Walther Rathenau
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Walther Rathenau (* 29. September 1867 in Berlin; † 24. Juni 1922 in Berlin-Grunewald, ermordet) war ein deutscher Industrieller, Schriftsteller und Politiker. Er wurde als Reichsaußenminister Opfer eines politisch motivierten Attentats der Organisation Consul.
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[Bearbeiten] Leben
Walther Rathenau wurde als ältester Sohn des jüdisch-deutschen Industriellen Emil Rathenau (des späteren Gründers der AEG ) und seiner Ehefrau Mathilde (geb. Nachmann) in Berlin geboren. Er wuchs zusammen mit seinen jüngeren Geschwistern Erich (1871-1903) und Edith (1883-1952) in Berlin auf. 1886-89 studierte er in Straßburg und Berlin Physik, Philosophie und Chemie bis zur Promotion („Die Absorption des Lichts in Metallen“). 1889-90 studierte er Maschinenbau an der Technischen Universität München.
[Bearbeiten] Industrieller
Nach gescheiterten Versuchen, dem Berufsbereich des Vaters durch die Hinwendung zur Kunst oder einer Offiziers- und Diplomatenkarriere zu entgehen, fügte er sich und übernahm 1893-98 den Aufbau der von der AEG gegründeten Elektrochemischen Werke in Bitterfeld und Rheinfelden. Seit 1899 war Rathenau in leitenden Positionen für die AEG tätig, zunächst im Vorstand, 1902-07 als Geschäftsinhaber in der nahestehenden Berliner Handels-Gesellschaft (BHG), seit 1904 vom Aufsichtsrat der AEG aus, dessen Vorsitzender er 1912 wurde. Zugleich vereinigte er seit 1904 nach und nach mehr als 80 Aufsichtsratsposten auf sich. Seine führende Stellung in der deutschen Wirtschaft wurde auch durch seine Aufnahme in die Gesellschaft der Freunde deutlich. In der kritischen Rezessionszeit der deutschen Elektroindustrie setzte er sich erfolgreich für Konkurrenzverminderung durch Syndikate und Fusionen ein. Die erfolgreich von ihm betriebene Kartellpolitik ließen ihn ab 1914 als den geeigneten Mann für die Organisation der deutschen Kriegsrohstoffversorgung erscheinen. Er wurde engster Berater seines Vaters, aber dessen Nachfolger wurde 1915 Felix Deutsch, während Rathenau Sondervollmachten und den Titel „Präsident der AEG“ erhielt.
Da die AEG stark an der deutschen Rüstungsproduktion im Ersten Weltkrieg beteiligt war, war Rathenau als ihr Aufsichtsratsvorsitzender auch in die Kriegsplanungen der Reichsregierung eingebunden. Am 16. September 1916 nahm er an einer Konferenz im preußischen Kriegsministerium teil, auf der Carl Duisberg und andere führende Industrielle angesichts des kriegsbedingten Arbeitskräftemangels die Deportation belgischer Zivilisten zur Zwangsarbeit nach Deutschland forderten. Rathenau unterstützte ihre Forderung in einem Brief an den OHL-General Erich Ludendorff, in dem er sich für scharfe Maßnahmen gegen die belgische Zivilbevölkerung aussprach. Die Deportationen wurden dann tatsächlich durchgeführt. Der Publizist Maximilian Harden, der sich mit seinem langjährigen Freund Walther Rathenau bereits 1913 zerstritten hatte, griff diesen später aufgrund seiner Verwicklung in die Deportationen scharf an. In Belgien wurde sogar überlegt, Rathenaus Auslieferung zu verlangen.[1]
[Bearbeiten] Schriftsteller
Die ausgedehnte berufliche Arbeit bildete nur einen Teil seiner Aktivitäten. Während er praktisch zur Fortführung des väterlichen Großunternehmens beitrug, wollte er theoretisch als Schriftsteller die moderne Welt des Kapitalismus und Materialismus kulturkritisch durchdringen und verbessern. Hier förderte ihn Maximilian Harden, in dessen Wochenzeitschrift „Die Zukunft“ seine ersten Aufsätze erschienen, als erster 1897 „Höre, Israel!“, eine Polemik gegen das moderne Judentum. Politisch und ästhetisch gehörte Rathenau zur Opposition gegen den herrschenden Wilhelminismus. Durch die Freundschaft mit Gerhart Hauptmann kam er in den Autorenkreis des S. Fischer Verlags und veröffentlichte hier 1912 und 1913 seine Bücher „Zur Kritik der Zeit“ und „Zur Mechanik des Geistes“, in denen er die moderne „Mechanisierung der Welt“ beklagte und seine neuidealistische Weltanschauung vom „Reich der Seele“ darlegte. Politisch setzte er sich für eine stärkere Beteiligung des liberalen, industriell tätigen Bürgertums an der Außenpolitik ein und suchte selbst durch Mitwirkung in der Kolonialpolitik Einfluss zu gewinnen.
