easyJet
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easyJet | |
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Gründung: | 1995 |
IATA-Code: | U2/DS[1] |
ICAO-Code: | EZY/EZS[1] |
Rufzeichen: | Easy/Topswiss[1] |
Sitz: | Luton |
Unternehmensform: | Aktiengesellschaft |
Fluggastaufkommen: | 33,6 Mio. (2006) |
Flottenstärke: | 144/12[1](+119 Bestellungen) |
Ziele: | national und international |
easyJet ist eine Billigfluggesellschaft mit Sitz in Großbritannien. Mehrheitseigentümer der easyJet Airline Company PLC ist der zypriotische Geschäftsmann Stelios Haji-Ioannou, der auch andere Unternehmen aus der „easyGroup“, zu der auch die Kreuzfahrt-Reederei easycruise, die Kette von Internet-Cafés easyInternetcafé, easyCar, easyHotel und andere gehören, kontrolliert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Gegründet wurde easyJet am 18. Oktober 1995 von Stelios Haji-Ioannou, dessen Vater die griechische Schiffsreederei Stelios besitzt. Um die Fluggesellschaft zu gründen, lieh sich Haji-Ioannou fünf Millionen Pfund von seinem Vater.[2] Die ersten beiden Flugzeuge waren zwei von British Airways geleaste Boeing 737-200, die auf den Routen von London Luton nach Glasgow und Edinburgh verkehrten. In Luton befindet sich auch der Firmensitz von easyJet. Die Fluggesellschaft ist in Hinblick auf die Anzahl der beförderten Passagiere nach der US-amerikanischen Southwest Airlines und der irischen Ryanair die drittgrößte Billig-Airline der Welt[3]. Im Jahr 2006 transportierte easyJet insgesamt 33,6 Millionen Passagiere[4]. (Ryanair 2006: 42.5 Millionen[5]) 1998 wurde der schweizerische Ableger easyJet Switzerland aus der bisherigen Charterairline TEA Switzerland gegründet.
Im Oktober 2000 ging easyJet an die Londoner Börse. Das Unternehmen wuchs stark, als 2002 der Konkurrent Go Fly übernommen wurde. Durch diese Übernahme begann die Präsenz von easyJet am Flughafen London Stansted, bis zu diesem Zeitpunkt war London Luton die zentrale Basis im Raum London gewesen. Bis September 2003 flog easyJet ausschließlich mit dem Flugzeugtyp Boeing 737, den auch viele andere Billigflieger bevorzugen. Im Oktober 2002 kündigte das Unternehmen an, von nun an Airbus den Vorzug zu geben und 120 des moderneren Airbus A319 zu bestellen, von denen im Herbst 2003 die ersten ausgeliefert wurden. Die Wahl fiel auf diesen Flugzeugtyp, da ein Airbus der 320-Familie unter anderem einen breiteren Mittelgang als eine Boeing 737 hat und damit einen schnelleren Ein- und Ausstieg ermöglicht. Für easyJet wurde extra die Anzahl der Notausgänge über den Tragflächen von zwei auf vier erhöht. So kann trotz sehr enger Bestuhlung das Flugzeug innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen 90 Sekunden evakuiert werden. Mit insgesamt 227 Airbus A319 wird easyJet der größte Betreiber der Welt dieses Flugzeugs sein.
