Azogues
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Azogues (Langform: San Francisco de Pelengui de Azogues) ist eine Stadt in Ecuador. Sie ist Hauptstadt der Provinz Cañar und hat 31.151 Einwohner (2005). Azogues liegt an der Panamericana in der Nähe von Cuenca auf einer Höhe von 2.518 m.
Das Gebiet der heutigen Provinz Cañar wurde ursprünglich von den Kañari bewohnt, Ende des 15. Jahrhunderts von den Inka erobert und 1533/34 von spanischen Konquistadoren unter Sebastián de Belalcázar. Die Kañari verbündeten sich mit den Spaniern. Azogues entstand auf der Basis einer seit dem Fund von Quecksilber-Vorkommen im Jahr 1558 sich bildenden Bergbausiedlung. Diese erhielt 1562 durch den spanischen Statthalter von Quito, Gil Ramírez Dávalos, den Status eines asiento und den Namen San Francisco de Peleusí del Azogue. Azogue bezeichnet auf spanisch Quecksilber und Peleusí war der traditionelle Name der Gegend. 1771 wurde die Siedlung zum weltlichen Kirchspiel erhoben. 1820 erreichte sie ihre Unabhängigkeit von den spanischen Kolonialherren. In Großkolumbien bzw. seit 1830 in Ecuador war Azogues zunächst Hauptstadt eines Kantons der heutigen Provinz Azuay, ehe 1880 mit Azogues als Hauptstadt die Provinz Azogues eingerichtet wurde, die später in Cañar umbenannt wurde.
Die Stadt verfügt heute über ein sehr gut erhaltenes Ensemble kolonialer Architektur, aus der die Kathedrale an der Plaza Mayor herausragt. Das Marienbildnis Virgen de la Nube (dt. „Jungfrau der Wolke“), ein bedeutendes Pilgerziel in Ecuador, wird in der Kirche San Francisco im Osten der Stadt aufbewahrt. Zehn Kilometer von der Stadt entfernt liegt die archäologische Fundstätte Cojitambo.
Die Wirtschaft der Umgebung ist landwirtschaftlich orientiert. Die Region der Provinzen Cañar und Azuay ist darüber hinaus das Flechten von so genannten Panamahüten und für kunsthandwerkliche Töpferarbeiten bekannt.
Koordinaten: 2° 44' s. Br., 78° 50' w. L.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Homepage (spanisch)