Bewegungsunschärfe
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Bewegungsunschärfe (engl. motion blur) bezeichnet man in der Fotografie eine auf Zonen begrenzte Unschärfe in Bildern bewegter Objekte. In der Geschichte der Fotografie war dies anfangs ein unerwünschter Effekt, daher mussten Personen und Objekte im 19. Jahrhundert noch mehrere Sekunden stillhalten, um scharf abgelichtet zu werden. Je nach Kameraführung kann dabei das bewegte Objekt oder, wie beim Mitziehen, der Hintergrund unscharf dargestellt sein. Das Gegenteil hiervon ist die Schärfe. Beim meist ungewollten Verwackeln ist hingegen das gesamte Bild unscharf.
[Bearbeiten] Technischer Hintergrund
Bewegungsunschärfe entsteht durch eine merkliche Bewegung der fotografierten Objekte während der Belichtung.
Den Haupteinfluss auf die Bewegungsunschärfe haben dabei die relative Geschwindigkeit des bewegten Objektes im Zusammenspiel mit der Belichtungszeit; durch eine kürzere Verschlusszeit kann Bewegungsunschärfe vermindert, jedoch nicht in jedem Fall ganz vermieden werden.
[Bearbeiten] Synthetische Bewegungsunschärfe
Auch in der Bildbearbeitung spielt der Effekt der Bewegungsunschärfe eine wichtige Rolle. Häufig, um Bildern einen Hauch von Bewegung zu verleihen. Daher gibt es in den meisten modernen Bildbearbeitungsprogrammen synthetische Bewegungsunschärfe-Effekte, die sich durch Filter, wie z.B. das Weichzeichnen hervorrufen lassen; auch in Flash kann Bewegungsunschärfe durch ActionScript erzeugt werden.
In einem gewissen Grad kann Bewegungsunschärfe zum Zwecke der Bildrestaurierung auch durch spezielle Filteralgorithmen reduziert oder beseitigt werden; siehe dazu Newton-Raphson-Algorithmus und Wiener-Filter.
Auch in Computerspielen und Animationen (computergenerierten Filmen) wird Bewegungsunschärfe eingesetzt, um Bewegungen realistischer zu machen.