[Bearbeiten] Politiker
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs machte er auf die unzureichende wirtschaftliche Vorbereitung des Reiches aufmerksam und leitete bis März 1915 die Kriegsrohstoffabteilung im preußischen Kriegsministerium, um die Verteilung der kriegswichtigen Rohstoffe zu organisieren und hierbei eine staatliche Beaufsichtigung der deutschen Industrie durch Kriegswirtschaftsgesellschaften einzuführen. Wahrscheinlich hat er damit eine schwere Materialkrise Deutschlands verhindert, sah selbst darin aber auch Ansätze für neue gemeinwirtschaftliche Formen. Über diese Zukunftsziele äußerte er sich 1917 in seinem wirkungsvollsten Buch „Von kommenden Dingen“. Wirtschaftliche Rationalisierung und Verfassungsreformen hielt er für wichtig, aber noch notwendiger erschien ihm eine Bewußtseinsveränderung. Ein zweiter Interessenpunkt Rathenaus an der Leitung der Kriegsrohstoffabteilung war die vergebliche Hoffnung einer weiterführenden Berufung zum Staatssekretär im Reichsschatzamt. Auch aus Enttäuschung zog er sich daher nach acht Monaten wieder aus der Kriegrohstoffabteilung zurück und konzentrierte sich vorerst bis zum Ende des Krieges auf die Organisation der Rüstungsfabrikation der AEG und Planungen zur Rückumstellung auf die Friedensproduktion.[2] Hatte Rathenau dem Krieg 1914 noch kritisch gegenübergestanden,[3] wandelte er während seiner Arbeit für das Kriegsministerium immer mehr zum Falken. So sprach er sich für die Bombardierung Londons mit Zeppelinen und die Deportation belgischer Zivilisten zur Zwangsarbeit nach Deutschland aus.[4] 1918 kritisierte er sogar den Waffenstillstand und plädierte für die Fortführung des Krieges, um die späteren Verhandlungen aus einer besseren Position heraus führen zu können.[3] Trotz seiner harten Haltung im Krieg wurde er aber später zur Zielscheibe von antisemitisch motivierten Angriffen durch die Anhänger der Dolchstoßlegende.
Wegen seiner widerspruchsvollen politischen Haltung von allen Seiten angefeindet, hatte Rathenau nach dem Krieg zunächst Mühe, für die neue Politik tätig zu werden. Als Wirtschaftssachverständiger und Mitglied und Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) arbeitete er 1920 in der Sozialisierungskommission und nahm an der Konferenz in Spa teil. Wegen seines entspannungsfördernden Verhandlungsgeschicks und seines internationalen Ansehens wurde er im Mai 1921 Wiederaufbauminister im Kabinett des Reichskanzlers Joseph Wirth und schloß im Oktober mit Frankreich das Wiesbadener Abkommen über privatwirtschaftliche deutsche Sachlieferungen an französische Kriegsgeschädigte. Ende Oktober trat Rathenau zurück, war aber in London und Cannes weiterhin für die Regierung tätig. Am 31. Januar 1922 wurde er zum Außenminister im Kabinett Wirth II ernannt, um Deutschland bei der Weltwirtschaftskonferenz von Genua zu vertreten. Hier gelangen ihm keine Fortschritte in der Reparationsfrage, aber er fand sich unter Bedenken bereit, am 16. April 1922 mit Sowjetrussland in Rapallo einen bilateralen Sondervertrag abzuschließen, um Deutschland außenpolitisch mehr Handlungsfreiheit zu verschaffen. Wenn auch dieser Schritt gerade von nationaler Seite begrüßt wurde, hielt er die rechtsradikale Organisation Consul (O.C.) nicht davon ab, ein Attentat gegen diesen ersten erfolgreichen Außenpolitiker der Weimarer Republik durchzuführen.
