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Frühnordarabische Sprache – Wikipedia

Frühnordarabische Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Frühnordarabisch

Gesprochen in

Saudi-Arabien, Syrien, Jordanien
Sprecher (ausgestorben)
Linguistische
Klassifikation
Frühnordarabisch
Offizieller Status
Amtssprache von (ausgestorben)
Sprachcodes
SIL/ISO 639-3:

XNA

Das Frühnordarabische (auch Altnordarabisch) ist eine westsemitische Sprache, die in vorislamischer Zeit in weiten Gebieten Nord- und Zentralarabiens, in den heutigen Staaten Saudi-Arabien, Syrien und Jordanien, gesprochen wurde. Sie ist nahe verwandt mit dem Arabischen, jedoch, anders als lange angenommen, nicht dessen Frühform.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Quellen

Das Frühnordarabische ist ausschließlich durch mehrere zehntausend, meist jedoch sehr kurze, Inschriften aus der Zeit vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4 nachchristlichen Jahrhundert überliefert. Diese Inschriften sind in der frühnordarabischen Schrift, einem mit der altsüdarabischen Schrift nahe verwandten Konsonantenalphabet, geschrieben. Die überwiegende Mehrheit (98%)[1] der frühnordarabischen Inschriften sind Felsgraffiti, monumentale Inschriften sind nur aus Dedan in größerer Zahl erhalten. Die größte Textmenge ist auf Dadanitisch und Safaitisch verfasst, die anderen Dialekte sind dagegen kaum bekannt.

[Bearbeiten] Dialekte

Das Frühnordarabische lässt sich in mehrere unterschiedlich gut belegte Dialekte aufteilen. Macdonald 2004 unterscheidet dabei die folgenden Varietäten:

  • Oasennordarabisch: Saudi-Arabien, Syrien
  • Safaitisch: Sprache der Nomaden in Syrien, Jordanien und dem nördlichen Saudi-Arabien
  • Hismaisch: Sprache der Nomaden in der Wüste Hisma (Jordanien), früher zum Thamudischen gerechnet
  • Thamudisch: Sammelbezeichnung für Inschriften, die sich keinem der anderen Dialekte zuordnen lassen
  • Hasaitisch: Einige kurze Inschriften aus Nordostarabien; kaum bekannt, Zuordnung daher unsicher

[Bearbeiten] Lautsystem

Die meisten Dialekte des Frühnordarabischen besaßen wie das Klassisch-Arabische 28 konsonantische Phoneme, deren lautliche Realisierung in den meisten Fällen vermutlich mit dem Klassisch-Arabischen übereinstimmten. Wie dieses (und die anderen semitischen Sprachen) besaß es neben stimmhaften und stimmhaften auch emphatische Konsonanten, die entweder durch Glottalisierung oder durch Pharyngalisierung realisiert wurden. Unsicherheiten bestehen bei den Phonemen f ([p] oder [f]), g ([g, [ɟ] oder [ʤ]) und q ([q oder []). Die meisten frühnordarabischen Dialekte besaßen wie das Arabische die beiden alveolaren/postalveolaren Sibilanten s1 [ʃ] und s2 [ɬ] (?), im Taimanitischen findet sich noch ein dritter Laut (s3 [s]), der in den anderen Dialekten mit s1 zusammengefallen war.

Da die frühnordarabische Schrift weder Kurz- noch Langvokale anzeigt, lässt sich kaum etwas über das Vokalinventar des Frühnordarabischen aussagen.

[Bearbeiten] Morphologie

Aufgrund der Kürze und Formelhaftigkeit der meisten Inschriften ist die Morphologie nur unzureichend bekannt. Wie in allen semitischen Sprachen basiert auch die frühnordarabische Morphologie auf dreikonsonantigen Wurzeln.

[Bearbeiten] Substantive und Adjektive

Das frühnordarabische Nomen unterscheidet die Genera Maskulinum (unmarkiert) und Femininum (Suffix -t) sowie drei Numeri (Singular, Dual, Plural). Deren Bildung hängt stark davon ab, ob das Nomen alleine (Status absolutus) oder in enger Verbindung mit einem anderen Nomen oder Pronomen (Status constructus) steht. Während der Dual mit der Endung -n (Status absolutus) bzw. *-ay (in der Schrift -y oder unmarkiert) gebildet wird, ist die Pluralbildung derMaskulina vergleichsweise komplex. Sie unterscheiden innere und äußere (auch gebrochene bzw. gesunde genannt) Plurale:

Die Bildung des äußeren Plurals erfolgt im Maskulinum mit der Endung -n (nur im Status absolutus) und im Femininum durch -t.

  • Status absolutus:
    • Maskulinum: by-n „männliche Gazellen“ (Safaitisch)
    • Femininum: by-t „weibliche Gazellen“ (Safaitisch)
  • Status constructus
    • Maskulinum: bnw N „Die Söhne des N“ (Dadanitisch)

Die Inneren Plurale, die nur bei maskulinen Noma vorkommen, wurden höchstwahrscheinlich hauptsächlich durch Änderungen der Vokalstruktur gebildet, die nur geringfügige Spuren im konsonantischen Schriftbild hinterlassen haben:

  • ʾym (*ʾayyām) „Tage“ zu ym (*yaum) „Tag“

Ob das Frühnordarabische eine Kasusflexion durch vokalische Endungen kannte, ist ungewiss.

