Exzesscode
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Der Exzesscode ist eine Binärkodierung, mit der sich vorzeichenbehaftete Dezimalzahlen binär repräsentieren lassen. Die Codierung basiert auf einer Wertebereichsverschiebung.
Üblicherweise werden positive Dezimalzahlen im Wertebereich 0 bis 2n-1 als n-stellige Binärzahlen wie folgt codiert (hier für den Wertebereich 0..7):
Dezimalzahl | Binärcode |
---|---|
0 | 000 |
1 | 001 |
2 | 010 |
3 | 011 |
4 | 100 |
5 | 101 |
6 | 110 |
7 | 111 |
Um die binäre Darstellung von negativen Zahlen zu ermöglichen, ist es erforderlich, den Wertebereich der Dezimalzahlen zu verschieben. Die Weite der Verschiebung ist immer eine Zweierpotenz 2N-1. Man spricht daher auch von einem Exzess-N-Code.
Im Folgenden sind alle möglichen Exzess-N-Codes für dreistellige binäre Zahlen angegeben. Der Code selbst bleibt für alle N gleich, nur die entsprechenden Dezimalzahlen ändern sich. Die Exzess-0-Codierung entspricht der Standardcodierung.
Codierung | Code | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
000 | 001 | 010 | 011 | 100 | 101 | 110 | 111 | |
Exzess-0 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
Exzess-1 | -1 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
Exzess-2 | -2 | -1 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Exzess-3 | -4 | -3 | -2 | -1 | 0 | 1 | 2 | 3 |
Exzess-4 | -8 | -7 | -6 | -5 | -4 | -3 | -2 | -1 |
Einen besonderen Stellenwert hat der Exzess-n-Code (also N = n, im Beispiel: Exzess-3). Er teilt den Wertebereich der Dezimalzahlen in zwei gleich große Hälften von negativen und positiven Zahlen (wenn man die 0 als positive Zahl auffasst). Bei vierstelligen Codes (Dezimal 0 bis 15) würde der Exzess-4-Code also die Zahlen von -8 bis 7 repräsentieren, bei fünfstelligen Codes wäre es der Exzess-5-Code und der Wertebereich von -16 bis 15. Man spricht im Fall N = n auch kurz von der Exzess-Codierung, lässt den Zahlenwert N also weg.
Um eine Dezimalzahl a zu codieren, wählt man die kleinste Zahl b im Wertebereich und bildet die Differenz: d = |a - b|. Das Ergebnis wird dann wie üblich codiert.
Umgekehrt decodiert man eine Exzess-N-codierte Zahl, indem man sie zunächst nach der üblichen Codierung in eine Dezimalzahl umwandelt und dann die kleinste Zahl des Wertebereichs addiert.
[Bearbeiten] Rechenbeispiel
Aufgabe: Codiere die Zahl -79 in der Exzess-8-Codierung
Die Codelänge beträgt n = 8 also gilt für die übliche Binärdarstellung:
000000002 = 010
und
111111112 = 25510
Da die Zahl Exzess-8-codiert werden soll, verschiebt sich der Wertebereich auf:
00000000Exzess-8 = -12810
bzw.
11111111Exzess-8 = +12710
Codierung:
Die zu codierende Zahl ist a = -79. Die kleinste Zahl im Wertebereich ist b = -128 Die Differenz ist d = |-79 - (-128)| = 49 In der Standardcodierung ist d = 4910 = 001100012
Damit lautet die Lösung: a = -7910 = 00110001Exzess-8
Die Decodierung verläuft analog: 00110001 lässt sich nach der Standardcodierung zu 49 decodieren. Danach wird die kleinste Zahl des Wertebereichs addiert, hier -128, also: 49 - 128 = -79.
[Bearbeiten] Anwendung
Exzesscode ist tolerant bezüglich binärer Addition/Subtraktion und lexikalischem Größenvergleich. Im IEEE 754-Standard zur Darstellung von Gleitkommazahlen wird der Exponent in einer Exzesscode-ähnlichen Form kodiert. Integerwerte werden allerdings im Rechenwerk moderner Hardware zumeist im Zweierkomplement verarbeitet.