Binokular
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Mit Binokular (veraltet Binokel) wird eine Vorrichtung an optischen Geräten bezeichnet, die das Betrachten des Untersuchungsobjektes mit beiden Augen gleichzeitig ermöglicht und damit die Tiefenwahrnehmung verbessert. Das bekannteste Beispiel für Binokulare ist der Feldstecher.
Im Gegensatz hierzu steht das Monokel oder Monokular, das nur die Beobachtung mit einem Auge gestattet; Beispiele hierfür sind Fernrohr, Spektive oder Ablese-Mikroskope.
Es gibt jedoch auch Doppelokulare, die dasselbe (einfache) Bild lediglich in zwei Strahlengänge zerlegen und beiden Augen zuführen. Sie ermöglichen zwar keine Stereoskopie, jedoch ein entspannteres, ermüdungsfreies Beobachten. Solche Doppelokulare verwenden beispielsweise viele Amateurastronomen an ihren Teleskopen.
In der Forschung werden häufig Stereomikroskope mit geringer Vergrößerung eingesetzt, u.a. für Präparationsarbeiten, Erstuntersuchungen von Oberflächen (Pflanzen, Gesteine, Metalle) und zum Sortieren oder Bestimmen kleiner Objekte (z.B. Mikrofossilien, Untersuchung von Dünnschliffen) in geringer Übersichtsvergrößerung. Für gutes räumliches Sehen darf die Vergrößerung aber nicht stärker als etwa 100-fach sein.
Diese Stereomikroskope (mit zweigetrennten und mit einem Winkel von ca 14° gegeneinder geneigten Strahlengängen) werden im Laborjargon oft fälschlich als "Bino´s" bezeichnet. Sie sollten aber nicht mit den heute standardmäßig mit Binokulartuben ausgestatteten, herkömmlichen, für höhere Vergrößerungen vorgesehenen Durchlichtmikroskopen verwechselt werden. Bei letzteren wird lediglich der Strahlengang für die ermüdungsfreie Beobachtung durch einen Strahlenteiler zwischen Objektiv und Okular aufgespalten, ohne dass damit stereoskopisches (räumliches) Sehen ermöglicht würde. Das zweiäugige Arbeiten ist weniger ermüdend.