Am 25. Oktober 2007 gab EasyJet den Kauf der britischen Fluggesellschaft GB Airways, für 103,5 Millionen Pfund von der britischen Bland Group, bekannt. Infolge des Erwerbs wird die Flotte um 15 Flugzeuge (9x Airbus A320 und 6x Airbus A321) erweitert. Jedoch wird die Fluggesellschaft erst am 30. März 2008 in das Unternehmen integriert, da bis zu diesem Datum ein Franchise-Abkommen mit British Airways existiert. Durch den Kauf verspricht sich EasyJet eine weitere Expansion auf dem Flughafen London-Gatwick, da durch den Kauf Easyjet 24 % aller Slots am Flughafen besitzt. Die Start- und Landerechte auf dem Flughafen London-Heathrow sind in der Übernahme nicht inbegriffen.[6]
[Bearbeiten] Ziele
[Bearbeiten] Expansion auf dem deutschen Markt
- Berlin-Schönefeld
Im Dezember 2003 kündigte easyJet an, den Flughafen Berlin-Schönefeld ab Mai 2004 als Basis nutzen zu wollen. Am 28. April 2004 landete unter großer Medienpräsenz auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld das erste easyJet-Flugzeug. Damit startete das Engagement easyJets auf dem Berliner Flughafen, wobei extra für die Gesellschaft das Terminal B umgebaut und umgestaltet wurde. Die Fluggäste des Premierenfluges aus Liverpool wurden auf dem Rollfeld von der Flughafenfeuerwehr mit einer Wasserkanone begrüßt. Heute ist Berlin-Schönefeld die zweitgrößte Basis von easyJet und die größte in Deutschland. Anfangs sollten in Berlin sechs Airbus A319 stationiert werden, mit welchen Ziele wie Liverpool, London-Luton, Brüssel-Zaventem, Paris-Orly, Athen und Basel angeflogen werden sollen. Jedoch wurde dank der starken Auslastungen für die folgenden Jahre angekündigt, bis zu elf A319 in Berlin stationieren zu wollen. Ende 2006 sind in Schönefeld bereits acht A319 stationiert worden und ein weiterer ist für März 2008 geplant. easyJet fliegt somit zurzeit 31 verschiedene Ziele vom Flughafen Berlin-Schönefeld aus an. Nur an den Basen London-Luton und London-Gatwick bedient easyJet mehr Ziele nonstop.
- Dortmund
Im Februar 2004 kündigte die Fluggesellschaft an, dass auch der Flughafen Dortmund im Ruhrgebiet zu einer easyJet-Basis werden sollte, der zweiten Deutschlands. Von hier aus starteten im Laufe des Jahres Liniendienste nach z.B. Paris-Charles de Gaulle, London-Luton und Rom-Ciampino. Zum Anfang des Sommerflugplans 2006 wurde eine vierte Maschine am Flughafen Dortmund stationiert. Von dortaus wurden bis Oktober 2007 insgesamt 12 verschiedene Ziele in ganz Europa angesteuert, die sich mit der Zeit bereits mehrmals änderten. Seit Beginn des Winterflugplans 2007 sind in Dortmund nur noch drei Maschinen stationiert. Dortmund ist trotzdem weiterhin zweitgrößte deutsche Basis von easyjet. Es gibt jedoch Pläne, die Station Dortmund zum Ende 2008 zu schließen, da das dortige Verkehrsaufkommen nicht die Erwartungen des Unternehmens erfüllt.
- Köln/Bonn
Der Kölner Flughafen wird seit Ende Juni 2004 ebenfalls von London Gatwick angeflogen. Vom 25. September 2006 an war Köln-Bonn zweimal täglich mit London-Gatwick verbunden. Inzwischen fliegt die Gesellschaft wieder nur einmal pro Tag diese Strecke.
- Hamburg
Vom Flughafen Hamburg aus fliegt easyJet nach Basel, London-Luton und Paris-Charles de Gaulle .
- München
In München ist easyJet mit Flügen nach Edinburgh und London Stansted präsent.
[Bearbeiten] Schweiz
Bereits 1997 startete die erste Maschine von Genf aus. Damals noch ausschließlich nach London-Luton. Zwei Jahre später, 1999, kamen sechs Destinationen hinzu. Im Frühjahr 2006 waren es inzwischen 29 Destinationen, die von dieser Westschweizer Stadt aus bedient wurden.
