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Der Eisläufer – Wikipedia

Der Eisläufer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Eisläufer versammelt vier Erzählungen von Georg Britting, erschienen 1948 (Wilpert).

Inhaltsverzeichnis

Eine Zahl in runden Klammern verweist auf die Seite in der Quelle.

[Bearbeiten] Handlung

[Bearbeiten] Das Waldhorn

Der beamtete (23) Jäger Anton, vor ein paar Jahren nach Rossöd zugezogen, tritt - für den Einheimischen Xaver unvermutet - aus der Waldschlucht (9). Xaver, unter der Bschöllwand (4), hebt den Stutzen gegen den Jäger. Anton schießt zuerst. Das hohe Amt erkennt die Pflichterfüllung des Jägers schriftlich an. Hingegen die meisten Rossöder strafen den Todesschützen mit Verachtung. Unter Antons Zimmerfenster im Forsthaus liegt der Rossöder Friedhof. Antons Blick fällt direkt auf Xavers Grab. Der vorgesetzte Förster bietet Anton ein anderes Zimmer an und spricht obendrein von der Versetzung Antons. Der Jäger lehnt beides ab. Er will aushalten. Am ersten Jahrestag nach dem Todesschuss suchen Rossöder Bauernburschen das Grab auf. Anton beobachtet durchs offene Fenster, wie einer der Burschen provozierend zu ihm hochgestikuliert und sodann auf seinem Waldhorn das Lieblingslied des Toten bläst. Anton schießt dem Bläser das Instrument aus der Hand und macht sich davon. Der Jäger wird ohne Rentenanspruch entlassen (23) und ward nie mehr gesehn.

[Bearbeiten] Der Eisläufer

Der 13-jährige Ich-Erzähler darf seinen Vater im Winter auf einer Dienstfahrt begleiten. Während der Vater tagsüber dienstlich verhandelt, vertreibt sich der Junge die Zeit als Schlittschuhläufer. Nahe der holländischen Grenze findet er bei einer alten Stadt eine lange gewundene Straße vor, die sich prächtig zum Eislaufen eignet. Die Wintersonne meint es an dem Vormittag gut, als der Eisläufer, zusammen mit anderen Kindern, die lange Eisbahn ausgiebig probiert. Das erste Mal stutzt der junge Eisläufer, als unter seiner "Straße" ein kleiner, ins Eis eingefrorener Fisch, sichtbar wird (34). Der Läufer macht sich auf den Rückweg. In Stadtnähe dann jagt eine alte Frau Kinder von dem Eis, das nicht viel tauge (35). Da gewahrt der Eisläufer den Fluss, der unter dem Eis dahinrauscht. Das Eis beginnt zu brechen. Der Eisläufer legt sich auf den Bauch und steht Todesängste aus. Ein Fischschwarm unter ihm wird ständig größer, erwartet ihn. Der herbeieilende Vater rettet den Knaben; verhindert beherzt die Reise des Eisläufers mit den Fischen in die Tiefe.

[Bearbeiten] Der Sturz in die Wolfsschlucht

Widerwillig macht der halbwüchsige Ich-Erzähler bei Sommerhitze den elterlichen Sonntagsausflug in den schattigen Biergarten Wolfsschlucht vor den Toren der Stadt mit. Mürrisch denkt er an die am nächsten Morgen bevorstehende Geometriearbeit und lenkt sich durch Blumenpflücken ab. Dabei wagt er sich zu weit vor und stürzt in die Schlucht. Zu seinem Glück kommt er mit einem Armbruch davon und kann anderntags - wohlig im weißen Bett (56) liegend - die Geometrie meiden.

[Bearbeiten] Der Fisch

Während eines trockenen Sommergewitters sammelt der Ich-Erzähler, ein Schuljunge, einen Eimer voll Kastanien. Der Sturm hat die Früchte heruntergerissen. Der Junge begegnet dem Fischer-Jakl. Diesen alten Einsiedelmann hat der Junge mehrfach geneckt und muss Bestrafung fürchten. Also schenkt er dem Alten notgedrungen die Kastanien, bekommt dafür einen großen Fisch, muss sich aber derb an den Ohren ziehen lassen (63). Der Junge nimmt Reißaus, trifft seinen Freund Martin, tauscht den Fisch gegen eine Pfeife und muss sich dafür daheim vom Vater Schelte gefallen lassen.

