Arbogne
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Die Arbogne ist ein rund 31 km langer rechter Nebenfluss der Broye. Sie befindet sich überwiegend im Schweizer Kanton Freiburg, fließt aber auf kurzen Strecken auch im Kantonsgebiet der Waadt. Erstmals erwähnt wird die Arbogne 1320 unter dem Namen Arbonnia. Danach erschienen die Schreibweisen Arbognez, Arbognyez (1399), und noch von 1906 ist die Bezeichnung Erbogne überliefert.
Das Quellgebiet der Arbogne liegt auf rund 800 m ü. M. nordöstlich von Romont auf einem waldigen Höhenrücken zwischen den Tälern der Broye im Nordwesten und der Glâne im Südosten. Als kleines Rinnsal fliesst die Arbogne nach Nordosten auf einem nur wenig reliefierten Hochplateau, dessen Landschaftsstrukturen durch die Überprägung und die Moränenablagerungen des eiszeitlichen Rhonegletschers vorgegeben sind.
Nach rund 7 km Laufstrecke senkt sich der Bach allmählich mit einem Kerbtal in die Molasseschichten des Freiburger Mittellandes ein. Westlich der Ortschaft Noréaz beschreibt die Arbogne einen scharfen Knick und fliesst nun in einem bewaldeten Tal nach Nordwesten, wobei sie rund 100 m in die umgebenden Molassehügel eingeschnitten ist. Beim Ortsteil Cousset der Gemeinde Montagny (FR) öffnet sich das Arbogne-Tal zu einer breiten, landwirtschaftlich genutzten Talmulde.
Die Arbogne tritt jetzt auf das Waadtländer Kantonsgebiet über und erreicht bei Corcelles-près-Payerne auf einer Höhe von 454 m ü. M. den südlichen Rand der Broyeebene. Hier zeichnet der Bachlauf erneut einen scharfen Bogen, um die restlichen 10 km insgesamt wieder in nordöstliche Richtungen zu fließen. In ihrem Unterlauf verläuft die Arbogne stets in der Nähe des südlichen Randes der landwirtschaftlich intensiv genutzten Broyeebene, mehr oder weniger parallel zur Broye. Im Bereich von Domdidier übernimmt sie abschnittsweise das Bachbett der ehemaligen Broye. Aufgrund des komplizierten Verlaufs der Kantonsgrenzen im Broyetal wechselt die Arbogne mehrmals die Hoheitsgebiete der Kantone Waadt und Freiburg. Etwa 1.5 km südwestlich des Murtensees mündet die Arbogne auf 432 m ü. M. in die kanalisierte Broye. Sie besitzt nur wenige kurze Seitenbäche (längster Zufluss ist mit 5 km der Ruisseau de Coppet, der nahe bei Avenches mündet).
Oberlauf und Mittellauf der Arbogne befinden sich noch heute in naturnahem, teilweise natürlichem Zustand. Der Abschnitt in der Broyeebene ist jedoch kanalisiert und auf weiten Strecken begradigt.
Zur römischen Zeit wurde ein Teil des Wassers der Arbogne abgeleitet und mit einem Aquädukt nach Aventicum geführt. Seit dem Mittelalter wurden entlang dem Bachlauf verschiedene Mühlen und Sägereien betrieben. Heute wird Wasser aus der Arbogne für die Bewässerung der Kulturen in der Broyeebene verwendet.