Eichener See

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Der Eichener See bei Wasserstand

Der Eichener See ist ein temporär (astatisch) auftretender Karstsee östlich von Schopfheim-Eichen in Baden-Württemberg (Deutschland).

Der zumeist kein Wasser führende See liegt in einer Mulde und hat keine oberirdischen Zu- oder Abflüsse. Er wird unabhängig von der Wetterlage durch unregelmäßig austretendes Grundwasser gespeist.

[Bearbeiten] Geographie

Der See befindet sich im nordöstlichen Randgebiet des Gebirgszugs Dinkelberg zwischen Schopfheim-Eichen und Hasel. Er liegt ein paar Kilometer westlich der besuchenswerten Erdmannshöhle (Hasler Höhle) in einem flachen Tal rund 350 m südlich der B 518.

[Bearbeiten] Geologie

Geologisch handelt es sich um eine zeitweise mit Wasser gefüllte Doline, in der besonders nach der Schneeschmelze oder nach längeren Regenphasen Grundwasser zu Tage tritt. In trockenen Phasen kann der Grundwasserspiegel bis zu 40 m unter der Doline liegen. Hintergrund der starken Schwankungen sind die Hohlräume des vorwiegend aus Muschelkalk bestehenden Dinkelbergs, die sich aufgrund eines Grundwasserstaus sehr schnell mit Wasser füllen können, das nur langsam abfließen kann.

[Bearbeiten] Räumliche und zeitliche Ausdehnung

In besonders niederschlagsreichen Jahren kann der Wasserstand bis zu drei Meter betragen und der See innerhalb von ein bis fünf Wochen eine Ausdehnung von 250 m Länge und 135 m Breite (ca. 2,5 ha) erreichen. Bis das gesamte zu Tage getretene Wasser wieder versickert ist, können acht bis 160 Tage vergehen.

[Bearbeiten] Geschichte

In den Jahren 1772, 1876 und 1910 ertranken Menschen im See. Wegen des in Mitteleuropa einzigartigen Vorkommens des Kiemenfußkrebses (Anostraca) Tanymastix lacunae steht die Doline des Eichener Sees seit 1983 unter Naturschutz. Die erste Wissenschaftliche Beschreibung ist wohl der Artikel : "Von einem merkwürdigen See in der oberen Markgrafschaft Baden" von Prof. Heinrich Sander - Erschienen im "Der Naturforscher" 1782.