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Canellaceae – Wikipedia

Canellaceae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Canellaceae

Weißer Zimt (Canella winterana)

Systematik
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Einfurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Magnoliopsida)
Unterklasse: Magnolienähnliche (Magnoliidae)
Ordnung: Canellales
Familie: Canellaceae
Wissenschaftlicher Name
Canellales
Mart.

Die Canellaceae sind eine tropische Pflanzenfamilie mit immergrünen Bäumen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Merkmale

[Bearbeiten] Habitus und Stamm

Die Canellaceae sind immergrüne Bäume, seltener Sträucher. Der Stamm besitzt ein Kork-Kambium. Die Knoten sind tri-lakunär oder bi-lakunär mit drei Blattspursträngen. Ein internes Phloem ist nicht vorhanden. Das sekundäre Dickenwachstum erfolgt normal. Das Xylem enthält Tracheiden. Die Enden der Gefäßzellen sind schräg sowie leiterförmig oder netzförmig durchbrochen. Die Siebröhren-Plastiden gehören zum P-Typ.

[Bearbeiten] Blätter

Charakteristisch sind die ledrig-dicken, aromatischen, ganzrandigen Blätter ohne Nebenblätter. Die Spaltöffnungen sind meist paracytisch, seltener anomocytisch. Das Mesophyll der Blätter enthält sphärische Zellen mit ätherischen Ölen. Weiters finden sich im Mesophyll Kristall-Drusen aus Kalziumoxalat. Die kleinen Blattleitbündel (minor leaf veins) besitzen bei Canella keine Phloem-Transferzellen.

[Bearbeiten] Blütenstand und Blüten

Die Blütenstände sind unterschiedlich. Es gibt Einzelblüten, cymöse und razemöse Blütenstände. Die Blüten sind zwittrig. Die Blütenhülle ist in Kelch und Krone unterteilt, meist cyclisch angeordnet, seltener schraubig. Der Kelch ist dreizählig und ausdauernd. Es gibt (vier) fünf bis zwölf freie (selten verwachsene) Kronblätter. Einer anderen Deutung nach sind die drei Kelchblätter Hochblätter. Dann wäre das Perianth gleichartig.

Die sechs bis zwölf (bei Cinnamosma vielen) Staubblätter sind miteinander zu einer Röhre verwachsen. Alle Staubblätter sind fertil. Die Antheren stehen an der Außenseite der Röhre. Sie öffnen sich mit Längsschlitzen. Jede Anthere besteht aus zwei bisporangiaten Theken (tetrasporangiat). Die Antherenwand besitzt anfänglich mehr als eine Mittelschicht. Das Tapetum ist drüsig. Der Pollen wird als Einzelkörner verbreitet. Die Pollenkörner sind monosulcat, die Apertur kann auch V-förmig oder haarförmig sein. Der Pollen ist zweizellig.

Das Gynoeceum besteht aus zwei bis sechs verwachsenen Fruchtblättern. Der Fruchtknoten ist oberständig. Die Plazentation ist parietal. Im einzigen Samenfach gibt es zwei bis viele campylotrope, bitegmische, crassinucellate Samenanlagen. Die Samenanlagen stehen horizontal bis aufrecht an der Plazente in Einzel- oder Doppelreihen. Die Die Mikropyle ist zick-zackförmig. Der Embryosack entwickelt sich nach dem Polygonum-Typ. Der eine Griffel ist kurz und dick, die Narbe zwei- bis sechsfach gelappt.

[Bearbeiten] Früchte

Die Frucht ist eine Beere. Jede Beere enthält zwei bis 100 Samen. Die äußere Samenschale (Exotesta) ist sklerotisiert. Die Samen enthalten reichlich Endosperm. Dieses ist ruminiert (durch die Gewebefalten der Samenschale zerklüftet) oder nicht ruminiert. Das Endosperm ist ölhaltig. Der Embryo ist klein, aber deutlich entwickelt. Er besitzt zwei Keimblätter und ist leicht gekrümmt oder gerade.

Die Chromosomenzahl beträgt n = 11, 13, 14.

[Bearbeiten] Inhaltsstoffe

Die Familie bildet Cyanogene Glykoside. Alle bisher untersuchten Vertreter der Familie enthalten Sesquiterpene des Driman-Typs. Diese Gruppe ist unter den Angiospermen relativ selten und tritt etwa noch bei den verwandten Winteraceae, aber auch bei Polygonum hydropiper.[1] Polygodial, das unter anderem in Warburgia stuhlmannii und W. ugandensis vorkommt, hat eine fungizide Wirkung.[2]

[Bearbeiten] Verbreitung

Die Familie ist in den Tropen beheimatet. Sie kommt in Südamerika, auf den Antillen und in Süd-Florida, sowie in Ostafrika und auf Madagaskar vor.

[Bearbeiten] Systematik

Die Familie umfasst sechs Gattungen mit 13 bis 20 Arten:

  • Canella P.Browne
    • Canella winterana (L.) Gaertn.
  • Capsicodendron Hoehne
  • Cinnamodendron Endl.
  • Cinnamosma Baill.
  • Pleodendron Tiegh.
  • Warburgia Engl.

[Bearbeiten] Quellen und weiterführende Informationen

Der Artikel beruht vor allem auf folgenden Weblinks:

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Bastos et al., 1999
  2. Isao Kubo: Polygodial, an antifungal potentiator. Journal of Natural Products, Band 51, 1988, S. 22-29. Abstract pdf

[Bearbeiten] Literatur

  • J. K. Bastos, M. A. C. Kaplan, O. R. Gottlieb: Drimane-Type Sesquiterenoids as Chemosystematic Markers of Canellaceae. Journal of the Brazilian Chemical Society, Band 10, 1999, S. S. 136-139. PDF
  • N. P. Seeram, L. S. Francis, O. L. Needham, H. Jacobs, S. McLean, W. F. Reynolds: Drimane and bisabolane sesquiterpenoids from Cinnamodendron corticosum (Canellaceae). Biochemical Systematics and Ecology, Band 31, 2003, S. 637-640. doi:10.1016/S0305-1978(02)00203-X
  • Thomas K. Wilson: The Comparative Morphology of the Canellaceae. II. Anatomy of the Young Stem and Node. American Journal of Botany, Band 52, 1965, S. 369-378. doi:10.2307/2440331
  • Thomas K. Wilson: Comparative Morphology of the Canellaceae. III. Pollen. Botanical Gazette, Band 125, 1964, S. 192-197. Abstract
  • Thomas K. Wilson: The Comparative Morphology of the Canellaceae. IV. Floral Morphology and Conclusions. American Journal of Botany, Band 53, 1966, S. 336-343. doi:10.2307/2439873

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Canellaceae – Bilder, Videos und Audiodateien


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