[Bearbeiten] Ermordung
Am 24. Juni 1922 gegen 11 Uhr vormittags wurde Reichaußenminister Rathenau im offenen Fond seines Wagens von sogenannten Fememördern durch eine Handgranate und mehrere Schüsse aus einer Maschinenpistole getötet. Das Attentat verübten Anhänger der rechtsextremen Organisation Consul in der Koenigsallee (Berlin-Grunewald) an der Kreuzung Erdener-/Wallotstraße. Die beiden Täter, der 23-jährige Kieler Jurastudent und ehemalige Marineoffizier Erwin Kern und sein Komplize Hermann Fischer, ein 26-jähriger Maschinenbauingenieur aus Chemnitz, konnten schließlich am 17. Juli 1922 auf der Burg Saaleck nahe dem thüringischen Bad Kösen gestellt werden. Bei dem Schusswechsel wurde Kern durch eine Polizeikugel tödlich getroffen, Fischer nahm sich daraufhin das Leben. Ernst Werner Techow, der den Wagen fuhr, wurde mit fünfzehn Jahren Zuchthaus bestraft. An der Planung des Mordes war neben anderen auch Ernst von Salomon beteiligt, der zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde und sich in dem Roman Die Geächteten (1929) später kritisch mit der Tat auseinandersetzte. Nach Salomon wollten die Attentäter vor allem eine nationale Revolution: "Wenn es eine Macht gibt, die wir vernichten, mit allen Mitteln zu vernichten die Aufgabe haben, dann ist es der Westen und die deutsche Schicht, die sich von ihm überfremden ließ." Und: "Möge [Rathenau] das treiben, was die Schwätzer Erfüllungspolitik nennen. Was geht das uns an, die wir um höhere Dinge fechten." Bezüglich vorheriger Attentate sagt im Roman der Haupttäter schließlich: "Wir wollen die Revolution. [...] Darum ist es an uns, den ersten Schritt zu tun, die Bresche zu schlagen. Wir müssen abtreten in dem Augenblick, da unsere Aufgabe erfüllt ist. Unsere Aufgabe ist der Anstoß, nicht die Herrschaft. [...] Was wir bis jetzt getan, steigerte, aber genügte nicht. Schlag auf Schlag fielen die Exponenten der Haltung, die es um jeden Preis zu vernichten gilt. Wir greifen das Sichtbare an [...] Ich habe die Absicht, den Mann zu erschießen, der größer ist als alle, die um ihn stehen."[5]
Entgegen der Erwartungen der Attentäter löste der Mord parteiübergreifende Bestürzung und landesweite Demonstrationen aus.
Gustav Stresemann setzte später Rathenaus Verständigungspolitik fort.
[Bearbeiten] Folgen des Mordes und Nachleben
Reichskanzler Joseph Wirth hielt einen Tag nach dem Attentat eine Gedenkrede im Reichstag, in der er den Satz prägte: Der Feind steht rechts.[6] Die Ermordung Rathenaus war der Anlass, am 21. Juli 1922 das Republikschutzgesetz zu erlassen. Dieses wurde jedoch fast ausschließlich gegen linke, bürgerlich-liberale, sozialistische und kommunistische Gesinnungstäter angewandt. Gegen Täter, die sich zum Konservatismus, den Deutschnationalen oder gar dem Nationalsozialismus bekannten, kam das Gesetz in der Regel nicht zum Tragen.
