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Watt (Küste) – Wikipedia

Watt (Küste)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Watt bei Mont St. Michel.
Das Watt bei Mont St. Michel.
Zwei Water in der Nordsee
Zwei Water in der Nordsee
Wattwater im Watt
Wattwater im Watt

Als Watt bezeichnet man Flächen an einer Gezeitenküste, die bei Niedrigwasser trocken fallen. Es kann sich dabei um ausgedehnte Flächen handeln wie im Wattenmeer, oder um Uferzonen und Seitenarme von Flussmündungen. Diese Flächen werden durch die Gezeiten zweimal täglich überflutet und fallen auch zweimal wieder trocken.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografische Zusammenhänge

Ein typisches Beispiel ist das Wattenmeer an den Küsten der Deutschen Bucht. Es bildete sich in der Nacheiszeit als 10-20 m mächtiger Sedimentkörper aus Sand und Schlick in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen. Dieser lagert älteren Glazialsedimentschichten auf. Große Teile des Wattenmeeres waren festes Land, bevor sie durch den Anstieg des Meerwassere seit der letzten Eiszeit überflutet wurden. Die Ostfriesischen Inseln markieren als Reste eines Dünengürtels eine alte Küstenlinie, ebenso das Rote Kliff auf der insel Sylt als Rest einer alten Steilküste.

In der Gezeitenzone tropischer Küsten dominieren oft Mangrovenwälder, es gibt aber auch in den Tropen offene Wattflächen.

Oberhalb des normalen Flutsaumes geht das Watt natürlicherweise in Salzwiesen über, die nur selten überflutet werden. An anderen Stellen hat sich ein Strand gebildet. An sehr flachen Küsten wie der deutschen Nordseeküste wurden entlang dieses Flutsaumes oft Deiche angelegt. In manchen Küstenbereichen versucht man durch Landgewinnungsmaßnahmen Wattflächen zunächst in Salzwiesen und dann in Marschland zu verwandeln.

An- und Abstrom des Wassers im Watt konzentrieren sich in typischen Rinnen, den Prielen. Viele dieser Priele fallen bei Niedrigwasser nicht ganz trocken.

[Bearbeiten] Unterschiedliche Konsistenz

Wer durch das trockengefallene Watt watet, kann bemerken, dass es Bereiche mit unterschiedlichen Sedimenten gibt. Über einige Flächen kann man bequem gehen, in den anderen sinkt man bis zu den Knöcheln oder tiefer ein. Man unterscheidet zwischen den folgenden Arten des Watts:

  • Sandwatt
  • Mischwatt
  • Schlickwatt

[Bearbeiten] Sandwatt

Ein Großteil des Watts besteht aus dem besonders gut begehbaren Sandwatt. Es weist ein grobkörniges, sandiges Sediment auf. Der Gehalt an organischer Substanz und Wasser ist sehr gering, aber die hier typischen Tiere bewirken erhebliche Sedimentumlagerungen.

[Bearbeiten] Mischwatt

Das Mischwatt findet sich in geschützten Lagen in Festlandnähe, auf Wasserscheiden, zum Teil auch im Brandungsschutz der großen Inseln. Es ist von großer Bedeutung, da hier die größten Biomassen im Vergleich zu anderen großflächigen Lebensräumen produziert werden.

[Bearbeiten] Schlickwatt

Schlickwatt
Schlickwatt

Das dunkle oder schwarze Schlickwatt ist biologisch besonders wertvoll und auf Grund von Eindeichungsmaßnahmen recht selten geworden. Es hat hohe Anteile an organischer Substanz und einen hohen Wasseranteil von 50 bis 70 Prozent. Es bildet sich zumeist nahe der Hochwasserlinie in Stillwassergebieten, insbesondere in Buchten und Landgewinnungsfeldern. Hier herrschen sehr extreme Bedingungen. Die Fauna und Flora des Meeres muss lange Trockenliegezeiten, hohe Temperaturschwankungen und die geringe Sauerstoffversorgung im Boden tolerieren. Ihr steht jedoch ein besonders hoher Nährstoffreichtum zur Verfügung.

[Bearbeiten] Biotop

Eine Anzahl von Tierarten hat sich dem Wechsel der Gezeiten angepasst. Einige verbergen sich teils dauernd, teils nur bei Ebbe in den oberflächlichen Sedimentschichten und werden daher nur von aufmerksamen Beobachtern wahrgenommen.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Watt – Bilder, Videos und Audiodateien


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