Winterling
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Winterling | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Eranthis hyemalis | ||||||||||||
Salisb. |
Der Winterling (Eranthis hyemalis) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Er ist ein Frühjahrsblüher, der oft schon im Februar blüht.
Wissenschaftlich wurde der Winterling erstmals im Jahre 1807 durch den englischen Botaniker Richard Anthony Salisbury beschrieben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Winterling ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Er bildet eine in der Erde liegende Knolle als Überdauerungsorgan aus und wird daher zu den Knollengeophyten gezählt. Die glänzend gelben, etwa 2,5 cm im Durchmesser großen Blüten stehen am Ende eines dicken Stängels. Die Blüte enthält meist sechs Blütenkronblätter und viele Staubblätter. Zwischen Kronblättern und Staubblättern befinden sich tütenförmige Honigblätter. Unter der Blüte sitzt ein Wirtel aus drei waagrechten Hochblättern, die handförmig aufgeteilt sind. Das grundständige Blatt ist auch handförmig und lang gestielt, erscheint aber erst nach der Blüte.
[Bearbeiten] Vorkommen und Verbreitung
Die ursprüngliche Heimat ist in Südeuropa, wo der Winterling vor allem in feuchten Laubwäldern oder auch in Gebüschen und Weinbergen wächst. Sein Verbreitungsgebiet reichte von Südostfrankreich über Italien und Ungarn bis nach Bulgarien und der Türkei. Diese Art wird aber schon lange als Zierpflanze besonders in Parkanlagen kultiviert.
Die Verwendung des Winterlings als Zierpflanze im Garten begann in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Aufgrund von den zu dieser Zeit veröffentlichten Kräuterbüchern weiß man, dass er bereits 1588 von Joachim Camerarius in dessen Garten in Nürnberg kultiviert wurde. Camerarius hatte sich diese Pflanze offenbar von einer Italienreise mitgebracht.
In den ersten drei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts wurde der Winterling zunehmend in den Pflanzenverzeichnissen diverser Gärten aufgeführt. Populär wurde die Pflanze jedoch vor allem, als gegen Ende des 18. Jahrhunderts großzügig angelegte Landschaftsparks in Mode kamen. Der Winterling eignete sich gut für die Verpflanzung in weitläufigen Wiesen. In klimatisch begünstigten Gebieten verwilderte er stellenweise stark. So wurde der Winterling beispielsweise im Rautal in der Nähe von Jena angesiedelt.
Zahlreiche im Handel angebotene Winterlinge entstammen der Türkei. Sie werden allerdings dort überwiegend nicht in Kultur nachgezogen, sondern es handelt sich zu einem großen Teil um Wildentnahmen. Die Türkei hat die Quote der exportierbaren Knollen auf sechs Millionen pro Jahr beschränkt, um auf diese Weise die Wildbestände zu schützen.
[Bearbeiten] Bedeutung für Bienen
Der Winterling liefert als eine der ersten Pflanzen im Jahr Nektar und Pollen. Steigt die Temperatur an sonnigen Wintertagen auf 10 bis 12 °C, so kann man dort die ersten Bienenanflüge beobachten.
[Bearbeiten] Der Winterling als Giftpflanze
Der Winterling ist eine stark giftige Pflanze. Insbesondere die Knollen enthalten Glykoside, die herzwirksam sind. Zu den Vergiftungserscheinungen, die durch Winterlinge ausgelöst werden können, zählen Atemnot, Erbrechen, Übelkeit und unregelmäßiger und verlangsamter Puls.
[Bearbeiten] Weitere Bilder
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz-Dieter Krausch; Kaiserkron und Päonien rot... - Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen, Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-935549-23-7
- Angelika Lüttig & Juliane Kasten; Hagebutte & Co - Blüten, Früchte und Ausbreitung europäischer Pflanzen, Fauna Verlag, Nottuln, 2003, ISBN 3-935980-90-6