Dippels Tieröl
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Dippels Tieröl (Oleum animale aethereum Dippleri) ist ein nach seinem Hersteller Johann Konrad Dippel benanntes Ätherisches Öl.
Die Herstellung erfolgte seinerzeit in zwei Destillationsstufen. In der ersten wurden Knochen und tierische Abfallprodukte zu Knochenteer verarbeitet. Die Destillation des Knochenteers ergab ein stark riechendes Tieröl mit alkalisch reagierenden, stickstoffhaltigen Verbindungen.
Tieröle waren schon bekannt. Dippels Öl erlangte Berühmtheit durch die Behauptung Dippels in seiner Dissertation, damit ein Elixir vitae, eine Universalmedizin, gefunden zu haben. Man setzte es ein bei Typhus, Epilepsie und zu Einreibungen. Mit drei Teilen Terpentinöl bildet es das Oleum contra Taeniam Chaberti, ein altes Bandwurmmittel. Allerdings erhob schon Diderot in der Encyclopédie Zweifel an der Wirksamkeit bei Epilepsie.
Dippels Tieröl war von entscheidender Bedeutung bei der Entdeckung des Farbstoffs Berliner Blau durch Heinrich Diesbach 1704.
Bei den ersten Photographien von Joseph Nicéphore Niepce 1827 bestand die lichtempfindliche Schicht aus Judäa-Asphalt, der in Dippels Öl gelöst wurde und dann auf eine Zinnplatte aufgetragen wurde.
[Bearbeiten] Literatur
- Johann Konrad Dippel: Vittae animalis morbus et medicina suae vindicata origini (1711), Dissertation in Medizin, Leiden