Venantius Fortunatus
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Der Àrtikl is im Dialekt „Owaöstareichisch“ gschriem worn. | |
Da Venantius Fortunatus (* um 535 bai Treviso, † zwischn 600 und 610 in Poitiers; fola Nãm: Venantius Honorius Clementianus Fortunatus) woa a römischa Schriftschdöla und katolischa Gaislicha aus Owaitalien, dea um 565 fu Ravenna iwa de Åipn und de Rain-Gégend nåch Aquitanien im haiding Frãnkraich zong is und doat schbéda Bischof woan is. Fia de Gschichtsfoaschung is a déswéng wichdig, wai a umfãngraich ois aufgschrim håd wås a so gseng und dalébt håd, sowoi in Italien ois wia in Galien und a wiar a auf da Roas woa. Ea is a õane fu de wichdigsdn Gwön fu da frian Mearowingazaid im Frãnknraich. Fia de Religionsfoaschung san saine Biache iwa Hailige, wia in Sankt Martin fu Tours, und saine religiösn Himnen und Gedichtl wichdig. Da Venantius Fortunatus is aussadém de zwoate schriftliche Gwön, dé a Infoamazion iwa dé Bajuwarn lifat. Dé håd a nemli auf saina Roas fu Italien iwa dé Åipn nåch Galien drofn.
Da Venantius Fortunatus is a katolischa Hailiga und sâi Faichda is da 14te Dezemba, wås åwa blos in da Diezesn fu Poitiers und in a boa Kiacha fum Veneto gfaiat wiad.
Inhaltsverzeichnis |
[dro werkln] Sâi Lém in Italien
Da Venantius Fortunatus is in Noaditalien in da Gégend fum Veneto d'Wöd kema. S'genaue Joa und in genauen Oat woas ma ned, åwa es muas zwischn 530 und 540 nåch Grisdus gwén sâi und mãnche sång es woa in Treviso, in Valdobbiadene oda Ceneda. Sâi Nãm Venantius Fortunatus hoast iwasézt "da glikliche Veneziana", dén håd a åwa woaschainli easchd schbéda dazua griagt, wiar a fu dahõam wék is. Ea is in da Epochn fum 6. Joahundat aufgwågsn, wo de Måcht fu de Ostgoten in Italien zruk gãnga is und da oströmische Kaisa ãgfãngt håd, Italien zruk zan earowan. Unta ãndam wiad Ravenna zwoa Måi fu de oströmischn Drupn âignuma (540 und 552), dé Schdåd wo da Venantius Fortunatus sâi Ausbüdung griagt håd. Saine schbédan Weak zoang, das a de klassischn römischn Dichda und Litaratn guad kent håd, wia in Ovid, in Horatius, in Virgil, in Statius und in Martial, wås fia s'6de Joahundat goa neama söbfaschdendli woa. Ea håd åwa a grisdliche Dichda wia in Arator, Claudian und Sedulius guad schdudiad und kend.
Kuaz foa oda im Joa 565 bricht da Venantius Fortunatus fu Ravenna auf Richdung Noadn und kimd iwa de Åipn iwan Rain bis zua Mosl. Mãnche sång ea woit rechtzaiti foa de Langobardn wég aus Owaitalien, wås åwa woaschainli a Bledsin is. De Langobarden san 568 fu Panonien iwa s'Friaul nåch Italien, mindestns drai Joa nåchdém da Venantius Fortunatus schã wég gãnga is. Ãndane Hisdoarika mõanan, das a zu de mearowingischn Kini fum Frãnkraich woit, damid a doat Hofpoet wean kant. Dés is schã a weng logischa, wai ois Romane woar a katolisch und woit filaicht zu de émfåis katolischn Frãnk im Noadn. De Gotn in Italien woan zwoa dé mearan a Grisdn, åwa arianische. In da Hailinglegendn hoast's das da Venantius Fortunatus déswéng nåch Galien woit, wai a gschwoan håd, das a s Gråb fum Hailing Martin fu Tours hoamsuacha woit.
[dro werkln] Sâi Roas ins Frãnknraich
Sâi Wég håd eam auf jédn Fåi foabai an Sankt Afra bai Augschbuag gfiad, waida nåch Mainz, wo a in doating Bischof Sidonius drift (IX, 9) und de Georgskiacha bsuacht (II, 11 and 12), nåch Köln wo eam da Bischof Carentinus ois Gåst aufnimt (III, 14) und dãn d'Mosl aufi nåch Trier zan Bischof Nicetius (III, 11). Iwa de Mosel und in Wainanbau doat, dea schã said da römischn Zaid doat bedrim wiad, schraibt a schbeda an humoafoin Bericht (IV, 8).
Im Joa 566 kimt a dãn nåch Metz zan Hof fum Mearowinga-Kini Sigibert I., genau zu dém saina Hochzaid mid da westgotischn Brinzesin Brunichild. Gach drauf konveatiad de Brunichild fum arianischn Glaum zan katolischn, wås in Venantius Fortunatus faãnlåst a Lobliad drauf zan schraim (VI, 1a). Duach saine Schriftn und Lobrédn gwingd a de Bewundarung fum Hof, foa oim fum Gogo und in Heazog Lupus, dea unta dé gãnzn Barbarn õane fu de wénign Mãna is, dé nu de römische Kultua und Büdung aufrecht håit.
A weng schbéda måcht si da Venantius Fortunatus wida auf d'Roas und kimd iwa Verdun (II, 23) und Reims (III, 15), nåch Soissons, wo a s Gråb fum Hailing Medardus bsuacht (II, 16). Danå ziagt a waida iwa Paris, wo a in Kini Charibert I. a Aufwoatung måcht, waida nåch Tours, wås woaschainli sâi uaschbringlis Zü woa. D'Legendn sågt, das da Fortunatus in Ravenna duach a Wunda fum Sankt Martin fu am Aunglaidn ghaild woan is und déswéng zum dém sâin Gråb in Tours pilgan woit.
Fu Tours ziagt da Venantius Fortunatus waida nåch Poitiers in Aquitanien, zua Hailing Radegundis, dé doat a Glosda grünt håd. Ea wiad doat a enga Fraind fu da Radegund und blaibt bis zu dea iam Dod 20 Joa in Poitiers.
[dro werkln] Sâi Zaid in Poitiers
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In Poitiers drift da Venantius Fortunatus de Radegundis, d'Dochda fum Thüringa-Kini Berthachars, dé 531 bai am Iwafåi fum Frãnknkini Chlothar I. ois Gfãngane faschlept woan is und géng ian Wün in Chlothar hairatn miassn håd. 555 is de Radegundis fum Hof dafã grent und håd si fum Bischof Medardus fu Noyon zua Glosdaschwésda und Diakonin wain låssn. Danå is auf da Flucht waida bis nåch Poitiers in Aquitanien und grünt doat a naichs Glosda. S'Glosda Saint-Croix (zan Hailing Graiz) griagt 569 sogoa fum Kaisa in Konstantinopl a Schdüki fum Graiz fum Jesus gschenkt.
Da Venantius Fortunatus schraibt aus dém Grund a Dãngschraim an dn Kaisa Justin II. und a religiöse Gedichtl iwa s'Hailige Graiz, dé bis haid iwalifat san. In de negsdn Joa wiad a a enga Fadrauda fu da Radegundis und a fu iara Adoptivdochda Agnes. Ea bezaichnet s'Fahötnis zu da Radegundis schbéda wia zu ana Muata und d'Agnes woa fia eam wia sâi Schwésda. In deara Zaid entschdengan a saine wichdigstn religiösn Schriftn, dé dailwais bis haid wichdige Dext fia d'katolische Kiacha san und sogoa in Thomas fu Aquin inspiariad hãm. In deara Zaid fraint a si a mim Bischof fu Poitiers ã, in Hailing Gregor fu Tours, dea a Gschichtsschraiwa woa und a wichdige Gwön fia dé Zaid fum 6tn Joahundat is.
Im Joa 586 schdiabt d'Radegundis in Poitiers und da Venantius Fortunatus und da Gregor fu Tours woan oi zwoa bai iam Begrebnis. Nåchdém a d'Agnes gschdiabt, bricht da Venantius Fortunatus fu Poitiers auf und måcht si wida auf d'Roas duach s'Frãnknraich. Ea suacht in Kinigshof fu Austrasien hõam und wiad doat ois hocha Gåst empfãnga, ãndas wia nu a boa Joa dafoa, wo a gråd ois õama Pilga fu Italien kema is. Ea schraibt a Lobliad auf'n naichn Dom fu Tours, dea 590 featig woan is (X, 6) und 591 auf d'Ainsézung fum Plato ois naichn Bischof fu Poitiers (X, 14).
Im Joa 600 wiad da Venantius Fortunatus ois Nåchfoiga fum Plato söwa Bischof fu Poitiers und blaibt doat bis a an am 14 Dezemba foa oda im Joa 609 schdiabt.
[dro werkln] Saine Biacha
Da Venantius Fortunatus håd an Haufn fu religiöse und filosofische Dext gschrim, Biografin fu Hailige, Raisebericht, Lobliada, Briaf und Gedichtl. De bekãntasdn Dext fu eam san a Hailingbiografi iwan Sankt Martin fu Tours in fia Bend (De virtutibus Martini Turonensis), wo a auf da Vita sancti Martini fum Sulpicius Severus aufbaud und a d'epische Beoawatung fum Paulinus fu Périgueux ainbaud, a Biografi fum hailing Hilarius fu Poitiers und a fu da hailing Radegundis und zum Baischbü a Bericht fu saina Roas an da Mosl (De navigio suo), wo a sogoa detailiad iwan doating Wainãnbau schraibt und dé a guada Faglaichsdext zum Gedicht iwa d'Mosl fum Ausonius is (De mosella).
A bsondane Bedaitung hãm a saine 11 Biacha Carmina miscellanea, wo an Haufn Himnen, Elegin, Enkomia, Epigram und Epitaphien drin han, inklusif am Apendix fu 34 zusezliche Gedicht. Fu eam schdãman a 6 Gedicht iwa s Hailige Graiz, fu dénan zwoa sogoa in d'Lituargi fu da katolischn Kiachn iwanuma woan san, nemli s´Pange lingua und s´Vexilla regis. Aussadem han fu eam faschidane Marienliada und Gedicht iwalifat, wia zan Baischbü s'Liad Quem terra, pontus, aethera und s'Gedicht In laudem sanctae Mariae. Unta de Carmina is a a Auslegung fum Pater Noster und fum Credo, wo a teologisch an dn Rufinus fu Aquileia, am Mönch fum 4. Joahundat dea aus da söbn Region fu Noaditalien woa, ãnknibft.
Gschichtlich recht intressant is sâi Klågeliad iwan Untagãng fum thüringischn Kiniraich (De excidio Thoringiae), wo jå a d'Radegundis heakema is.
[dro werkln] Filiazion und Intapretazion
Sâi Schbråch woa dé schbade Foam fum Lådain und fu mãnche Foaschia wiad a a ois da lézde grossa Schriftschdöla fu da Antikn ãngseng. In saine Gedicht gibt's a Entwiklung wék fum quantitativn Raimsisdém fum klassischn Lådain, hin zu akzentoarientiade Vers, dé schbéda im mitlåitalichn Lådain foaheaschn. Ma kintad a sång, das a õana fu dé lézdn muataschbråchlichn Lådainschraiwa woa, in ana Zaid wo ausn Lådain dé romanischn Dochdaschbråchn zan entschdê ãfãngan. In saim Stil zoagt si a mãnschmåi a Ainflus fum Hiberno-Lådain, mid naich eafundane grichische Kunstweata, so wia's fu de irischn und schotischn Missionar fawent woan is.
Duchn Venantius Fortunatus wiss ma auf jédn Fåi fü iwa sâi Zaid, iwa dé Zuaschdénd im dåmåling Italien, iwa saine Ealébniss auf da Roas duach de Åipn an dn Rain und zua Mosl. Ea is a wichdige Gwön fia de religiösn und politischn Entwiklungen in da friae Zaid fum Frãnknraich unta de Mearowinga. Ea lifat an intressantn Ainblik in de sozialn Fahötnis fu saina Zaid, wo a aus Sicht fu am gebildetn Romanen de barbarische Gsöschåft rund um eam beschraibt, bsondas d'Kempf und d'Intintrign zwischn de faschidanen Geamanengrupn dé jéz an da Måcht han und a iwa s'Lém fu de Waiwalaid, dé oft Opfa fu Gwåit und Zwãngsfahairatn wean.
Wai da Venantius Fortunatus fü iwa religiöse Såchan gschrim håd, san saine Schriftn im Mitlåita in de Glésda a oft kopiad und néd lãngsãm farot oda wéga gschmissn woan, wia fü ãndane antike Autoan und so is aigentli fåst ois fu eam bis am haiding Dåg iwalifat. Oft zitiade Edizionen fu saim Weak schdãman ausn 19tn Joahundat fum Friedrich Leo (Venanti Fortunati opera poetica) und fum Bruno Krusch (Venanti Fortunati opera pedestria), dé jéz sogoa digitalisiad woan han und dé ma online lésn kãn. Saidn Joa 2006 gibt's fun Fels Wolfgang zan easchdn Måi a Kompletedizion mid Komentar und Iwasézung ins Hochdaidsche.
