Acker-Senf
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Acker-Senf | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sinapis arvensis | ||||||||||||
L. |
Acker-Senf (Sinapis arvensis) ist eine einjährige wildwachsende Pflanzenart (Archäophyt). Er stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.
Die Samen werden gelegentlich bei der Herstellung von Senf verwendet. Die Pflanze findet auch Anwendung in der Naturheilkunde. In der Landwirtschaft gilt Ackersenf als Unkraut.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Ackersenf ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 cm erreicht. Der Stängel ist im unteren Teil abstehend behaart. Die unteren Blätter werden bis zu 20 cm lang, sind gestielt und stark gegliedert bis leierförmig gefiedert mit einem großen Endabschnitt.
Die zwittrige, radiärsymmetrische Blüte ist vierzählig. Die vier Kelchblätter stehen waagerecht ab. Die vier Kronblätter sind schwefelgelb. Die Blüte besitzt sechs lange Staubblätter, wovon sich zwei außen und vier innen befinden. Blütezeit ist von Mai bis Oktober. Bestäubt wird Ackersenf vor allem von Käfern und Fliegen, weniger von Bienen und Hummeln.
Die Schote ist kahl, stielrund und etwas holprig mit acht bis 13 schwarzen Samen in zwei Fächern und drei bis fünf geraden, starke Nerven auf jeder Fruchtklappe. Die Schote läuft in einen 1 bis 1,5 cm langen, fast runden, geraden Schnabel aus.
[Bearbeiten] Verwechslung
Gelb blühende Kreuzblütengewächse sind generell leicht zu verwechseln. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal sind weniger die Blüten, als die Früchte (Schoten, Schötchen).
Verwechslungsgefahr besteht hier vor allem mit dem Hederich (Raphanus raphanistrum). Man unterscheidet die beiden Arten anhand der Blütenblätter. Die des Hederichs sind mit violetten, selten dunkelgelben Adern durchzogen. Hederich bringt auch weiße Blüten mit schwärzlichgrünen Adern hervor. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Kelchblätter, die bei Acker-Senf waagerecht abstehen, bei Hederich der Blüte anliegen.
[Bearbeiten] Vorkommen
Die Verbreitung reicht von Europa bis Amerika (Holarktis).
Diese Art wächst überall auf Äckern, in Gärten, auf Schuttplätzen, nährstoff- und stickstoffreichen sowie kalkhaltigen Böden und überall dort, wo gern gepflügt wird. Durch den Herbizideinsatz sind die Bestände im Ackerland rückläufig. Aber trotz aller Bekämpfungsversuche ist er noch ein häufiges „Unkraut“. Dies liegt vor allem daran, dass eine Pflanze bis zu 25.000 Samen erzeugen kann, die bis zu 50 Jahre keimfähig bleiben.
[Bearbeiten] Verwendung
[Bearbeiten] Sammelgut
Blätter, Blüten, Samen und junge oberirdische Pflanzenteile werden gesammelt und frisch verwendet.
[Bearbeiten] Sammelzeit
Blätter: Mai-Juni vor der Blüte Blüten: Juni - Oktober Junge Pflanzen: Mai - Juni Samen: Frühsommer - Herbst
[Bearbeiten] Inhaltsstoffe
Sehr viele Mineralien, Eiweiß in der Pflanze, Senfölglykoside, Vitamin C, Provitamin.
[Bearbeiten] Anwendung als Heilpflanze
Frische Pflanzen können als Breiumschlag gegen Halsschmerzen und Bronchitis eingesetzt werden. In der Volksmedizin wird für diese Anwendung jedoch in der Regel die Kulturpflanze Weißer Senf verwendet.
[Bearbeiten] Sonstiges
Der Ackersenf ist essbar; die Blätter und unreifen Samenschoten können roh oder gekocht genutzt werden, sind aber sehr scharf wegen der enthaltenen Senföle.
[Bearbeiten] Literatur
- Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur Wildpflanzen Mitteleuropas. ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5