Felix de Mendelssohn
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Felix de Mendelssohn (* 1944 in London) lebt und arbeitet als Psychoanalytiker und Gruppenanalytiker in Wien, er leitet die Sektion Gruppenpsychoanalyse der International Association for Group Psychotherapy[1].
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[Bearbeiten] Wirken
Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt in seiner Praxis als Lehr-, Einzel- und Gruppenpsychoanalytiker, sowie in der Lehre an vier Institutionen. An der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien arbeitet er als Leiter und Lehrbeauftragter für Psychoanalyse und Abteilungsvorstand der psychotherapeutischen Schulen.[2] Felix de Mendelssohn unterrichtet auch in Lemberg, Kiew, Tel Aviv und Tokyo. Er leitet regelmäßig analytische Klein- und Großgruppen im Deutschland und Österreich, publiziert auf deutsch und englisch zu den Themen psychoanalytische Kulturkritik, Technik der Gruppenanalyse, politische und soziale Dimensionen der Gruppentherapie.
De Mendelssohn ist der Sohn der Schriftsteller Hilde Spiel und Peter de Mendelssohn.Seine Familie ist während der NS-Herrschaft aus Deutschland nach England geflohen. Vor diesem persönlichen Hintergrund schreibt der er in dem Buch Flucht in die Freiheit (2006) über die Folgen der Auswanderung für NS-Verfolgten aus psychologischer Sicht:
„Jede Trennung ist die Wiederholung früherer Trennungen, und wenn die frühen Trennungserfahrungen traumatisch sind, können die seelischen Reaktionen sehr extrem ausfallen. Es kann zu paranoiden Ängsten kommen, zu Hyperaktivität oder Apathie.“
– Felix de Mendelssohn: [3]
[Bearbeiten] Lehre
Mendelsohn ist in folgenden Positionen in der Lehre tätig:[2]
- Abteilungsvorstand für Psychotherapeutische Schulen an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien
- Dozent für Methodik am FH Campus Wien, Lehrgang für Sozialarbeit
- Dozent für Rolleninterpretation und Ästhetik am Max-Reinhardt-Seminar für Darstellende Künste in Wien
- Dozent der Ausbildungslehrgänge für Gruppenanalytiker der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Gruppenanalyse in Altaussee.[4]
[Bearbeiten] Reden und Bühnengespräche
- 2000 Foulkes Lecture, gehalten an der Group Analytic Society London [5] [6]
- 2003 Rede vom zerbrochenen Narrativ, Traumaerfahrungen der Folgegenerationen nach der Shoa, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien[7][8]
- 2005 Bühnengespräch zum Thema: "Warum Krieg? Einstein und Freud 1933", Veranstalter: Bruno Kreisky Forum im Burgtheater [9]
- 2006 Festrede zum 150. Geburtstag von Sigmund Freud, Sigmund Freud PrivatUniversität Wien
- 2007 Eröffnungsrede der Internationalen Tagung zum 50. Todestag von Wilhelm Reich, Sigmund Freud PrivatUniversität Wien[10]
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- „Erben der Vernichtung – Die österreichische Psychoanalyse und die Nachkommen der Überlebenden“ in „1986 – Das Jahr, das Österreich veränderte“ von Barbara Tóth und Hubertus Czernin (Herausgeber), ISBN 978-3-7076-0088-9
- „Psychoanalyse als Aufklärung“ in „Das große Tabu – Österreichs Umgang mit seiner Vergangenheit“ von Anton Pelinka und Erika Weinzierl (Hg.), 1987, 42-59 ISBN 3-7046-1094-1
- „Scham, Neid und Mitgefühl im Behälter der Institution: Zur Anwendung der Gruppenanalyse in der Sozialarbeit“ in „Unbewußtes in Organisationen – Zur Psychoanalyse von sozialen Systemen“ von Irmgard Eisenbach-Stangl und Michael Ertl (Hg.), ISBN 3-85076-427-3
- „‚Gangs, Crowds and Audiences’ – Über die Darstellung von Gruppen im Traum“ in „Die leise Stimme der Psychoanalyse ist beharrlich“ von Brigitte Grossmann-Garger (Hg.), ISBN 3-932133-89-7
- „‚zensur‘ oder ‚zäsur‘? blockaden und brüche in der inneren welt“ in „Bindungen, Brüche, Übergänge“ von Gerda Mehta (Hg.), ISBN 3-85439-275-3
- „Die jüdische Tradition in Freuds Werk“ in „Die Angst vor sexuellem Begehren – Geschlechterspannungen in Gruppen“, Mattes Verlag Heidelberg, ISBN 978-3-930978-92-2
- „Sex, Geld und Politik. Über das Öffentliche, das Geheime und das Private im gruppenanalytischen Prozeß“ in: Angst und Wut – Täter und Opfer in Gruppen, Mattes Verlag Heidelberg, ISBN 978-3-930978-88-5
- Der Antisemitismus und seine Erforschung aus psychoanalytischer Sicht. In: texte, 2/1996. 69-92
- The Aesthetics of the Political in Group Analytic Process – The Wider Scope of Group Analysis, Foulkes Lecture, London 2000
- Eine Brücke zum Himmel bauen... Anmerkungen zur Konstruktion, Destruktion und Rekonstruktion des Turms zu Babel, in: Freie Assoziation (Daedalus-Verlag), Heft 1, 3.Jg (2000)
- Tyrannophobie – Gruppenleitung und die Krise der Demokratie. in: Freie Assoziation (Daedalus-Verlag) Heft 3, 5. Jg. (2002)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.iagp.com/sections/index.htm, 07.03.2008, 20:35 Uhr
- ↑ a b http://www.sfu.ac.at/data/Lebenslauf%20Mendelssohn.doc
- ↑ Angelika Hagen, Joanna Nittenberg (Hg.): Flucht in die Freiheit. Österreichische Juden in Palästina und Israel, Wien 2006; ISBN 3-9500356-4-8, zitiert nach Spurensuche ins Exil Verfolgte und Täter, ORF
- ↑ http://www.gruppenanalyse.info/lehrplan/zertifik.htm
- ↑ http://www.sfu.ac.at/data/CV%20+%20Abstract%20Felix%20de%20Mendelssohn.pdf
- ↑ http://www.human-nature.com/free-associations/menbabel.html
- ↑ http://www.h-net.org/mmreviews/showrev.cgi?path=570
- ↑ http://www.ifk.ac.at/dl.php/0/51/AHPGED.doc
- ↑ http://www.kreisky.org/kreiskyforum/pdfs/rueck/234.pdf
- ↑ http://www.sfu.ac.at/index.php?page=5&article=159
Personendaten | |
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NAME | Mendelssohn, Felix de |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Psycho- und Lehranalytiker |
GEBURTSDATUM | 1944 |
GEBURTSORT | London |