[Bearbeiten] Form

  • Das Waldhorn: Eindrucksvoll wird herausgearbeitet, dass ein Fremder gegen die Dorfgemeinschaft keine Chance hat. Der Erzähler Britting fragt im Text, wozu trug Xaver einen Stutzen? Und warum erhob er ihn gegen Anton? (9) Leider wird keine der beiden Fragen beantwortet.
  • Der Eisläufer: Die Erzählung lebt von einem Erkennungsprozess. Eisläufer und Leser merken auf einmal, dass die eisbedeckte "Straße" ein Fluss ist, in dem der Tod durch Ertrinken auf den Eisläufer lauert. Die Todesdrohung wird herzbeklemmend über den Fischschwarm verdeutlicht.
  • Der Sturz in die Wolfsschlucht: Der Autor bekommt ein kleines Problem, als sein Ich-Erzähler am Ende seines Sturzes in die Wolfsschlucht bewusstlos wird. Kurzerhand erzählt er selber über den Knaben weiter, um wenig später dem glücklich Wiedererwachten zu Ende erzählen zu lassen.
  • Der Fisch: Der Vater des Ich-Erzählers fragt sich, was macht wohl der Fischer-Jakl mit einem Eimer voll Kastanien? Der Leser fragt sich das genauso.
  • Bilder: Der Lyriker Britting gräbt mit seiner Kurzprosa in den Kopf des Lesers Bilder ein.
    • Das Waldhorn: Der Meisterschuss Antons auf das Waldhorn überrascht den Leser ebenso wie der unmittelbar darauf folgende grabschänderische Sturm des reichlichen Dutzends Burschen geradewegs über den gepflegten Friedhof, um den Schützen auf der Stelle zu lynchen (20). Zudem ist jenes Bild bleibend: Der Bläser kehrt an das Grabmal Xavers zurück und birgt sein zerschossenes Musikinstrument (21, 22).
    • Der Eisläufer: Die zahllosen Fische, wie sie sich unter der brüchigen Eisdecke sammeln und - mit stumpfen Mäulern am tückischen Eis - auf das endgültige Einbrechen des auf dem Bauch liegenden Eisläufers warten (38), rufen Grusel hervor.
    • Der Sturz in die Wolfsschlucht: Der Regen gepflückter blauer Glockenblumen aus dem dichten Laubdach auf den Gestürzten und die umsitzenden verdutzten Biergartengäste ist das eindrückliche Bild. Beinahe humorig gerät ein zweites: Als das durchgehende Pferd vor einem ausgestopften Gaul, seinem Ebenbild, im Schaufensters eines Sattlers in der Stadt scheut (54).
    • Der Fisch: Die Beschreibung des Gewitters über der bayrischen Donaulandschaft wird nur übertroffen von der Beschreibung der großen Schlemmerei, die der Ich-Erzähler zusammen mit seinem Schulfreund Martin am Rande einer Hochzeit veranstaltet (65 bis 68).

[Bearbeiten] Rezeption

  • Manchmal, wenn sich der Leser an der poetischen Sprache Brittings ergötzt, fragt er sich nach einem Satz: War der nun bis auf das i-Tüpfelchen hochdeutsch? Curt Hohoff nennt den immer klar bleibenden Stil kunstvoll verschraubt und ein süddeutsch-barockes Erbteil (Mohler, 74).
  • Mohler (74) bemerkt ein verletzlich Leichtes, das als silbriges Wunder urplötzlich mitten im Text aufglänzt und meint damit sicherlich die oben angesprochene, Bilder generierende Sprache des Dichters.

[Bearbeiten] Literatur

Quelle

  • Georg Britting: Der Eisläufer. Erzählungen. Mit einem Nachwort von Armin Mohler. 79 Seiten. Reclam Nr. 7829. Stuttgart 1957

Ausgaben

Sekundärliteratur


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