Carl Wechselberg

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Carl Wechselberg (* 1. Januar 1969 in Aurich/Ostfriesland) ist ein deutscher Politiker der Partei Die Linke. Er ist seit 2003 Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus und finanz- und haushaltspolitischer Sprecher der Linken-Fraktion.

[Bearbeiten] Biografie

Geboren und aufgewachsen in Aurich besuchte Wechselberg dort die Integrierte Gesamtschule (IGS-West)und deren gymnasiale Oberstufe. Nach einem einjährigen Aufenthalt in den USA (Saginaw, Michigan) als Stipendiat des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms des Deutschen Bundestages machte Wechselberg 1989 Abitur. Er begann ein Studium der Psychologie an der Universität Bremen und beendete dieses 1992 vorzeitig nach Abschluss des Grundstudiums. Nach seinem Umzug nach Berlin begann Wechselberg 1993 ein Studium der Politischen Wissenschaften an der Freien Universität Berlin, das er 1999 als Diplom-Politologe abschloss. In den Jahren 1999/2000 arbeitete Wechselberg als Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung an seiner Dissertation und wurde im Jahr 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter für Haushalts- und Finanzpolitik der PDS-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Im Jahr 2003 rückte Wechselberg für die Abgeordnete Dr. Gesine Lötzsch in das Abgeordnetenhaus nach. Im Jahr 2006 gewann Wechselberg für seine Partei das Abgeordnetenhaus-Mandat im Wahlkreis IV in Marzahn-Hellersdorf. Wechselberg lebt gemeinsam mit seiner langjährigen Lebensgefährtin im Norden von Treptow.

[Bearbeiten] Politische Entwicklung

Wechselberg begann seine politische Sozialisation als Mitglied der SJD Die Falken, denen er in Aurich mit 15 Jahren beitrat. Ab 1987 gehörte er zum Redaktionskollektiv der undogmatischen sozialistischen Theoriezeitschaft „PERSPEKTIVEN“. Dort befasste er sich insbesondere mit der Rezeption der „Triple-Oppression“-Theorie sowie der anti-rassistischen Widerstandsbewegung in den USA. Gemeinsam mit Dr. Albert Scharenberg übersetzte Wechselberg erstmals Rede-Texte von Malcolm X ins Deutsche.

1991 gründete Wechselberg mit anderen die PDS/Linke-Liste in Bremen und wurde 1992/1993 deren Vorsitzender. Nach seinem Umzug nach Berlin blieb Wechselberg in der Berliner PDS aktiv und gründete 1995 die erste studentische Uni-Gruppe der PDS an einer Berliner Universität. Die UL/UDS (Unabhängige Linke/Unigruppe Demokratischer SozialistInnen) erreichte bei den Wahlen zum Studierendenparlament an der Freien Universitär Berlin 1996 zwei Sitze und Wechselberg wurde Sozialrefent im AStA der FU. In diese Zeit fiel auch die Gründung des Berliner Bündnisses gegen Sozialabbau und Ausgrenzung, an der Wechselberg maßgeblich beteiligt war und das in der Folge 1997 mit einer massenhaften außerparlamentarischen Mobilisierung gegen die Politik der CDU/SPD-Koalition und insbesondere deren Haushaltspolitik auf sich aufmerksam machen konnte. Wechselberg befasste sich in der Folgezeit mit der wissenschaftlichen Rezeption der US-amerikanischen Global-City-Debatte und deren Implikationen für die politische und ökonomische Entwicklung Berlins und verfasste 1999 seine Diplom-Arbeit zur Metropolenpolitik der Großen Koalition in Berlin seit 1991.

Wechselberg wurde im Jahr 2000 vom Fraktionsvorsitzenden der PDS im Berliner Abgeordnetenhaus Harald Wolf als Mitarbeiter für Haushalts- und Finanzpolitik geholt, der seit dieser Zeit als Wechselbergs politischer Ziehvater und Mentor gilt. Gemeinsam mit anderen jüngeren Politikern der PDS (Lederer, Liebich, U. Wolf) bereitete Wechselberg die erste Rot/Rote-Koalition in der Hauptstadt mit vor. Wechselberg folgte Harald Wolf 2003 als Haushaltspolitischer Sprecher der PDS-Fraktion nach. Zudem arbeitete er in zwei Untersuchungsausschüssen intensiv an der Aufklärung des Berliner Bankenskandals sowie als stellverstetender Vorsitzender des Untersuchungsausschusses „Tempodrom“ an dessen Untersuchung mit.

Wechselberg gilt als konsequenter Vertreter realpolitischer Positionen in der Linken. Er hat maßgeblichen Anteil an der Formulierung und Durchsetzung der finanzpolitischen Konsolidierungspolitik der letzten Jahre in Berlin innerhalb und außerhalb seiner Partei. Im Jahr 2006 gewann Wechselberg den Wahlkreis Springpfuhl/Biesdorf in Marzahn-Hellersdorf. Carl Wechselberg ist Sprecher seiner Fraktion im Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses sowie im Vermögensausschuss, ist Mitglied im Fraktionsvorstand und im Aufsichtsrat des Berliner Liegenschaftsfonds.

Personendaten
NAME	Wechselberg, Carl
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Politiker
GEBURTSDATUM	1. Januar 1969
GEBURTSORT	Aurich, Ostfriesland