Der Publizist Sebastian Haffner schreibt in seinem 1939 geschriebenen, aber erst 2000 erschienenen Werk Geschichte eines Deutschen über Rathenau:
„Rathenau hat seltsamerweise noch nicht die große Biographie gefunden, die er verdient. Er gehört ohne jeden Zweifel zu DEN fünf, sechs großen Persönlichkeiten dieses Jahrhunderts. Er war ein aristokratischer Revolutionär, ein idealistischer Wirtschaftsorganisator, als Jude deutscher Patriot, als deutscher Patriot liberaler Weltbürger, und als liberaler Weltbürger wiederum ein Chiliast und strenger Diener des Gesetzes.“
– Sebastian Haffner: Geschichte eines Deutschen
An die Ermordung Rathenaus, der von dem Schriftsteller Gustav Frenssen als der „vornehmste Kopf Europas“ bezeichnet worden war, erinnert ein 1946 während der Zeit der sowjetischen Besatzungszone von der linksliberalen Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands gesetzter Gedenkstein in der Koenigsallee in Berlin-Grunewald.
„Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands
Dem Andenken an
WALTHER RATHENAU
Reichsaußenminister der deutschen Republik
Er fiel an dieser Stelle durch Mörderhand
am 24. Juni 1922
Die Gesundheit eines Volkes
kommt nur aus seinem inneren Leben
Aus dem Leben seiner Seele und seines Geistes
Oktober 1946“– Inschrift auf der Bronzeplatte
Der wenige hundert Meter entfernt liegende große Platz und Verkehrsknotenpunkt zwischen Koenigsallee, Hubertusallee, Kurfürstendamm und Halenseestraße heißt ihm zu Ehren Rathenauplatz.
Bestattet wurde Walther Rathenau im Familiengrab der Rathenaus auf dem Waldfriedhof Wuhlheide im Berliner Ortsteil Oberschöneweide, den sein Vater (der AEG-Gründer Emil Rathenau) dort anlegte und wo dieser auch selbst begraben liegt. Das Grab ist eine Gedenkstätte.
[Bearbeiten] Würdigungen
- Bereits im Oktober 1922 erhielt das Gymnasium in der Festungsanlage Senftenberg (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) als erste Schule den Namen Walther Rathenau
- 1923 benannte die Stadt Köln den Königsplatz gegenüber der Synagoge in der südlichen Neustadt in Rathenauplatz um.
- 1946 wurde das Grunewald-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf in Walther Rathenau-Schule umbenannt
- Der Rathenauplatz am Ende des Kurfürstendammes in Berlin-Wilmersdorf unweit des Ortes des Mordanschlages wurde am 31. August 1957, dem Tag des 90. Geburtstags Rathenaus, eingeweiht.
- Am 29. September 1990 wurde ein nach Walther Rathenau benannter U-Bahnhof in Nürnberg eröffnet (Rathenauplatz), in dem Porträts von Walther Rathenau und Theodor Herzl in anamorpher Fliesentechnik an den Wänden zu sehen sind.
Die Zahl der Rathenauplätze und -straßen in Deutschland ist darüber hinaus groß.
[Bearbeiten] Trivia
1909 erwarb Rathenau das verfallene Schloss Freienwalde (heute Bad Freienwalde (Oder)), welches er vorwiegend als Sommersitz nutzte.[7] Es beherbergt heute eine Rathenau-Ausstellung. 1910 bis 1922 wohnte Rathenau in seinem von ihm selbst entworfenen Haus in der Koenigsallee 65, Berlin-Grunewald.[8]
Große Teile des Nachlasses Walther Rathenaus befinden sich als Beuteakten im „Sonderarchiv“ in Moskau.[9] Über die Rückgabe dieser Bestände wird zwischen Deutschland und Russland verhandelt.
Teile seiner Gemäldesammlung gingen als Stiftung an das Frankfurter Städel.
