Bönhase
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Ein Bönhase war in Norddeutschland ein unzünftiger Handwerker.
Dialektal verschiedenlautlich standen die Wörter Bön, Bon, Been, Beun, Bün, Böhn, Bühn, Bühne für (Dach)boden, in denen zu den Zünften nicht zugelassene oder ausgestoßene Handwerker zu Zeiten der Zünfte oft illegal ihren Berufen nachgingen. Standen die Häuser traufseitig zur Straße, so waren die Böden oft miteinander verbunden und man konnte über mehrere hinweg vor Kontrollen flüchten. Das Wort „Hase“ steht bildlich für die Flinkheit ihrer Flucht.
Da Schneider lediglich Nähkasten und Tuche benötigen, gingen insbesondere sie ihrer Tätigkeit in Dachstuben nach.
Aufgrund fehlender Produktkontrollen der Zünfte und weil weitere widrige Arbeitsumstände hinzu kamen, hatte das von Bönhasen in Lohnwerk hergestellte Gut nicht selten Mängel, weswegen Bönhasen unter den Bürgern teils als Stümper und Pfuscher galten.
Später bezeichnete man auch Nörgler, Diebe und Tölpel als Bönhasen. Als abschätziges Allzweckwort verlor Bönhase dann im Laufe des 18. Jahrhunderts seine umgangs- und schriftsprachliche Präzision.
Das Wort Bönhase bezeichnete auch scherzhaft in Dachstuben und auf Dächern herumstreundende Katzen; noch in heutigem, seltenem Dachhase mit selber Begrifflichkeit enthalten.