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Dual-SIM-Handy – Wikipedia

Dual-SIM-Handy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dual-SIM-Handy mit separater Sende-/Empfangsanzeige und Annahmetasten für jede "Leitung" (Prototyp des Modells Twinbell)
Dual-SIM-Handy mit separater Sende-/Empfangsanzeige und Annahmetasten für jede "Leitung" (Prototyp des Modells Twinbell)

Unter einem Dual-SIM-Handy versteht man ein Mobiltelefon, das zwei Sende- und Empfangseinrichtungen in einem Gehäuse vereint, um simultan auf zwei Leitungen (SIM-Karten) erreichbar zu sein.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zweck

Es gibt verschiedene Gründe, mit mehr als einem Mobilfunkanschluss unterwegs zu sein. Der wohl häufigste Anreiz für ein Dual-SIM-Handy ist die Vermeidung des parallelen Gebrauch eines Privat- und eines Diensthandy, weil private Gespräche auf dem dienstlichen Handy oft nur sehr eingeschränkt oder gar nicht zulässig sind. Weitere sinnvolle Anwendungen sind die zusätzliche Nutzung einer ausländischen Netzkarte bei häufigem oder längerem Aufenthalt im Ausland oder sogenanntes Tarif-Sharing. Beim Tarif-Sharing werden zwei Netzkarten mit unterschiedlichen Stärken benutzt, zum Beispiel eine mit WAP-Flatrate und eine andere fürs Telefonieren.

[Bearbeiten] Geschichte

Da die technischen Grundlagen trivial sind (Vereinigung von zwei Mobiltelefonen in einem Gehäuse), ist es erstaunlich, dass der Markteintritt für diese Art von Mobiltelefonen so lange gedauert hat. Der Grund liegt in der Tatsache, dass durch die enge Interessen-Verflechtung der Mobilfunkhersteller mit den Mobilfunkprovidern ein solches Produkt von den Beteiligten nicht erwünscht ist (Laufzeitverträge mit Subventionierung). Diesen Interessen laufen Geräte mit zwei oder mehr gleichzeitig verwendbaren Netzwerkkarten entgegen (siehe auch weiter unten).

Den ersten Vorläufer des Dual-SIM-Handys brachte der finnische Hersteller Benefon im Sommer 2000 mit dem Benefon twin auf den Markt.[1] Das Gerät konnte zwar zwei SIM-Karten aufnehmen, aber nicht gleichzeitig nutzen. Die zu nutzende Karte musste beim Einschalten ausgewählt werden, ein Wechsel war nur durch Ausschalten und Neuwahl nach nochmaligem Einschalten möglich. Das war wohl der Grund dafür, warum das Modell kein durchschlagender Erfolg war und Nachahmer ausblieben.

In den Folgejahren wurden hingegen sogenannte Dual-SIM-Adapter populär, die zwei Karten aufnehmen können und an den Netzkarten-Slot des Mobiltelefons angeschlossen werden. Die ersten solchen Adapter waren so groß, dass sie nur extern am Handy mitgeführt wurden, was sich verständlicherweise nicht durchsetzen konnte. 2003 kamen Dual-SIM-Adapter auf den Markt, mit denen fast jedes handelsübliche Handy intern nachgerüstet werden kann.[2] Doch bei allen diesen Adaptern ist nur ein Wechselbetrieb zwischen zwei (oder mehr) SIM-Karten möglich, aber keine gleichzeitige Sende- und Empfangsbereitschaft.

Im Jahr 2006 begannen Mobilfunkhersteller aus China und weiterer asiatischer Länder, wirkliche Dual-SIM-Handy (für gleichzeitigen Betrieb beider Karten) auf den Markt zu bringen. Diese wurden zunächst nur auf dem Binnen- bzw. asiatischen Markt angeboten, waren aber – vor allem über Händler aus Hongkong – über das Online-Handelsportal ebay bald auch weltweit erhältlich, allerdings mit den damit verbundenen entsprechenden Einfuhr- und Gewährleistungshürden. Seit Anfang 2007 werden sie vereinzelt auch von privaten Anbietern aus Deutschland und der EU angeboten. Der Privatverkauf hat für den Käufer den Nachteil, dass er sich nicht auf die gesetzliche Gewährleistungspflicht bei Mängeln berufen kann.

Auf der hannoverschen Informationstechnik-Messe Cebit im März 2007 stellten mehrere asiatische Hersteller Dual-SIM-Geräte vor.[3] Nach der Cebit, noch im März 2007, nahm das Elektronik-Versandhaus Conrad als erster großer deutscher Händler ein Dual-SIM-Handy ins Sortiment auf, nach mehrmaliger Verschiebung des Liefertermins und Modellwechsel sind seit Anfang 2008 Geräte lieferbar.

Als erster deutscher Anbieter hat das Münchner Start-up-Unternehmen Bellpepper im August 2007 sein Dual-SIM-Handy Twinbell (Doppelglocke Datenblatt) angekündigt, dessen Markteinführung nach mehreren Verschiebungen nun im April 2008 erfolgen soll. Dieses Gerät wäre zugleich das weltweit erste Dual-SIM-Handy mit UMTS-Nutzung (für eine der beiden Netzkarten).

Seit November 2007 bietet Samsung mit dem D880 als erster namhafter Hersteller ein Dual-Sim-Handy an. Das Gerät wurde zunächst nur in Asien und in Russland verkauft, wobei die russische Variante über ein deutsches Menü verfügt. Seit März 2008 wird das Gerät auch offiziell in Deutschland vertrieben. Der Anbieter hat bereits weitere Dual-SIM-Modelle angekündigt (P240 DuoS, P720 DuoS).