[Bearbeiten] Zitate
„Ich kämpfe gegen das Unrecht, das in Deutschland geschieht, denn ich sehe Schatten aufsteigen, wohin ich mich wende. Ich sehe sie, wenn ich abends durch die gellenden Straßen von Berlin gehe; wenn ich die Indolenz unseres wahnsinnig gewordenen Reichtums erblicke, wenn ich die Nichtigkeit kraftstrotzender Worte vernehme oder von pseudogermanischer Ausschließlichkeit berichten höre. Eine Zeit ist nicht deshalb sorgenlos, weil der Leutnant strahlt und der Attaché voll Hoffnung ist. Seit Jahrzehnten hat Deutschland keine ernstere Periode durchlebt als diese; das stärkste aber, was in solchen Zeiten geschehen kann, ist: das Unrecht abtun.“
– Walther Rathenau, 1911[10]
„Antisemitismus ist die vertikale Invasion der Gesellschaft durch die Barbaren.“
– Walther Rathenau[11]
[Bearbeiten] Werke
- Reflexionen, 1908
- Zur Kritik der Zeit, 1912
- Zur Mechanik des Geistes, 1913
- Vom Aktienwesen. Eine geschäftliche Betrachtung, Berlin 1917
- Von kommenden Dingen, 1917
- An Deutschlands Jugend, 1918
- Die neue Gesellschaft, 1919
- Der neue Staat, 1919
- Der Kaiser, 1919
- Kritik der dreifachen Revolution, 1919
- Gesammelte Reden, 1924 (Digitalisat)
- Briefe, 2 Bände, 1926
- Neue Briefe, 1927
- Politische Briefe, 1929 (Digitalisat)
Werkausgaben:
- Gesammelte Schriften in 6 Bänden
- Gesamtausgabe seiner Werke ab 1977, hrsg. durch D. Hellige und E. Schulin
- Schriften und Reden, Auswahl und Nachwort von Hans Werner Richter, S. Fischer Verlag, 1964, Frankfurt Main, ISBN 3-10-062904-3 (Politische Schriften, Reden, Philosophie, Aphorismen, Talmudische Geschichten)
[Bearbeiten] Literatur
- Harry Graf Kessler: Walther Rathenau. Verlagsanstalt Hermann Klemm A.G. Grunewald, Berlin 1928 - Bilder in Kupfertiefdruck – Der Autor schreibt diese Zeitzeugen-Biographie aus seiner individuelle Sicht auf Walther Rathenau als Bekannten. Nicht für den Informationseinstieg über Rathenau geeignet. - Interessant: Harry Graf Kessler verarbeitet persönliche Briefe und Notizen von Walther Rathenau an ihn und seine engsten Freunde (darunter auch Gerhart Hauptmann).
- Alfred Neumann: Der Held, 1930.
- Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Rowohlt, Berlin 1930 und 1932 – Die Figur des Paul Arnheim liefert ein teilweise intimes Portrait von Walther Rathenau.
- Ernst von Salomon: Die Geächteten, 1929 - Salomon schrieb zur Neuauflage von 1962: "Das Buch sollte keine Rechtfertigung, es sollte eine Darstellung sein. Die Motive zu diesem Mord konnten vor Gericht nicht geklärt werden, das Buch sollte sie klären."
- Ernst von Salomon: Der Fragebogen, 1951 - In Ergänzung zu den Geächteten enthält dieses Werk eine Reihe von zeitgeschichtlich interessanten Details, insbesondere zu nationalkonservativen Kreisen der Weimarer Republik und ihrem (Spannungs-)Verhältnis zum frühen Nationalsozialismus.
- D. Felix: Walther Rathenau and the Weimar Republic. The Politics of Reparations, 1971.
- Ernst Schulin: Walther Rathenau, 1979.
- Ernst Schulin: Gespräche mit Rathenau. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1980, ISBN 3-423-02922-6 - die Gespräche wurden der Walther-Rathenau Gesamtausgabe Band II: Hauptwerke und Gespräche herausgegeben von Ernst Schulin und Dieter Hellige entnommen und zusätzlich durch dreizehn Gespräche ergänzt.
- Peter Berglar: Walther Rathenau: Ein Leben zwischen Philosophie und Politik. Verlag Styria, Graz 1987, ISBN 3-222-11667-9.
- Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Zusammenarbeit mit dem Leo Baeck Institute: Walther Rathenau 1867-1922, Die Extreme berühren sich.´Argon Verlag, New York/Berlin 1993, ISBN 3-87024-250-7 - die Buchhandelsausgabe kann erworben werden.
