Diorit (Forschungsreaktor)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Diorit hieß auch ein Forschungsreaktor des Eidgenössischen Instituts für Reaktorforschung (EIR) in Würenlingen (Schweiz)
Dieser Kernreaktor wurde vom EIR von 1960 bis 1977 betrieben. Der Moderator war Schweres Wasser (D2O) Der Reaktor wurde mit Kohlendioxid gekühlt. Das schwere Wasser (Deuterium) besaß eine besonders gute Neutronenökonomie, was sich wiederum besonders gut für die Produktion von qualitativ gutem Waffen-Plutonium eignet. Zwar wurde der Diorit in der Tat für zivile Forschungszwecke verwendet, es wurde von ihm nie Waffenplutonium abgezweigt. Wie der Historiker Jürg Stüssi-Lauterburg kürzlich in einer Studie über bisher geheim klassifizierte Sitzungsprotokolle aufzeigte, fühlten sich die Schweizer Militärs im Kalten Krieg aufgrund des Diorit-Forschungsreaktors dennoch berechtigt, die Schweiz in einem nuklearen "Schwellenmacht-Status" zu sehen.
1967 produzierte der Diorit ein angeschmolzenes Brennelement, das die Reaktorhalle verstrahlte. Auch wurden deutlich erhöhte Radioaktivitäts-Abgaben in die Aare registriert.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen
- Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse
- Störfälle in europäischen Atomanlagen