Eisensulfide

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eisensulfide sind chemische Verbindungen der Elemente Eisen und Schwefel und gehören somit zu den Chalkogeniden. Der Schwefel liegt in diesen Verbindungen als Anion (Sulfid) vor, das Eisen-Kation kann unterschiedliche Ladungszahlen aufweisen.

Folgende Eisensulfide sind bekannt:

• Eisen(II)-sulfid (FeS): In dieser Verbindung tritt Eisen als Fe²⁺-Ion auf. Schwefel liegt als S²⁻ vor. Eisen(II)-sulfid ist ein weit verbreitretes, auch für die Chemische Evolution als wichtig erkanntes Eisenerz.
• Markasit (FeS₂): orthorhombische Tieftemperatur-Modifikation, schwefelreichere Verbindung, bestehend aus Fe²⁺ und dem Disulfid-Anion S₂²⁻.
• Pyrit (FeS₂): kubische Hochtemperatur-Modifikation, Umwandlung oberhalb von 400 °C aus Markasit - ein glänzendes Mineral, das auch als "Katzengold" bezeichnet wird.
• Eisen(III)-sulfid (Fe₂S₃): Hier ist Eisen in Form von Fe³⁺ vertreten, Schwefel als S²⁻.

Als weitere Eisen-Schwefel-Verbindungen, die nicht zu den Eisensulfiden gezählt werden, sind die Eisen-Schwefel-Cluster zu nennen. Hier haben wir es mit Komplexen aus proteingebundenen Cystein-Schwefelatomen und Eisenatomen zu tun (4S-Typ). Teilweise befinden sich zusätzlich noch anorganische Sulfidgruppen in dem Komplex (2Fe-2S-/ 4FE-4S-Typ). Besonders in der Atemkette spielen die Eisen-Schwefel-Cluster eine große Rolle als Elektronenüberträger.

Bei der Stahl-Herstellung gelten Eisensulfide als Stahlschädling. Die niedrig schmelzende Verbindung lagert sich an den Korngrenzen ab und verursacht bei Warmumformung den so genannten Rotbruch.