Albrecht von Roon

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Albrecht Theodor Emil Graf von Roon (* 30. April 1803 in Pleushagen, Kreis Köslin; † 23. Februar 1879 in Berlin) war ein preußischer General und Minister und kurzzeitig preußischer Ministerpräsident.

Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks

[Bearbeiten] Leben

Der Sohn eines Offiziers und Gutsbesitzers besuchte 1814 die Schule in Berlin, besuchte ab 1816 die Kadettenanstalt in Kulm (Westpreußen) und trat 17-jährig in die Preußische Armee als Offiziersaspirant ein. 1821 erfolgte seine Ernennung zum Leutnant, 1824 besuchte er die Allgemeine Kriegsschule in Berlin. 1833 kam er in das topographische Büro. Nach diesem raschem Aufstieg zählte er ab 1836 zum Großen Generalstab in Berlin. Prinz Friedrich Karl, später Oberbefehlshaber der Preußischen Armee, ernannte Roon 1844 zu seinem Ordonnanzoffizier. Roon begleitete den Prinzen auf mehreren Reisen und lernte so viele Standorte und Garnisonen Preußens und des Auslandes kennen. Nach drei Jahren als „Gehilfe“ des 1. Generalstabsoffiziers, Major von Moltke, später Generalfeldmarschall, kommt er zum VIII. Armeekorps nach Köln.

Roon nahm 1849 am Feldzug gegen die Revolutionstruppen des Großherzogtums Baden teil. Im Jahre 1849 wurde er Chef des Generalstabes des VIII. Armeekorps; 1851 dann die Beförderung zum Oberst, 1856 folgte die Ernennung zum Generalmajor und 1858 schließlich die zum Divisionskommandeur. 1859 wurde der General als Kriegsminister und (1861) als Marineminister nach Berlin berufen.

Bismarck wurde auf Roon durch dessen Vorschläge zu einer Heeresreform (Einführung der 3-jährigen Wehrpflicht) aufmerksam. Roon selbst schrieb Bismarck am 18. September 1862 ein denkwürdiges Telegramm mit dem Satz: „Periculum in mora. Dépêchez-vous!“ („Gefahr im Verzug! Beeilen Sie sich!“). Das Telegramm veranlasste Bismarck, von seinem Pariser Botschafterposten nach Berlin zurückzukehren und dort den König im preußischen Verfassungskonflikt zu unterstützen. Der Militär wurde in der 5. sowie von der 8. bis 10. Legislaturperiode in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt, schloss sich dort aber keiner Fraktion an.

Roon, inzwischen Generalleutnant, führte die Modernisierung des Heeres trotz starker Opposition weitgehend durch. Nach dem siegreichen Feldzug gegen Frankreich von 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg) wird er von Kaiser Wilhelm I. in den Grafenstand erhoben. Zum Ende seiner Karriere 1873 wurde er Feldmarschall und vom 1. Januar bis 9. November 1873 Chef des preußischen Staatsministeriums. Zur Verabschiedung ernannte ihn Kaiser Wilhelm I. zum Generalfeldmarschall. Nach ihm wurde durch Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1889 das Ostpreußische Füsilierregiment Nr. 33 benannt.

Graf von Roon wurde mit den höchsten Orden ausgezeichnet, die Preußen damals zu vergeben hatte, den Schwarzen Adlerorden mit Kette und das Rote-Adlerorden-Großkreuz mit Eichenlaub und Schwertern und mit Schwertern am Ring.

[Bearbeiten] Werke

• „Grundzüge der Erd-, Völker- und Staatenkunde“, 1832, 1839-1844 erweitert, 3 Bände
• „Die Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde“, 1834
• „Militärische Länderbeschreibung von Europa“, 1837
• „Die iberische Halbinsel“, 1839

[Bearbeiten] Literatur

• B.: Roon, Albrecht Theodor Emil v.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 29, Leipzig 1889, S. 138–143.
• Rainer Paetau: Roon, Albrecht von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 22, Berlin 2005, S. 30–32.

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Albrecht von Roon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Personendaten
NAME	Roon, Albrecht Theodor Emil von
KURZBESCHREIBUNG	preußischer General und Minister
GEBURTSDATUM	30. April 1803
GEBURTSORT	Pleushagen bei Kolberg
STERBEDATUM	23. Februar 1879
STERBEORT	Berlin