Bibliothekswesen in Luxemburg
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[Bearbeiten] Geschichte des Bibliothekswesens in Luxemburg
Das Buch- und Bibliothekswesen in Luxemburg entwickelte sich aufgrund der politischen Situation in Luxemburg zunächst nur zögerlich.
Auf dem Territorium des ehemaligen Herzogtums gab es viele bedeutende Klosterbibliotheken, wie zum Beispiel in Echternach, Orval und in Luxemburg (Stadt) die Münsterabtei, sowie die Bibliothek des 1773 aufgelösten Jesuitenordens. Während der Französischen Revolution gelangte 1795 ein Teil dieser Bücher in die „Écoles Centrales“ oder später auch in ein „Dépôt littéraire“, viele Bücher werden jedoch auch als Kriegsbeute in ganz Europa verstreut. Trotzdem entsteht 1798 in Luxemburg die erste öffentliche Bibliothek. Genau 50 Jahre später, 1848, wird sie mit der Bibliothek des Athenäums und der Bibliothek der Gesellschaft für Forschung und Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler im Großherzogtum Luxemburg zusammengelegt und die Bibliothèque nationale de Luxembourg entsteht.
[Bearbeiten] Entwicklung des Buchwesens
Nicht nur das Bibliothekswesen, sondern auch das Buchwesen an sich entwickelte sich relativ spät in Luxemburg. Die ersten Druckschriften erschienen erst gegen Ende des 16. Jh., das erste vollständig in luxemburgischer Sprache gedruckte Buch im Jahre 1600. Außer an Schulbücher und religiöse Handschriften gab es keine Nachfrage an Büchern. Erst 1704 erschien die erste luxemburgische Zeitung in französischer Sprache („La Clef du Cabinet des Princes“), 1824 die erste Zeitung in deutscher Sprache („Luxemburger Wochenblatt“).
[Bearbeiten] Die Luxemburgische Nationalbibliothek
Die Bibliothèque nationale de Luxembourg ist Nationalbibliothek und wichtigste zentrale Dokumentationsstelle des Landes. Sie sammelt alle in Luxemburg gedruckten und verlegten Veröffentlichungen und erwirbt im Ausland verlegte Veröffentlichungen mit Bezug zu Luxemburg oder von Luxemburgern. Die Luxemburgensia-Abteilung umfasst 150.000 Bände sowie 3.000 Zeitschriftentitel.
Die Nationalbibliothek ist die größte wissenschaftliche Bibliothek Luxemburgs. Alle Wissenschaftsbereiche sind hier vertreten. Der Allgemeinbestand umfasst rund 750.000 Bände und 3.500 internationale Zeitschriftentitel aller Disziplinen. In den Lese- und Nachschlageräumen sind rund 30.000 Bände frei zugänglich. Pro Jahr wird der Allgemeinbestand um rund 10.000 Bände erweitert.
[Bearbeiten] Weitere wichtige wissenschaftliche Bibliotheken
Wichtige wissenschaftliche Bibliotheken neben der Nationalbibliothek sind das Centre Universitaire, einige spezialisierte Bibliotheken (Centre national de la littérature, Bibliothèque du Grand Seminaire etc.), die Bibliotheken der ausländischen Kulturinstitute und die Bibliotheken europäischer Institutionen: die Europäische Kommission, das Europaparlament, der Europäische Gerichtshof und die Europäische Investitionsbank etc.
[Bearbeiten] Besonderheiten durch die luxemburgische Sprachsituation
Die luxemburgische Sprachsituation erfordert außerdem eine kostenintensive Anschaffung von Literatur in mindestens drei Sprachen, d. h. jedes Buch über ein bestimmtes Thema muss in mindestens zwei Sprachen (dt. & frz.) angeschafft werden. Die zweitbedeutendste Bibliothek ist die nur im Rahmen der Schlossbesichtigung öffentliche Hofbibliothek mit immerhin 30.000 Bänden und bedeutenden Sammlungen. Sie ist erst zu 10 % erschlossen und noch weitgehend unbekannt.