Drehratensensor
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Drehraten-Sensoren messen die Rotationsgeschwindigkeit eines Körpers. Durch Integration läßt sich daraus ableiten, um welchen Winkel sich ein Körper innerhalb einer Zeit gedreht hat.
[Bearbeiten] Funktionsprinzip und Aufbau
Drehratensensoren messen die Winkelgeschwindigkeit entlang einer Drehachse. Das Messprinzip basiert im Wesentlichen auf zwei Messprinzipien:
- Coriolis-Kraft, die auf mechanisch bewegtes System wirkt.
- Foucaultsches Pendel
- Kreiselkompass
- Dynamically Tuned Gyro (DTG), Meßfehler <1°/h
- Vibrationskreisel, Meßfehler <10°/h
- Schwingkölbchen
- Sagnac-Effekt, der bei Licht beobachtet wird.
- Ringlaser (RLG), Meßfehler <0.001°/h
- Faserkreisel (FOG), Meßfehler <1°/h
Hochgenaue Drehratensensoren für die Navigation von Flugzeugen oder Raketen basieren heute auf Faserkreiseln (Sagnac-Effekt). Bei den preiswerteren mikromechanischen Drehratensensoren unterscheidet man zwischen integrierten Sensoren, bei dem die elektronische Auswerteschaltung und der MEMS-Sensorkern in einem Chip integriert sind und zwischen diskreten Sensoren. Sie bestehen aus einem separatem Mikromechanik-Chip (MEMS-Chip) und einem anwenderspezifischen Elektronikchip (ASIC).
[Bearbeiten] Anwendung
- Navigation In Trägheits- und GPS-Navigationsgeräten, bei letzterem zur Überbrückung von Strecken ohne Satellitenkontakt.
- Automobiltechnik In der Automobiltechnik werden heute für Fahrstabilitäts-Systeme (z.B. ESP) und Navigation (s.o.) die Gierrate oder für Roll-Over-Detektion alle Drehachsen üblicherweise mit mikromechanische Drehratensensoren auf Silizium-Basis gemessen.
- Digitalfotografie Mit sinkenden Preisen für Sensoren auf MEMs-Basis werden Beschleunigungs- und Drehratensensoren auch zur Bildstabilisierung bei Digitalkameras eingesetzt.