Ebalus (Aquitanien)

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Ebalus Mancer, (frz. Ebles Manzer), genannt der Bastard (* um 870; † 935) war Graf von Poitou von 890 bis 892 und von 902 bis 934. Er war der Nachfolger seines Vaters Ranulf II..

Obwohl er von seinem Vater als Graf eingesetzt wurde, musste er vor Adémar (Aymar) von Angoulême fliehen, der sich 892 mit Unterstützung von Odo von Paris, dem König von Frankreich, den Ranulf II. nie anerkannt hatte, in der Grafschaft festsetzte. Ebalus fand Zuflucht bei Wilhelm dem Frommen, Graf von Auvergne, der die Situation ausnutzte, um Aquitanien unter seine Herrschaft zu bringen.

Im Jahr 902 gelang es Ebalus mit Unterstützung Wilhelms, Poitiers in Abwesenheit Adémars zurückzuerobern. Karl der Einfältige, der mit Ebalus zusammen aufgewachsen und nun nach Odos Tod unangefochtener König von Frankreich war, ernannte ihn zum Grafen von Poitou.

Ebalus übergab die Abtei Saint-Maixent an Savary, Vizegraf von Thouars, der ihn unterstützt hatte. Er gründete weitere Vizegrafschaften in Aulnay und Melle (Deux-Sèvres), und löste die Vizegrafschaft Poitiers nach dem Tod des Amtsinhabers Maingaud 925 auf.

904 eroberte er das Limousin, im Jahr 911 war er in Chartres bei der Armee, die den Normannen Rollo bekämpfte (siehe Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte).

Wilhelm II. und sein Bruder und Nachfolger Acfred, die Nachfolger Wilhelms des Frommen, starben innerhalb eines Jahres, 926 bzw. 927. Acfred hatte Ebalus zum Erben eingesetzt, so dass er nunmehr Herzog von Aquitanien, Graf des Berry, Graf von Auvergne und des Velay war.

929 versuchte Rudolf von Burgund, seit einigen Jahren König von Frankreich, die Ebalus’ Macht zu beschneiden. Er nahm ihm das Berry weg, übertrug Aquitanien und die Auvergne an Raimund III., Graf von Toulouse, und machte schließlich La Marche, das von den Herren von Charroux abhängig war, zur eigenständigen Grafschaft.

Ebalus war im Oktober 891 noch unverheiratet. Später ehelichte er erst Aremburga, im Februar 911 war er mit Emilienne, verheiratete; über beide Frauen ist nichts weiter bekannt. Er hatte zwei Söhne, beide wohl von Aremburga: