ZF Friedrichshafen
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ZF Friedrichshafen AG | |
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Unternehmensform | AG |
Gründung | 20. August 1915 |
Unternehmenssitz | Friedrichshafen |
Unternehmensleitung |
Hans-Georg Härter, Vorstandsvorsitzender |
Mitarbeiter | ca. 60.000 (2008) |
Umsatz | 12,6 Mrd. Euro (2007) |
Produkte |
Antriebs- und Fahrwerktechnik |
Website | www.zf.com |
Die ZF Friedrichshafen AG ist ein deutscher Automobilzulieferer und zählt zu den führenden auf dem Gebiet der Antriebs- und Fahrwerkstechnik weltweit.
Der Konzern erwirtschaftete 2007 mit weltweit über 60.000 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 12,8 Milliarden Euro, verteilt auf 120 Produktionsgesellschaften in 25 Ländern. Die 25 deutschen Standorte setzen dabei mit 34.481 Mitarbeitern knapp 3,9 Milliarden Euro um. Eigentümer sind zu 93,8 % die Zeppelin-Stiftung und zu 6,2 % die Dr.-Jürgen-Ulderup-Stiftung in Lemförde. Die Produkte der ZF Friedrichshafen AG sind in nahezu allen Fahrzeugen renommierter Hersteller zu finden. Manuelle und automatische Getriebe, Fahrwerkskomponenten, Gummi-Metallkomponenten, Achsen und viele andere Bauteile für Pkw, Lkw, Busse, Bahnen und Maschinen stammen von der ZF Friedrichshafen AG.
Zur ZF-Gruppe zählt auch die ZF Sachs AG in Schweinfurt. Der Produktschwerpunkt liegt hier bei Kupplungen und Stoßdämpfern. Eine weitere Tochtergesellschaft ist die ZF Passau GmbH mit den Unternehmensbereichen Arbeitsmaschinen-Antriebstechnik und Achssysteme und der Tochter ZF Achsgetriebe GmbH in Thyrnau mit dem Schwerpunkt PKW-Achsgetrieben.
[Bearbeiten] Unternehmensbereiche und Geschäftsfelder
[Bearbeiten] Pkw-Antriebstechnik (P)
Der Unternehmensbereich P, der in der Verantwortung der ZF Getriebe GmbH Saarbrücken liegt, entwickelt und produziert Automatgetriebe, stufenlose Automat-, Doppelkupplungs- und Handschaltgetriebe für Pkw. Die Pkw-Antriebstechnik erwirtschaftete 2006 mit 6.292 Mitarbeitern einen Umsatz von 3.987 Mio. Euro.
[Bearbeiten] Pkw-Fahrwerktechnik (F)
ZF Lemförder entwickelt und produziert Fahrwerkkomponenten sowie komplette Vorder- und Hinterachssysteme für Fahrzeuge bis 3,5 t und Schaltungssysteme. Der Unternehmensbereich erwirtschaftete 2005 mit 6.157 Mitarbeitern einen Umsatz von 2.075 Mio. Euro; 2006 konnte der Umsatz auf 2.600 Mio. Euro gesteigert werden.
[Bearbeiten] Nutzfahrzeug- und Sonder-Antriebstechnik (N)
Der Unternehmensbereich entwickelt und produziert Antriebstechnik für Nutz-, Schienen- und Sonderfahrzeuge sowie Maschinenantriebe. Der Unternehmensbereich erwirtschaftete 2006 mit 7.046 Mitarbeitern einen Umsatz von 1.776 Mio. Euro.
[Bearbeiten] Arbeitsmaschinen-Antriebstechnik und Achssysteme (A)
Der Unternehmensbereich A, der in der Verantwortung der ZF Passau GmbH liegt, entwickelt und produziert Getriebe und Achsen für Land- und Baumaschinen sowie Achssysteme für Nutzfahrzeuge. Der Unternehmensbereich erwirtschaftete 2006 mit 6.581 Mitarbeitern einen Umsatz von 1.692 Mio. Euro, dies sind +20 % im Vergleich zum Vorjahr.
[Bearbeiten] Antriebs- und Fahrwerkkomponenten (S)
ZF Sachs entwickelt und produziert Schwingungsdämpfer und weitere Komponenten für die Fahrwerkregelung sowie Wandler und Kupplungen für Pkw und Nutzfahrzeuge. Der Unternehmensbereich erwirtschaftete 2006 mit 15.705 Mitarbeitern einen Umsatz von 2.125 Mio. Euro, dies sind +5 % im Vergleich zum Vorjahr.
[Bearbeiten] Gummi-Metalltechnik (GMT)
ZF Boge Elastmetall entwickelt und produziert Komponenten und Module zur Schwingungsdämpfung und Lagerung von Fahrwerk und Antriebstrang für Pkw sowie Nutz- u. Schienenfahrzeuge. Die Gummi-Metalltechnik erwirtschaftete 2005 mit 3.173 Mitarbeitern einen Umsatz von 535 Mio. Euro.
[Bearbeiten] Marine-Antriebstechnik (MAR)
Das Geschäftsfeld entwickelt und produziert Schiffsgetriebe, Schiffsantriebs- und Steuerungssysteme sowie Fest- und Verstellpropeller. Die Marine-Antriebstechnik erwirtschaftete 2006 mit 1.141 Mitarbeitern einen Umsatz von 223 Mio. Euro, dies sind +2 % im Vergleich zum Vorjahr.
Siehe auch: Oberflächenantrieb
[Bearbeiten] Luftfahrt-Antriebstechnik (LUFT)
Das Geschäftsfeld ist zuständig für die Entwicklung, Produktion und Instandhaltung von Hubschraubergetrieben und –rotoren sowie für Prüfstandstechnik. Die Luftfahrt-Antriebstechnik erwirtschaftete 2006 mit 276 Mitarbeitern einen Umsatz von 54 Mio. Euro, dies sind +8 % im Vergleich zum Vorjahr.
[Bearbeiten] Handel (AMT)
ZF Trading verantwortet das weltweite Handelsgeschäft mit den Produktmarken Sachs, Boge, Lemförder und ZF Parts. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete 2006 mit 1.078 Mitarbeitern einen Umsatz von 553 Mio. Euro, dies sind +5 % im Vergleich zum Vorjahr.
[Bearbeiten] Vertriebs- und Service-Organisation (SSO)
Die Vertriebs- und Service-Organisation ist in 25 Ländern vertreten. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete 2006 mit 966 Mitarbeitern einen Umsatz von 311 Mio. Euro, dies sind +6 % im Vergleich zum Vorjahr.
[Bearbeiten] Lenkungstechnik (LS)
ZF Lenksysteme – gegründet am 1. Januar 1999 mit Sitz in Schwäbisch Gmünd – ist ein Gemeinschaftsunternehmen der ZF Friedrichshafen AG und der Robert-Bosch GmbH. Beide Partner halten jeweils 50 % der Kapitalanteile. Das Unternehmen entwickelt und produziert Lenkungstechnik für Pkw und Nutzfahrzeuge unter anderem auch in 13 Auslandsstandorten in Asien, Europa, Nordamerika und Südamerika. Im Bereich NKW-Lenkungen und Pumpen ist es weltweit marktführend und schaffte es 2008 im Bereich Elektrolenkung auf Platz 3 der Marktführer. Dabei erwirtschaftete es 2007 mit 9.830 Mitarbeitern einen Umsatz von 2.625 Mio. Euro (davon 48 % in Deutschland). Im Bereich Pkw zählen unter anderem Kunden wie Audi, Porsche und Daimler auf die ZF-Lenkung. Hier wurde seit 1932 die Rosslenkung erfolgreich gebaut.
[Bearbeiten] Unternehmensleitung
[Bearbeiten] Vorstand
- Hans-Georg Härter (Vorstandsvorsitzender)
- Willi Berchtold
- Uwe Berner
- Michael Paul
- Wolfgang Vogel
[Bearbeiten] Mitglieder der Unternehmensleitung
- Reinhard Buhl
- Manfred Schwab
- Peter Ottenbruch
[Bearbeiten] Geschäftsentwicklung
Im Jahre 1999 wurde die Sparte Lenksysteme ausgegliedert und in eine eigenständige GmbH überführt. An dieser GmbH (ZF Lenksysteme GmbH mit Sitz in Schwäbisch Gmünd) ist sowohl die ZF Friedrichshafen AG als auch die Robert Bosch GmbH mit jeweils 50 % beteiligt.
Die ZF Friedrichshafen AG steigerte 2007 ihren Umsatz um 8 Prozent auf 12,65 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis beziffert ZF auf 917 Millionen Euro.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Unternehmen wurde 1915 unter dem Namen Zahnradfabrik GmbH gegründet, um bessere Getriebe für Zeppeline bauen zu können. Der Entwicklungsleiter der Zeppelin GmbH Alfred Graf von Soden-Fraunhofen wollte Zahnräder nach einem neuen Verfahren herstellen, das der Schweizer Ingenieur Max Maag entwickelt hatte.
Gründer sind die Luftschiffbau Zeppelin GmbH, vertreten durch Alfred Colsman und die Max Maag Zahnräderfabrik. Graf Soden und Theodor Winz werden Geschäftsführer. In der Folge macht sich die Zahnradfabrik als Hersteller von Getrieben und Zahnrädern für Flugzeuge, Maschinen und Lastwagen einen Namen.
Wie zahlreiche andere Betriebe im Bereich Maschinenbau produzierte auch die ZF im Zweiten Weltkrieg Rüstungsgüter und beschäftigte Zwangsarbeiter. Dieses Kapitel der Betriebsgeschichte dringt nur langsam wieder an die Öffentlichkeit. [1]
1921 wird das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmiert bis 1991 unter der Bezeichnung „Zahnradfabrik Friedrichshafen AG“. Seit Jahresbeginn 1992 werden die Geschäfte unter dem neuen Namen ZF Friedrichshafen AG getätigt. Grund hierfür ist zum einen die stärkere globale Ausrichtung des Unternehmens und zum anderen das geänderte Tätigkeitsfeld. Man fertigt nicht mehr nur Zahnräder, sondern ist inzwischen zu einem Systemlieferanten aufgestiegen. ZF ist als drittgrößter deutscher Automobilzulieferkonzern auf der Weltrangliste der Automobilzulieferer unter den 15 größten Unternehmen.
Die ZF Friedrichshafen ist Gründungsgesellschafter der Zeppelin University.
[Bearbeiten] Weblinks
- ZF Friedrichshafen AG
- ZF SACHS AG
- ZF Trading GmbH, Ersatzteilgeschäft der ZF
- ZF Lenksysteme GmbH
- ZF Passau GmbH, Arbeitsmaschinen- Antriebstechnik und Achssysteme
- Handelsblatt.com: Bewegliches Urgestein – Hans-Georg Härter und der Automobilzulieferer ZF
- Entwicklungsschwerpunkte bei ZF als Video-Special: Wirtschaftlichkeit, Dynamik und Sicherheit