Seit Sommer 2004 hat easyJet ein Standbein auf dem binationalen Flughafen in Basel, da dem Unternehmen die Kosten am Flughafen Zürich zu hoch erschienen. Inzwischen wurden die Destinationen auf 19 aufgestockt (Stand: Sommerflugplan 2008). Seit dem 18. September 2007 fliegt easyJet wieder vom Flughafen Zürich nach London-Luton.
[Bearbeiten] Österreich
Seit 29. Oktober 2007 verbindet die Gesellschaft Wien einmal täglich mit London-Luton. Seit dem 14. Dezember 2007 verbindet easyJet den Flughafen Innsbruck mit London Gatwick und Bristol. Seit dem 8. Januar 2008 besteht außerdem eine dritte Verbindung zwischen Innsbruck und Liverpool.
[Bearbeiten] Fluggast-Rechte
Wie auch Ryanair wird easyJet vorgeworfen, die Fluggastrechte regelmäßig zu missachten. Zu diesen gibt es beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) und bei der EU mit der Richtlinie 262/2004 Vorschriften. Das LBA und die entsprechenden Behörden in anderen europäischen Ländern sind zwar verpflichtet, dieser Richtlinie Geltung zu verschaffen, tun dies aber derzeit noch nicht. Die EU-Kommission beobachtet, wie weit die Richtlinie tatsächlich durchgesetzt wird. Inzwischen existiert eine Website von easyJet-Geschädigten [7]. Hauptvorwürfe beziehen sich auf die Praxis, Passagiere bei Flugausfall nicht über ihre Rechte aufzuklären. Zudem würden Flughafengebühren nur nach Abzug einer hohen Bearbeitungsgebühr und dann per englischem Scheck, der ebenfalls Gebühren kostet, erstattet.
[Bearbeiten] Drehkreuze
easyJet operiert von 19 europäischen Drehkreuzen aus. An folgenden Flughäfen ist easyjet vertreten:
- Basel Euroairport
- Belfast
- Berlin-Schönefeld
- Bristol
- Dortmund
- Nottingham East-Midlands
- Edinburgh
- Genf
- Glasgow
- Liverpool
- London Gatwick
- London Luton
- London Stansted
- Lyon
- Mailand Malpensa
- Newcastle
- Paris Charles de Gaulle
- Paris Orly
- Madrid Barajas
- Manchester
London Gatwick ist die größte Basis der Fluggesellschaft. Außerhalb Großbritanniens ist Berlin Schönefeld die größte Basis des Billigfliegers.
[Bearbeiten] Flotte
(Stand: Mai 2008)[8]
- 101 Airbus A319-100
- Airbus A320-200 (Übernahme von GB-Airways) 9
- Airbus A321-200 (Übernahme von GB-Airways) 5
- Boeing 737-700 (erste Auslieferung am 13. Oktober 2000) 30
- easyJet Switzerland[9]
- Bestellungen[10]
- 114 Airbus A319-100
- Airbus A320 (alte GB-Airways Bestellung) 1
- Airbus A321-200 (alte GB-Airways Bestellung) 3
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b c d easyJet Switzerland
- ↑ 3sat: easyJet-Chef Stelios Haji-Ioannou 4. Oktober 2002
- ↑ www.aerosecure.de: Top 10: Die zehn größten Billigflieger der Welt (Stand: August 2007)
- ↑ http://www.easyjet.com/de/Neuigkeiten/passagierstatistik_dezember_2006.html
- ↑ http://www.ryanair.com/site/DE/about.php
- ↑ business-traveler.eu: easyJet stimmt Kauf von GB Airways zu 29. Oktober 2007
- ↑ http://www.tritthart.net/easyjet.htm
- ↑ ch-aviation.ch: Flotte der easyJet 22. Mai 2008
- ↑ ch-aviation.ch: Flotte der easyJet Switzerland 7. April 2008
- ↑ Airbus: Bestellungen von EasyJet 22. Mai 2008