- Martin Sabrow: Die Macht der Mythen – Walther Rathenau im öffentlichen Gedächtnis – sechs Essays. Verlag Das Arsenal, 1998 Berlin, ISBN 3-931109-11-9
- Martin Sabrow: Die verdrängte Verschwörung – Der Rathenau-Mord und die deutsche Gegenrevolution. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1999, ISBN 3-596-14302-0 - Ausführlich recherchierte Hintergründe des Mordes an Walther Rathenau und der folgenden Gerichtsverfahren.
- Christian Graf von Krockow: Porträts berühmter deutscher Männer - Von Martin Luther bis zur Gegenwart,. List-Verlag, München 2001, ISBN 3-548-60447-1 - S. 289-336.
- Wolfgang Brenner: Walther Rathenau. Deutscher und Jude. Piper-Verlag, München 2005, ISBN 3-49204758-0.
- Christian Schölzel: Walther Rathenau. Eine Biographie. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, ISBN 3506713930.
- Alexander Jaser, Clemens Picht und Ernst Schulin (Hrsg.): Walther Rathenau – Briefe 1871–1922. 1. Auflage. Droste Verlag, Düsseldorf 2006, ISBN 3770016203 (2 Bände).
- Friedrich Karl Kaul, Mord im Grunewald Berlin 1966 ISBN/ISSN 622 417 3 - Krimi des DDR-Anwalts über den Mord an Walter Rathenau
[Bearbeiten] Filme
- Walther Rathenau - Außenminister und Industriekapitän. Dokumentation, Deutschland, 2002, 45 Min., Regie: Oliver Voss, Inhaltsangabe vom ZDF
- Walther Rathenau - Untersuchung eines Attentats. Deutschland, 1965, 75 Min., Buch: Paul Mommertz, Regie: Franz Peter Wirth, Produktion: Bavaria-Film, Süddeutscher Rundfunk, u.a. mit Lina Carstens, fiktive Interviewserie der wichtigsten Beteiligten zur Rekonstruktion der Umstände des Attentats
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Walther Rathenau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Walter Rathenau als gemeinfreie Online-Texte beim Project Gutenberg
- Walther Rathenau. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Biografie im LeMO des DHM.
- Bericht zur Ermordung Rathenaus im LeMO des DHM.
- Walther Rathenau Gesellschaft e.V.
- Gedenkstein und Gedenktafel für Walther Rathenau in Berlin
- Über Walther Rathenau (Walther-Rathenau-Schule Berlin)
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Vgl. Jens Thiel: "Menschenbassin Belgien". Anwerbung, Deportation und Zwangsarbeit im ersten Weltkrieg. Essen 2007, S. 118-122.
- ↑ Vgl. Wolfgang Kruse: Walther Rathenau und die Organisierung des Kapitalismus in Walther Rathenau - Die Extreme berühren sich, S. 155, erster Abschnitt.
- ↑ a b http://www.walther-rathenau.de/ersterweltkrieg.htm
- ↑ Vgl. Martin Sabrow: Walther Rathenau - der Mann vieler Biographien, S. 10.
- ↑ Ernst von Salomon: Die Geächteten, rororo Taschenbuchausgabe 1962, S. 212ff
- ↑ Reichskanzler Josepf Wirth hält nach dem Attentat auf Walther Rathenau eine Gedenkrede im Reichstag.
- ↑ Schloss Freienwalde auf www.walther-rathenau.de.
- ↑ Alte Abbildung auf www.walther-rathenau.de; aktuelles Satellitenfoto der Koenigsallee 65, 14193 Berlin bei Google Maps.
- ↑ Fond 634 des Sonderarchivs: Verzeichnis des dort vorhandenen Nachlasses von Walther Rathenau (PDF)
- ↑ walther-rathenau.de.
- ↑ http://www.hagalil.com/antisemitismus/deutschland/antisemitismus.htm
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Personendaten | |
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NAME | Rathenau, Walther |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Industrieller und Politiker |
GEBURTSDATUM | 29. September 1867 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 24. Juni 1922 |
STERBEORT | Berlin |