Aloys Wobben
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Bernhard Aloys Wobben (* 22. Januar 1952 in Rastdorf, Niedersachsen) ist ein deutscher Elektroingenieur. Er gilt weltweit als Pionier im Bereich Windenergie.
[Bearbeiten] Leben
Wobben machte zunächst eine Ausbildung als Elektromaschinenbauer, studierte Elektrotechnik an der Fachhochschule Osnabrück und später an der TU Braunschweig Elektrotechnik. Bereits während seiner Wissenschaftlichen Assistenz an der Technischen Universität Braunschweig beschäftigte er sich mit den erneuerbaren Energien. Sein Augenmerk lag besonders auf der Wechselrichtertechnik. Mit seinem Studienfreund Meinhard Remmers entstand 1975 die erste Windenergieanlage mit 22 kW Nennleistung.
1984 gründete er in Aurich den Windenergieanlagenhersteller Enercon, dessen Eigentümer und Geschäftsführer er bis heute ist. Mit anfänglich drei Mitarbeitern leitete er einen nachhaltigen wirtschaftlichen und technologischen Erfolg ein. Mit der Entwicklung und Produktion von Windenergieanlagen konnte sich Enercon in den folgenden Jahren zu einem der erfolgreichsten Unternehmen der deutschen Windenergiebranche entwickeln. 1993 wagte Aloys Wobben den risikoreichen Schritt, die Produktion auf die von ihm entwickelte getriebelose Windenergieanlage mit Vollumrichter umzustellen. Die Anlage Enercon E-40 erfüllte tatsächlich die hohen Erwartungen und sicherte den weltweiten Erfolg des Unternehmens.
Enercon Windenergieanlagen haben durch den getriebelosen Triebstrang, die umfangreiche Leistungselektronik zur Vollumrichtung und die dafür gesondert hergestellten Bauteile höhere Anschaffungskosten. Es entfallen jedoch zahlreiche wartungsintensive und verschleißanfällige Bauteile, wodurch sich höhere Verfügbarkeiten und geringere Reinvestitionskosten während der Betriebszeit ergeben. Enercon Anlagen werden in der Branche auch als "Mercedes" unter den Windenergieanlagen bezeichnet.
Mittlerweile ist das Unternehmen deutscher Markt- und Technologieführer und behauptet sich seit Jahren erfolgreich auf einem der ersten vier Plätze des Weltmarktes.
Auch wenn seine primären Aufgaben in der Führung des Unternehmens liegen, beteiligt sich Wobben nach wie vor persönlich an der Verbesserung und Entwicklung der Produkte. Kleinere Geschäfts- und Forschungsbereiche sind Solarwechselrichter, Ausrüstung für Inselnetzsysteme (z.B. Schwungradspeicher), Blockheizkraftwerke (BHKW), Wasserkraftwerke und Meerwasserentsalzungsanlagen. Durch gezielte Investitionen der erwirtschafteten Gewinne in moderne und neue Produktionsanlagen sowie Forschung und Entwicklung beschäftigt Enercon mittlerweile 10.000 Menschen weltweit, mehr als 10.500 Windenergieanlagen wurden errichtet (Stand April 2007). Wobben zählt lt. dem Hamburger "manager magazin" seit 2006 zu den 100 reichsten Deutschen. Er war 2006 auf Platz 82, im Jahr 2007 teil er sich mit Johanna Quandt und der Familie Flick den 24. Platz mit einem Vermögen von 4,8 Milliarden Euro.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Bundesverdienstkreuz
- 2000 - Deutscher Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
- 2004 - Europäischer Solarpreis von Eurosolar in der Kategorie "Sonderpreis für besonderes persönliches Engagement"
- Am 22. Februar 2006 wurde Wobben von der Universität Kassel für seine Verdienste zur Entwicklung und Förderung der Windenergienutzung die Ehrendoktorwürde verliehen. Wobben arbeitete seit über einem Jahrzehnt mit dem Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET ) zusammen und entwickelte unter anderem Betriebsführungsstrategien für Windparks.
- Die Ostfriesische Landschaft verlieh Wobben das Indigenat, eine Art "Ehrenbürgerschaft", für seine Verdienste um die ostfriesische Wirtschaft.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Wobben, Aloys |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Erfinder und Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 30. Januar 1952 |
GEBURTSORT | Rastdorf, Niedersachsen |