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Werner von Fritsch – Wikipedia

Werner von Fritsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Werner Freiherr von Fritsch (* 4. August 1880 in Benrath; † 22. September 1939 bei Praga, Warschau) war Offizier im preußischen Heer, der Reichswehr und der Wehrmacht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ausbildung und Karrierebeginn

Nach seiner Schulausbildung trat Fritsch im September 1898 als Fahnenjunker in das preußische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 25 ein und wurde zwei Jahre später zum Leutnant befördert. Von 1907 bis 1910 besuchte er die Kriegsakademie in Berlin.

Zum Beginn des Jahres 1911 erfolgten dann die endgültige Versetzung in den Großen Generalstab und die Ernennung zum Hauptmann 1913.

Im Ersten Weltkrieg war Fritsch in verschiedenen Einheiten als Generalstabsoffizier tätig, unter anderem bei den neuen Luftstreitkräften. 1917 wurde er zum Major befördert.

[Bearbeiten] Zwischenkriegszeit

Fritsch wurde in die Reichswehr übernommen und war zunächst im Reichswehrministerium eingesetzt. Später wurde er Kommandeur einer Abteilung des Artillerieregiments 5. Am 5. Februar 1923 wurde Fritsch zum Oberstleutnant befördert.

Mit dem 1. April 1924 erfolgte seine Ernennung zum Chef des Stabes der 1. Infanteriedivision. 1926 wurde er Leiter der Heeresabteilung im Truppenamt und am 1. März 1927 zum Oberst befördert. Im Jahr 1928 wurde er Kommandeur des Artillerie-Regiments 2 und am 1. November 1930 erfolgte die Ernennung zum Generalmajor. Danach wurde er 1931 zunächst Kommandeur der 1. Kavalleriedivision, anschließend 1932 der 3. Infanteriedivision und des Wehrkreises III.

Nach dem Regierungsantritt Hitlers wurde Fritsch von Hindenburg im Januar 1934 zum Chef der Heeresleitung ernannt. Im Juni 1935 wurde er Oberbefehlshaber des Heeres mit Beförderung zum Generaloberst am 20. April 1936. Er galt als Vertreter des alten, preußischen Konservatismus, was ihn in Konflikt mit Kriegsminister Werner von Blomberg und der SS brachte.

Bei einer Führerbesprechung am 5. November 1937, bei der Hitler seine Kriegspläne den Generälen der Wehrmacht darlegte, äußerte Fritsch seine Bedenken. In der Hoßbach-Niederschrift ist diese Besprechung festgehalten worden. Zeitgenossen und auch die Geschichtsschreibung sehen Fritschs Kritik im November als Grund seiner späteren Entlassung.

Im Zuge der Fritsch-Blomberg-Affäre wurde Fritsch der Homosexualität bezichtigt und von seinem Posten als Oberbefehlshaber des Heeres entfernt. Am 18. März 1938 wurde er von den Anschuldigungen freigesprochen und rehabilitiert. Seinen Posten erhielt er dennoch nicht zurück.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg

Grabstätte auf dem Invalidenfriedhof, Berlin
Grabstätte auf dem Invalidenfriedhof, Berlin

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nahm Fritsch als Chef (Ehrenoberst) des Artillerieregiments 12 am Polenfeldzug teil und fiel am 22. September in der Vorstadt Praga bei Warschau. Da er einer der ersten hohen Offiziere war, die im Zweiten Weltkrieg fielen, sind die Umstände um seinen Tod genau untersucht worden. Ergebnis dieser Untersuchungen ist, dass sein Oberschenkel von einem Kieselstein zerfetzt wurde, der aus einem Steinhaufen gespritzt war, in den ein MG hineingefeuert hatte. Als ihm ein anderer Offizier die Hauptschlagader abbinden wollte, nahm er nur sein Monokel ab und sagte: „Ach, lassen se doch“. Danach starb er.

[Bearbeiten] Andenken an Fritsch

Fritsch ist Namensgeber der Generaloberst-Fritsch-Kaserne in Pfullendorf, der Freiherr-von-Fritsch-Kaserne in Celle, der Freiherr-von-Fritsch-Kaserne in Breitenburg, der Freiherr-von-Fritsch-Kaserne in Koblenz und der Cambrai-Fritsch-Kaserne in Darmstadt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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