Cappella Palatina
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Die Cappella Palatina (Palastkapelle) wurde 1132 bis 1140 n.Chr. unter König Roger II. im arabisch-byzantinisch-normannischen Stil als Hofkapelle des Palazzo Reale von Palermo errichtet. Die Weihe fand nach einer Inschrift in der Kuppel 1143 statt.
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[Bearbeiten] Aufbau
Aufbau und Ikonographie der Cappella Palatina sind dadurch bestimmt, dass sie den beiden damals auf Sizilien verbreiteten Riten, dem seit dem 8. Jahrhundert auf Sizilien vorherrschenden byzantinischen Ritus und dem von den Normannenherrschern wieder eingeführten römischen Ritus entsprechen sollten. Während nach byzantinischer (östlicher) Tradition die Ikonographie vertikal zu lesen ist (wie in La Martorana), d.h. ausgehend von der Kuppel nach unten, ist sie nach lateinischer (westlicher) Tradition horizontal zu lesen (wie in der Kathedrale von Monreale), d.h. von vorne (der Apsis aus) nach hinten. Beide Traditionen sind in der Capella Palatine verknüpft. An das nach Art eines Zentralgebäudes ausgeführte Presbiterium mit Kuppel schließt sich ein dreischiffiges Langhaus nach Art einer westlichen Basilika an.
Der Fußboden ist mit kunstvollem Marmor und Porphyr geschmückt. Die Decke, mittlerweile leider mit einem Metallgerüst abgestützt, aus Holz ist reich mit arabischer Schnitzkunst verziert. Gestützt wird diese von massiven Marmorsäulen mit korinthischen Kapitellen. Der Höhepunkt sind aber wohl die Mosaike an den Wänden und in der Kuppel. Während sich in der Kuppel acht Engel um Christus als Pantokrator reihen, sind an den Seitenwänden Darstellungen des Lebens Christi und Paulus, sowie Episoden aus dem Alten Testament. Die Mosaike sind aus farbigem und mit Blattgold verziertem Glas.
[Bearbeiten] Restaurierung
Seit 2003 werden die Kapelle und ihre weltberühmten Mosaiken mit Unterstützung des deutschen Unternehmers und Kunstmäzens Reinhold Würth restauriert. [1] Die Fertigstellung ist für das Jahr 2008 angesetzt, bis dahin finden alljährlich Ausstellungen mit Leihgaben aus der Sammlung Würth im benachbarten Normannenpalast statt.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Literatur
- Brigit Carnabuci: Sizilien - Kunstreiseführer. DuMont Reiseverlag, Ostfildern, 4. Auflage 2006, ISBN 3-7701-4385-X
- Thomas Dittelbach u. Dorothée Sack, Die Cappella Palatina, Swiridoff, 2005, deutsch, ital., engl.
ISBN 978-3-89929-058-
[Bearbeiten] Weblinks
- Cappella Palatina auf palermoweb.com mit Fotos
Koordinaten: 38° 06' 39,39" N, 13° 21' 12,64" O