Corti-Organ
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Das Corti-Organ (Cortisches Organ, lat. Organon spirale) ist die Bezeichnung für die Schnittstelle zwischen den akustischen mechanischen Schwingungen und den Nervensignalen in der Hörschnecke. Es ist nach dem italienischen Anatomen Marquis Alfonso Giacomo Gaspare Corti (1822–1876) benannt.
Das Cortische Organ ist der Träger der Sensorzellen im Innenohr aller Säugetiere. Es ist von Endolymphe umgeben und trägt beim Menschen ca. 15.000 Haarzellen (Hörsensorzellen) per Ohr. Hierbei werden innere und äußere Haarzellen voneinander unterschieden.
Die Verschiebung der „Zellhärchen“ (Stereozilien) der Haarzellen löst die Reiztransduktion aus. Die äußeren Haarzellen besitzen Kontakt zur Deckmembran (Membrana tectoria oder auch Tektorialmembran). Sie werden durch die Verschiebung depolarisiert, hierbei öffnen und schließen sich mechanisch Kalium-Kanäle. Durch die hohe Kalium-Ionen-Konzentration geschieht dies besonders schnell und effektiv. Die Depolarisation führt zu einer oszillierenden Längenänderung der Haarzellen, welche sich auf die Basilarmembran überträgt. Dadurch kommt es zu einer lokalen Verstärkung des Reizes.
Die inneren Haarzellen werden ebenfalls depolarisiert. Dies führt zur Bildung eines Aktionspotentials, welches die Information über den gehörten Ton elektrisch an das Gehirn weiterleitet. Dies erfolgt über den Nervus vestibulocochlearis (Ramus cochlearis, auch Nervus acusticus), der aus ca. 30.000 Nervenfasern besteht.