Anfang 2008 hat das Marktsegment den Durchbruch erzielt, es sind mehrere Modell verschiedener (meist No-Name-)Anbieter auf den Markt gekommen, die teilweise auch von großen Ketten (Mediamarkt, Saturn) bzw. Online-Versendern (Conrad, Technik-direkt, Photo-Porst, Amazon) gelistet sind. Dazu gehören neben den Samsung-Geräten aus Südkorea (Datenblatt des D880) beispielsweise das Emporia Dualsim, teilweise als Emporia DualFace angeboten (Datenblatt - Emporia ist ein österreichischer Anbieter, das Gerät ist aber Made in China), das Matsunichi D-620 (Datenblatt - Matsunichi ist ein chinesisches Unternehmen), das Airbaltic Mobil (Datenblatt - Airbaltic ist ein lettischer Anbieter), die Modelle D66+, F818 und T808 von Anycool (China), die Modelle DST11, DST22 und DSTW1 von General Mobile (USA) sowie Coolpad 8166 und Coolpad 728G2 von Yulong (China).

[Bearbeiten] Modelle mit mehr als zwei SIM-Karten

Die Unterbringung von mehr als zwei SIM-Karten in einem Gerät ist rein technisch kein Problem, allerdings würden mehr als zwei Sende- und Empfangsteile derzeit nur mit Masse- und Volumenzunahme des Geräts möglich sein, was der allgemeinen Tendenz zu kleineren und leichteren Handys zuwiderliefe. Auf dem asiatischen Markt gibt es mehrere Modelle für drei SIM-Karten, von denen aber nur jeweils zwei gleichzeitig sende- und empfangsbereit sind.

Einige Geräten eignen sich auch zum zusätzlichen Einbau von Dual-SIM-Adaptern, so dass vom Gerät drei oder vier Karten aufgenommen und verwaltet werden können. Gleichzeitig sende- und empfangsbereit sind aber ebenfalls nur jeweils zwei.

[Bearbeiten] Probleme bei der Markteinführung

Durch die Tatsache, dass die Mobilfunk-Provider ihre Kunden gern länger und ausschließlich an sich binden wollen, etwa durch Laufzeitverträge oder Bindung eines subventionierten Handys an eine Netzkarte durch sogenanntes SIM-Lock, war der Markteintritt von Dual-SIM-Geräten von dieser Seite unerwünscht. Sie sind ein zusätzlicher Anreiz für die gleichzeitige und selektive Nutzung von Angeboten verschiedener Anbieter. Da fast jeder Tarif eine Mischkalkulation aus relativ günstigen und relativ teuren Nutzungsarten darstellt, haben die Anbieter ein Interesse daran, dass die Kunden alle Nutzungen im selben Tarif vornehmen. Durch die Subventionspolitik im Mobilfunkmarkt vertreten Gerätehersteller, Händler und Mobilfunkprovidern ähnliche Interessen und wollen keine oder nur begrenzt Angebote unterbreiten, die den Interessen der Provider widersprechen.

Dazu kamen rechtliche Unsicherheiten. So berichtete XDial im Mai 2007[4], dass Dual-SIM-Handys möglicherweise registrierte Patente verletzen. Laut XDial haben drei Hamburger im Jahre 2001 ein Patent für eine Technik angemeldet, mit der ein gestohlenes Handy mit Hilfe einer zusätzlichen Sende- und Empfangseinrichtung wieder aufgespürt werden kann. In Zusammenhang mit zwei Sende-/Empfangsanlagen in einem Gerät soll es noch weitere Patente geben.

Der deutsche Anbieter Bellpepper ist sich seiner mit David gegen Goliath vergleichbaren Situation durchaus bewusst. In der Selbstdarstellung der Firma heißt es: „Die BellPepper Mobile AG vermarktet und vertreibt Mobiltelefone unabhängig von Providerinteressen […] Durch den Interessensabgleich zwischen Providern und Mobiltelefon-Herstellern bei der Geräteentwicklung entstehen Marktnischen, die von der BellPepper Mobile AG besetzt werden." [5] Nach eigenen Angaben rechnet Bellpepper nicht damit, ihr Modell in Providershops anbieten zu können, sondern will es "bei ausgewälten freien Elektronik- und Mobilfunkhändlern" vertreiben.[6]

Diese Sachverhalte konnten den Markteintritt von Dual-SIM-Handys zwar verzögern, aber nicht verhindern. Auch wenn Dual-SIM-Geräte derzeit - wohl aus den oben genannten Gründen - noch nicht von den großen Netzprovidern angeboten werden, kann aber im Frühjahr 2008, nachdem ein Dutzend verschiedene Geräte rechtlich unbeanstandet auf dem deutschen und europäischen Markt dauerhaft angeboten werden (teilweise von namhaften Händlern), der Durchbruch auf dem Markt als vollzogen angesehen werden.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Teltarif am 30. August 2000 zur Markteinführung des Benefon Twin
  2. Teltarif am 9. Juni 2003 über die damals neuartigen Dual-SIM-Adapter
  3. Teltarif am 20 März 2007 über Dual-SIM-Handys auf der Cebit
  4. XDial am 2. Mai 2007 zum Patentstreit in Sachen Dual-SIM-Handys
  5. Die Bellpepper Mobila AG "Über uns" auf ihrer Homepage
  6. Twinbell-FAQ: Wird das TwinBell in Providershops erhältlich sein?

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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