Wilhelm Nölling
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Wilhelm Nölling (* 17. November 1933 in Wemlighausen) ist ein Wirtschaftswissenschaftler. Er wurde in dem kleinen Bauerndorf Wemlighausen (heute Ortsteil von Bad Berleburg) im Rothaargebirge als Sohn eines Waldarbeiters geboren. Dessen Vater war Landwirt. Seit 1979 lebt die Familie in ihrem Heim „Hohe Leuchte“ nahe der Marsch im Nordosten von Hamburg.
[Bearbeiten] Leben
Um seiner vielköpfigen Familie eine ausreichende Wohnstatt zu schaffen, zogen seine Eltern ins Oberbergische nach Schloss Homburg, wo der Vater als Waldarbeiter in der Sayn-Wittgensteinschen Fürstlichen Forstverwaltung Berleburg arbeitete. Dort hat die Familie in einem großen Haus gelebt, im „Schloß“, wie andere Dorfbewohner sagten, ohne fließend Wasser, ohne Heizung, ohne Bad. Im Lesen, Schreiben und Rechnen wurde Wilhelm Nölling in einer Zwergschule unterrichtet.
Er ist vom der christlichen Lehre Martin Luthers geprägt und war von 1948 bis 1953 Mitglied im CVJM.
Nach Volks- und Handelsschule machte von 1950 bis 1953 eine Berufsausbildung zum Verwaltungsangestellten beim Arbeitsamt Gummersbach.
Er bestand die Aufnahmeprüfung für die Hamburger Akademie für Gemeinwirtschaft. Das Studium schloss er nach der normalen Studienzeit von vier Semestern erfolgreich ab. Sein väterlicher Freund und Mentor war der Ökonom Georg Hummel, ein angesehener Keynesianer.
Aufgrund seines guten Studienabschlusses erhielt er die fachgebundene Hochschulreife. Ein Stipendium der Stiftung Mitbestimmung ermöglichte Wilhelm Nölling das Studium an der Universität Hamburg, das er als Diplom-Volkswirt abschloss. Nach einer herausragenden Diplomprüfung erlangte Wilhelm Nölling ein Promotionsstipendium, das ihm ein Forschungsstudium in Berkeley an der University of California ermöglichte. Nölling wurde so Master of Arts in Economics und Dr. rer. pol.
- 1966 bis 1969 unterrichtete er als Dozent für Volkswirtschaftslehre an der Akademie für Wirtschaft und Politik - vormals Akademie für Gemeinwirtschaft, Hamburg.
- 20. Oktober 1969 bis 20. Mai 1974 war er Abgeordneter des Deutschen Bundestages für die SPD
- Senator in Hamburg: Vom 30. April 1974 bis 12. November 1974 Gesundheitssenator im Senat Schulz II. Von 12. November 1974 bis 28. Juli 1978 Senator im Senat Klose I, zu erst für das Ressort Gesundheit, ab dem 28. April 1976 als Senator für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft. Vom 28. Juli 1978 bis 24. Juni 1981 Finanzsenator im Senat Klose II, und dann bis 18. Mai 1982 Finanzsenator im Senat von Dohnanyi I
- 1982 bis 1992 Präsident der Landeszentralbank in Hamburg und Mitglied des Zentralbankrates der Deutschen Bundesbank.
- Seit 1992 ist Nölling als Lehrbeauftragter und seit 1995 als Professor im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hamburg tätig.
- 1992 gründete er die Ost-West-Beratungs-Agentur in Hamburg.
- Seit 1958 ist er verheiratet und hat drei Kinder.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
Der Autor hat eine Reihe von Büchern, Buchbeiträgen und eine große Anzahl von Aufsätzen, vor allem in überregionalen Zeitschriften und Zeitungen, geschrieben.
- Mit Wilhelm Hankel, Joachim Starbatty und Karl Albrecht Schachtschneider klagte er im Jahre 1998 (vergeblich) vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Einführung der europäischen Währungsunion.
- Im November 2003 erschien Der Ökonom als Politiker - Europa, Geld und die soziale Frage, Festschrift für Wilhelm Nölling”. Sie wurde von Hankel/Schachtschneider/Starbatty herausgegeben.
- Eine Anthologie gab Nölling im Jahr 2005 unter dem Titel Hohe Leuchten - Auswertung meiner Lese-Erfahrungen heraus.
- Im Jahr 2007 erschien seine 1088 Seiten starke dreibändige Autobiografie mit dem Titel: Wie viele Anker braucht der Mensch? Dokumentation meiner Entwicklung im Schümann Verlag.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Wilhelm Nölling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wilhelm Nölling - Politiker und Ökonom
Personendaten | |
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NAME | Nölling, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Ökonom |
GEBURTSDATUM | 17. November 1933 |
GEBURTSORT | Wemlighausen, Deutschland |