A im daidschn Schbråchraum recht bekãnte Åbschrift fu de Dext fum Venantius Fortunatus fint si im Codex 196 fu da Schdiftsbibliodek Sankt Gallen, dé ausn 9. Joahundat schdãmt.
[dro werkln] Da Venantius Fortunatus und de Bajuwarn
Da Venantius Fortunatus is fia de Gschicht fu de Bajuwarn bsondas wichdig, wai im Bericht fu saina Roas fu Italien iwa de Åipn in s'Frãnknraich d'easchde hisdoarisch gsichate Iwalifarung fu de Bajuwarn drin is. Ea håd im Joa 576 aufgschrim, das a auf saina Roas im Joa 565 fu Italien kemad in In åwi zong is, duach s'Lãnd fu de Breonen und dãn am Lech de Baivaria duachquert håd (Liccam Baivaria/Liccam Bojoaria). An ana ãndan Schdöö schraibt a iwa an Bajoarius oda Baiovarius, dea bai Sankt Afra z'negst fu Augschbuag d'Schdråssn nåch Sidn und iwa d'Åipn kontroliad und si wém, dea doat auf da Roas is, in Wég schdöön kintad.
Damid lifat da Venantius Fortunatus d'easchde gsichate schriftliche Gwön dafia, dass in deara Zaid schã Laid gém håd, dé si ois Bajuwarn bezaichnet hãm oda fu eanare Nåchban aso gnend woan han. Es gibt in da Gschicht iwa de Gotn fum Jordanes zwoa nu a öödane schriftliche Gwön, wo de Bajuwarn aufglist han, und dé ungefea ausn Joa 550 schdãmt, åwa dé wiad fu mãche Hisdoarika ois néd 100%ig falesslich âigschduft. Es kintad nemli a sâi das dé Schdöö im Jordanes saina Getica fu am schbédan Schraiwa âigfügt woan is, dea dés Buach ågschrim håd und s'Oaginal is jå laida néd eahåidn.
De negsdn schriftlichn Gwön, in dénan a iwa de Bajuwarn gschrim wiad, schdãman ausn 7tn Joahundat fum Fredegar, am frenkischn Gschichtsschraiwa und im Jonas fu Bobbio, am italienischn Mönch dea a Biografi iwan Hailing Kolumban fu Bobbio gschrim håd.
[dro werkln] Schau a unta
- Jordanes
- Fredegar
- Jonas fu Bobbio
[dro werkln] Weblinks
- thelatinlibrary.com Gedicht fum Venantius Fortunatus online (lådainisch)
- orbilat.com Pange Lingua (lådainisch)
- MGH Auctores antiquissimi IV.1 - Friedrich Leo 1881 Venanti Honori Clementiani Fortunati - Presbyteri Italici, Opera Poetica; digitalisiad (lådainisch)
- MGH Auctores antiquissimi IV.2 - Bruno Krusch 1885 Venanti Honori Clementiani Fortunati - Presbyteri Italici, Opera Pedestria; digitalisiad (lådainisch)
[dro werkln] Gwön
- en.Wikipedia: Venantius Fortunatus (gseng am 11.02.2008)
- de.Wikipedia: Bajuwaren (gseng am 12.02.2008)
- Venantius Fortunatus Catholic Encyclopedia (1914; englisch)
- Fortunatus, Venantius Biographisches-Bibliographisches Kirchelexikon (2002), fum Bautz Friedrich Wilhelm (hochdaidsch)
- Heiligenlexikon.de - Venantius (Honorius Clementanianus) Fortunatus (hochdaidsch)
- Otto-Friedrich-Universität Bamberg - Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Altenerding und die Ethnogenese der Baiern (hochdaidsch)
- Review by William E. Klingshirn, The Catholic University of America - Judith W. George, Venantius Fortunatus: A Latin Poet in Merovingian Gaul. Oxford: Clarendon Press, 1992. Pp. xiii + 234. ISBN 0-19-814898-4
- Fels, Wolfgang (Hsg.): Venantius Fortunatus, Gelegentlich Gedichte. Das lyrische Werk. Die Vita des hl. Martin; Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Wolfgang Fels, Stuttgart, Hiersemann 2006, 499 Seiten, ISBN 978-3-7772-0603-5
