Diskontpolitik
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Die Diskontpolitik ist ein Instrument der Geldpolitik, um die Geldschöpfung und damit die Geldmenge in einer Volkswirtschaft zu beeinflussen.
[Bearbeiten] Instrumente
Die Diskontpolitik umfasst folgende Instrumente:
- Änderung des Diskontsatzes: Ein hoher Diskontsatz verteuert für Banken die Rediskontierung (Einreichung eines angenommenen Wechsels bei der Zentralbank) von Wechseln und schränkt so deren Möglichkeit ein, sich mit Liquidität zu versorgen. Sie können damit weniger Kredite vergeben und die Geldschöpfung wird geringer. Eine Senkung des Diskontsatzes bewirkt das Gegenteil.
- Einführung von Rediskontkontingenten: Die Menge der höchstens zu rediskontierenden Wechsel wird nach bankenspezifischen Kriterien beschränkt. Eine Absenkung der Kontingente verringert die Geldschöpfung, eine Anhebung erhöht sie.
- Veränderung der Qualitätsanforderungen an rediskontfähige Wechsel: Strengere Anforderungen verringern die Geldschöpfung, weniger strenge erhöhen sie.
[Bearbeiten] Abschaffung
Die Deutsche Bundesbank hat mit Beginn der dritten Stufe der Europäischen Währungsunion, und ihrem damit verbundenen Übergang in das Europäische System der Zentralbanken (ESZB), 1999 das Diskontgeschäft eingestellt. Die Europäische Zentralbank und die ihr angeschlossenen Zentralbanken nehmen keine Wechsel zur Rediskontierung an.