Franz Tavella

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Die Werkstatt des Franz Tavella in St. Ulrich nach einem Holzschnitt im Führer Grödens des DuÖAV 1902

Franz Tavella (*10. Oktober 1844 in Wengen, Gadertal; † 12. Dezember 1931 in Brixen, Südtirol) war ein Tiroler Bildhauer.

[Bearbeiten] Leben

Franz Tavella war Sohn der Marianna Spisser und des Filipp Tavella (Bildhauer?). Anfangs war Tavella als Tischler tätig, ging aber nach seiner Ausbildung als Bildhauer bei Ferdinand Demetz in St. Ulrich in Gröden, an der Akademie in Wien bei Prof. Koenig für 2 Jahre. 1895 wurde er in Innsbruck für die Statue der Hl. Anna und Maria, jetzt in der Pfarrkirche von Pieve di Livinallongo, 1897 in Bozen und 1900 bei der Pariser Weltausstellung für die Pietà, jetzt in der in der Totenkapelle im Brixner Friedhof, ausgezeichnet. In seiner Werkstatt in St. Ulrich wurden viele grödner Bildhauer ausgebildet, unter ihnen auch Johann Baptist Moroder, Rudolf Moroder und Ludwig Moroder.

1905 übersiedelte Tavella nach Brixen, wohl von dem grödnerischen Handelseifer gestört. Er starb dort in größter Armut. Ein Angebot vom Diözesanmuseum, einige Werke, an denen er sehr hing, von ihm zu kaufen, lehnte er ab und bot seine Stemmeisen zum Kauf an.

Er war einer der bedeutendsten Bildhauer in Gröden. Schüler von ihm waren unter anderen die Grödner Ludwig Moroder, Johann Baptist Moroder, Rudolf Moroder und Hans Perathoner aus Gröden, der Klausner Valentin Gallmetzer und Georg Ruppe aus Warmberg, Nesseltal. In Gröden selbst ist jedoch keines seiner Werke zu besichtigen.

[Bearbeiten] Werke

in Südtirol

• Franziskanerkirche in Bozen: Josefsaltar.
• Kollmann Kirche: Heiligenstatue.
• Atzwang Pfarrkirche zum Hl. Josef: Rosenkranzgruppe 1905, Hl. Josef mit Jesukind.
• Lengstein Ritten Pfarrkirche: Figuren der Seitenaltäre 1885: Rosenkranzkönigin, Prozessionsfiguren.
• Söll bei Tramin Kuratiekirche zum Hl. Mauritius: Thronende Muttergottes mit Jesukind Seitenaltar.
• Sankt Felix Pfarrkirche: Altar und Kanzelplastiken, Pietà 1902.
• Tiers Pfarrkirche zum Hl. Georg: Georg, Elisabeth und Agnes 1906 (Fassade).
• Brixen Friedhof: Pietà.
• Gsies in der Kirche Hl. Magdalena: Pietà.
• Sterzing: Wehrmann in Eisen - der Wehrschild mit dem Stadtwappen von Sterzing wurde von Professor Hans Larch entworfen und von Franz Tavella aus Brixen aus Zirbenhold geschnitzt.

in Ladinien

• Pieve di Livinallongo Buchenstein: Hl. Anna und Maria.
• Enneberg Pfarrkirche: Hl. Anna.
• Wengen Pfarrkirche: Herz Jesu.
• Wengen Pidrô Lourdeskapelle: Madonna und. Hl. Bernadette in der Grotte.
• Abtei Wallfahrtskirche Hl. Kreuz: zwei Medaillons mit Ölberg und Pietà (bez. F. Tavella 1865).
• Stern Pfarrkirche: Madonna mit Kind.
• La Pli Pfarrkirche: Hl. Josef, Hl. Anna und Maria.
• Cadin-Ampezzo Kapelle Madonna della Salute: Skulpturen im Marmoraltar.

in Italien

• Sovere (Prov. Bergamo) Parrocchia di San Martino vescovo: Christus Erlöser 1901 ^[1]

im Ausland

• Brasilien Chácara Nazareth: Sagrado Coração de Jesus - Igreja dos Frades. Mehrere Werke.
• Teltower Kirche. Altar mit einem überlebensgroßen Kruzifix - ein Bildnis Lucas Cranachs aus der Wittenberger Stadtpfarrkirche hatte den Tiroler Bildschnitzer Franz Tavella bei seinem Werk inspiriert. ^[2].

[Bearbeiten] Bildergalerie

Hl. Josef in der Franziskanerkirche in Bozen	Heilige Anna in der Pfarrkirche von Kollmann	Hl. Joseph in der Pfarrkirche von Atzwang/Ritten	Detail des Hl. Josef in Atzwang
Rosenkranzmadonna in Atzwang

[Bearbeiten] Weblinks

1. ↑ http://www.oratoriosovere.it/public/Chiesa%20parrocchiale.htm
2. ↑ http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10667708/67619/2

[Bearbeiten] Literatur

• Thieme-Becker
• Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts
• Dell’Antonio, Cirillo. Artisti ladini 1580 - 1939. Cristiano Trebinger, Melchiore Vinazer, Domenico Moling, Valentino Rovisi, Domenico Mahlknecht, G. Battista Pettena, Ferdinando Demetz, G. Battista Chiocchetti, Francesco Tavella, G. Moroder-Lusenberg, Giuseppe Iellico, Rodolfo Moroder. Trento. Ed. della Scuola D'Arte. 1951 (Ital.)
• Josef Weingartner, Magdalena Hörmann. Die Kunstdenkmäler Südtirols. Athesia GmbH Verlagsanstalt. Bozen 1991. ISBN 88-7014-642-1
• Eugen Trapp. Kunstdenkmäler Ladiniens. Gadertal. Gröden. Fassatal. Buchenstein. Ampezzo. Verlag: Istitut Cultural Ladin Micurà de Rü, San Martino in Badia/San Martin de Tor (BZ), 2003. ISBN 88-8171-044-7