Fahrradständer
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Fahrradständer sind technische Hilfen, die ein sicheres Abstellen eines Fahrrades erlauben.
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[Bearbeiten] Fahrradständer am Fahrrad selbst
Es gibt verschiedene Arten von Ständern, die ein mehr oder minder sicheres Abstellen eines Fahrrades erlauben. Sie fußen physikalisch zusammen mit den Laufrädern des Fahrrades alle auf dem System des stabilen Dreibeins. Länge und Ausladung des Fahrradständers sind dabei ausschlaggebend. Sehr sicher steht das Fahrrad auf einem zweibeinigen Ständer, solange der Boden flach ist. Dieser Ständer hebt ein Rad des Fahrrades in die Luft. Eine Extremversion davon findet man bei den Posträdern. Die Mehrzahl der Fahrradständer sind einseitige, einbeinige Ständer, die am Hinterrad oder im Bereich der Tretkurbel "Typ Parkstütze" angebracht sind. Beide Reifen bleiben am Boden, das Fahrrad wird etwas abgekippt und steht zusammen mit dem Fahrradständer auf drei Punkten. Probleme treten beim Typ Parkstütze mit dem Vorderrad auf. Da es noch einschlagen kann, kann es das Gleichgewicht des Fahrrades verändern und das Fahrrad trotz des Ständers zum Kippen bringen. Je nach Länge steht das Fahrrad noch fast senkrecht, oder es ist bereits ziemlich geneigt. An einigen Fahrradständern lässt sich die Länge einstellen. Während der Fahrt wird der Ständer in eine waagerechte Lage geklappt. Beim einbeinigen Hinterbauständer (siehe Bild) treten bei richtiger Länge die wenigsten Probleme mit unebenen Böden und schwerem Gepäck auf dem hinteren Gepäckträger auf.
[Bearbeiten] Fahrradständer zum Parken von Fahrrädern (Fahrradabstellanlagen)
An den Orten, an denen üblicherweise Fahrräder oft abgestellt werden, kann man eine Vielzahl von technischen Hilfen zum Fahrradparken finden. Nicht selten sind sie kombiniert mit einer Fixierungsmöglichkeit, so dass man das Fahrrad anschließen kann. Solche öffentliche und private Fahrradständer werden auch anders bezeichnet, beispielsweise als Fahrradabstellanlagen, Fahrradparksystem, Fahrradhalter oder Radstation. Insbesondere an Schulen, vor Schwimmbädern, Bahnhöfen und Geschäften findet man Fahrradständer.
Ein Fahrradständer soll folgende Anforderungen erfüllen:
- Das Fahrrad soll stabil stehen
- Die Gefahr einer Beschädigung soll minimiert sein
- Zumindest der Fahrradrahmen (und wünschenswert: ein Rad) soll mit einem normalen Bügelschloss diebstahlsicher befestigt werden können
- Beim Beladen von Gepäck und Kindersitzen darf das Fahrrad nicht wegrutschen
- Es sollen unterschiedlich große Fahrräder und Räder mit unterschiedlich dicken Reifen abgestellt werden können
Es gibt die verschiedensten Konstruktionen. Eine einfache Art besteht nur aus Betonsteinen mit einem eingelassenen runden Schlitz, in der das Vorderrad des Fahrrades fixiert werden soll (Vorderradklemmen, „Clips“). Häufig finden sich auch Metallrohrständer mit ähnlichen Klemmschlitzen für das Vorderrad. Oft aber passen dicke/breite Vorderräder nicht in jede Halterung und dünne Rennradreifen werden ohnehin nur selten fixiert. Ebenfalls weit verbreitet sind Metallspiralen, in deren Zwischenräume das Vorderrad gesteckt werden soll. Solche und ähnliche Systeme werden von Radfahrern auch Felgenknicker oder Felgenkiller genannt; eine Anspielung auf die oft völlig praxisuntaugliche Konstruktion.
Die an älteren Bahnhöfen zu findenden, sehr aufwändigen Fahrradunterstellgelegenheiten haben eine Überdachung und schräge nach oben ziehende Rinnen, in denen das Fahrrad platzsparend halb horizontal, halb vertikal untergebracht werden kann. In neuerer Zeit gibt es vereinzelt sog. Fahrradboxen, die abschließbar sind und die Platz für ein ganzes Rad bieten. Ältere Holz- und Metallgeländer und ähnliche moderne Ständerkonstruktionen ermöglichen das schonende seitliche Anlehnen und Absperren von Rädern. Ein Beispiel ist der Kreuzberger Bügel.
Nicht jede Ständerkonstruktion ist für jeden Radtyp geeignet.