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Bimetallismus – Wikipedia

Bimetallismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Bimetallismus bezeichnet man eine Währung, die auf Kurantmünzen aus Gold und Silber basiert, die also eine Doppelwährung ist. Kurzfristig existierte im Russland des 19. Jahrhunderts auch ein Trimetallismus mit Platin. Der Wert der Währung ist somit, im Gegensatz zum Monometallismus an den Wert mehrerer Edelmetalle gebunden. Parallel können Banknoten und Scheidemünzen ausgegeben werden, die nicht durch den Materialwert gedeckt sind und teilweise mit Zwangskurs versehen sein konnten, was dann natürlich sofort Kursverschiebungen zwischen den verschiedenen Geldsorten hervorrief.

Im Preußen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts könnte man fast schon von einem Bimetallismus sprechen, da für die werthaltigeren Zahlungen, meist Zahlungen an das Ausland für hochwertige Güter, wie Luxusartikel, oft mit goldenen Friedrich d'or und für die gewöhnlichen Zahlungen im Inland die Silbertaler verwendet wurden. Einen gesetzlich festgelegten festen Kurs zwischen Gold und Silber gab es damals zwar noch nicht, aber eine gewisse gesetzlich tolerierte Schwankungsbreite.

Grundlage des eigentlichen Bimetallismus ist die vertragsmäßige oder gesetzliche Festschreibung eines festen Wertverhältnisses zwischen den verwendeten Münzmetallen innerhalb eines Landes oder allen bzw. den finanzstärksten Ländern einer Währungsunion. In Frankreich (ab 1795) und später in der Lateinischen Münzunion (ab 1865) war dieses Verhältnis auf 15,5 festgelegt (d.h. 1 g Gold hatte den gleichen Wert wie 15,5 g Silber).

In der Lateinischen Münzunion drückte sich der Bimetallismus darin aus, dass das Feingewicht und das Wertverhältnis um 1870 von 2 silbernen 5-Frankenstücke zu einem goldenem 10-Frankenstück (Goldfranken) sich wie 15,5 zu 1 verhielten. Auch in Deutschland gab es bis 1907 einen „gesetzlich verordneten Bimetallismus“ als der silberne, einfache Zollvereinstaler als Kurantmünze neben den Goldmünzen umlief, was in der Literatur oft als „hinkende Goldwährung“ genannt wird.

Eine dauerhafte Festlegung eines stabilen Wertverhältnisses ist jedoch wirtschaftlich unrealistisch. Zwei oder auch mehrere unterschiedliche Metalle, Güter, Waren oder Dienstleistungen lassen sich über einen längeren Zeitraum nicht zu (relativ betrachtet) gleichen Preisen erzeugen, da sich fortwährend die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern und sich auch die Nachfrage und Mode ändert. Dies führt dazu, dass das höher bewertete Metall in die private Thesaurierung oder ins Ausland abfließt - falls eine Zahlungsmittel-Wahlfreiheit beim Bezahlen besteht (Greshamsches Gesetz). Dennoch zeigt das Beispiel Frankreichs von 1803 bis in die 1870er, dass der Bimetallismus in einem genügend großen Land dauerhaft, auch während der Goldrauschzeit ab 1849, das Wertverhältnis zwischen Silber und Gold auf dem Weltmarkt stabilisieren kann.

Der Bimetallismus oder gar Trimetallismus war allerdings mit dem Übergang des Deutschen Reiches zur Goldwährung ab 1871 und der nachfolgenden Demonetarisierung des Silbers in vielen Staaten zum Scheitern verurteilt. Weil sich die Schwächen des neuen Goldstandards dann im Verlauf der 1870er-Jahre mit dem einsetzenden Verfall des Silberpreises, wie auch des Preisniveaus insgesamt, zeigten, forderten Verfechter des Bimetallismus wie Henri Cernuschi die (Wieder-)Einführung desselben in weiteren Ländern, woran die Silbermontanindustrie natürlich großes Interesse hatte. Die Einführung eines festen Wertverhältnisses zwischen Gold und Silber wurde jedoch auf den internationalen Münzkonferenzen in Paris 1878 und 1881 aufgrund des Widerstandes der Länder, die eine auf dem Goldstandard basierende Währung hatten und eine Abwertung befürchteten, abgelehnt.

Der Begriff ist nicht mit Bimetall zu verwechseln, das bei Temperaturänderungen seine Form ändert. Er hat auch nichts mit Bimetallmünzen zu tun, welche aus zwei verschiedenen Metallen bzw. Legierungen bestehen, wie z.B. die 1- und 2-Euromünzen.

Siehe auch: Monometallismus


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