Die Determination wurde, was das Frühnordarabische deutlich vom Arabischen und dem Altsüdarabischen abgrenzt, durch den bestimmten Artikel h- bzw. hn- ausgedrückt. Adjektive, die sich hinsichtlich der Flexion nicht von Substantiven unterscheiden, folgen als Adjektivattribut ihrem Bezugswort und kongruieren mit diesem in Genus, Numerus, und Determination.

[Bearbeiten] Pronomina

Das Frühnordarabische unterscheidet zwei Arten von Personalpronomina:unabhängige Personalpronomina, die das Subjekt eines Satzes markieren, und enklitische Personalpronomina, die hinter einem Verb und einer Präposition dessen Objekt und hinter einem Substantiv dessen Besitzer ausdrücken: s1ʿd-h „hilf ihm/ihr“, l-h „für ihn“, ʾb-h „sein Vater“.

[Bearbeiten] Verben

Das frühnordarabische Verb kann nach Personen, Numerus, Genus (in der 3. Person) und eingeschränkt auch Tempus/Aspekt, Diathese (Aktiv/Passiv) und Modus konjugiert werden. Grundsätzlich existieren zwei Arten der Verbalkonjugation: Die Präfixkonjugation, die Person, Numerus und Genus durch Prä- und teilweise Suffixe markiert, und die ausschließlich durch Suffixe gebildete Suffixkonjugation:

  • Präfixkonjugation:
    • y-qry „er möge lesen“ (Safaitisch)
  • Suffixkonjugation:
    • bn-t „sie baute“

Die ebenfalls verbreiteten Bezeichnungen Perfekt und Imperfekt treffen auf das Frühnordarabische nicht zu. Stattdessen markiert die Suffixkonjugation/„Perfekt“ sowohl vollendete als auch unvollendete und sogar gewünschte Handlungen, während die Präfixkonjugation/„Imperfekt“ Wünsche, Zwecke und in bestimmten Umgebungen vollendete Handlungen ausdrückt.

Neben den erwähnten finiten Formen sind auch Partizipien bekannt, die hauptsächlich durch Änderung der inneren Vokalstruktur gebildet wurden: qtl „getötet“, vgl. qtl „er tötete“.

[Bearbeiten] Syntax

Die Natur der frühnordarabischen Inschriften erschwert die Analyse der Synatx noch wesentlich schwerer als die der Morphologie, dennoch lassen sich bereits einige Aussagen machen. Im Dadanitischen war die gewöhnliche Satzstellung von Sätzen mit verbalem Prädikat: Subjekt – Prädikat – Objekt (SVO), darauf folgen adverbiale Phrasen:[2]

Satz N1 w-N2 ʾzlh h-ll l-ḏġbt b-khl bʿd ml-hm b-bdr
Syntaktische Analyse Subjekt Prädikat Objekt Präpositionalphrase 1 Präpositionalphrase 2 Präpositionalphrase 3 Präpositionalphrase 4
Übersetzung N1 und N2 haben ausgeführt die ll-Zeremonie für Ḏġbt in Khl für ihr Wintergetreide in Bdr

Im Safaitischen war dagegen die normale Satzstellung VSO oder SVO.

Das Prädikat konnte auch ein Substantiv bzw. ein substantivischer Ausdruck sein: ʾn N1 bn N2 „Ich (bin) N1, Sohn des N2.

[Bearbeiten] Lexikon

Das frühnordarabische Lexikon ist trotz der großen Inschriftenzahl sehr klein, da der größte Teil der Texte aus Personennamen besteht. Die Hauptquelle für das Verständnis des frühnordarabischen Wortmaterials ist das Klassisch-Arabische und auch die modernen arabischen Dialekte. Jedoch ist bis heute ein nicht geringer Teil des frühnordarabischen Lexikons unverständlich, sodass auch die Interpretation vieler Inschriften stark umstritten ist.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Macdonald 2004
  2. Übersetzung der Inschrift nach Macdonald 2004

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Grammatik

  • Walter W. Müller: Das Altarabische und das klassische Arabisch. In: W. Fischer (Hrsg.): Grundriß der Arabischen Philologie. Band I: Sprachwissenschaft. S. 17-36. Reichert, Wiesbaden 1982
  • M. C. A. Macdonald: Ancient North Arabian, in: Roger D. Woodard (hrg.): The Cambridge encyclopedia of the World's ancient languages Cambridge University Press, Cambridge 2004 ISBN 0-521-56256-2 S. 488-533 (mit ausführlichem Literaturverzeichnis; Grundlage dieser Darstellung)

[Bearbeiten] Wichtige Texteditionen

  • W. Caskel: Lihyan und Lihyanisch Westdeutscher Verlag, Köln 1954
  • Alexander Sima: Die lihyanischen Inschriften von al-ʿUayb (Saudi-Arabien). (Epigraphische Forschungen auf der Arabischen Halbinsel 1) Leidorf, Rahden/Westfalen 1999 (Auszug: http://semitistik.uni-hd.de/sima/udayb.htm)
  • Alexander Sima: Die hasaitischen Inschriften. In: Norbert Nebes (Hrsg.): Neue Beiträge zur Semitistik (Jenaer Beiträge zum Vorderen Orient 5), S. 167-200. Harrassowitz, Wiesbaden 2002
  • Corpus Inscriptionum Semiticarum. Pars IV und V. Paris 1889-1951 (Lesungen teilweise veraltet)

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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