Vilm
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Vilm ist eine deutsche Insel in der Ostsee. Sie liegt vor der Südküste der Insel Rügen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Sie gehört zu der auf Rügen gelegenen Stadt Putbus.
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[Bearbeiten] Geografie
Die Insel liegt im Rügischen Bodden, drei Kilometer südöstlich von Lauterbach auf Rügen und 20 Kilometer vom Festland entfernt. Sie ist 0,94 km² groß, hat eine Länge 2,5 km, und ihre höchste Erhebung beträgt 37,7 Meter über dem Meeresspiegel. Auf Vilm kommen nahezu alle Küstenformen der südlichen Ostsee vor, und ihre Natur ist von großer Artenvielfalt geprägt. Die Steilküsten sind ständigen Änderungen durch Abtragungen unterworfen, während an anderen Stellen Anlandungen von Sand und Kies erfolgen. Der Bewuchs besteht zu großen Teilen aus urwüchsigem Buchen- und Eichenbestand. Die Insel steht seit 1935 unter Naturschutz und gehört seit 1990 zum Biosphärenreservat Südost-Rügen. Sie ist gleichzeitig Europäisches Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) nach EU-Recht. Es sind nur einige wenige Häuser vorhanden, die von Naturschutzeinrichtungen genutzt werden.
[Bearbeiten] Geschichte
Vilm bildete sich vor etwa 10.000 Jahren aus eiszeitlichen Moränen. Es gibt Hinweise, dass die Insel bereits zur Steinzeit besiedelt war. Für die Slawen war Vilm ein heiliger Ort. Vor 3.000 Jahren trennte sich Vilm von der Insel Rügen. 1249 wurde die Insel erstmals urkundlich erwähnt. Drei Einsiedler aus dem Rügischen Fürstenhaus lebten 1336 auf der Insel. Sie hatten hier einen Hof und eine Kapelle errichtet. Am 22. September 1494 wurde der Altar einer neu erbauten Kapelle geweiht. Bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts nutze man den Inselwald zur Holzgewinnung, 1527 fand jedoch der letzte große Holzeinschlag statt und seit 1812 wurde die Holznutzung gänzlich eingestellt. 1886 wurde ein Logierhaus errichtet, da der Badetourismus aus Putbus auf Rügen sehr rege war. Durch die große Zahl von Besuchern ist die Natur der Insel stark beschädigt worden und deshalb stellte man sie am 2. Dezember 1936 unter Naturschutz. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Insel wieder einen verstärkten Besucherverkehr. Wochentags besuchten bis zu 400 Personen die Insel und am Wochenende waren es sogar über 1.000 Personen. 1959 wurde Vilm für die öffentliche Nutzung gesperrt und als Urlaubsdomizil für den Ministerrat der DDR genutzt. Aus dieser Zeit stammen die heute noch vorhandenen elf Gebäude im Stil einer Fischersiedlung. Ab 1990 wurde Vilm beschränkt wieder für die Öffentlichkeit zugelassen: Täglich können bis zu dreißig Besucher unter autorisierter Führung die Insel betreten. Seit dem 6. Oktober 1990 gibt es auf Vilm die Internationale Naturschutzakademie, die heute als Außenstelle des Bundesamtes für Naturschutz Tagungen und Seminare auf der Insel durchführt. Seit dem Herbst 1990 gehört die Insel zum Biosphärenreservat Südost-Rügen.
[Bearbeiten] Flora
Auf Vilm findet ein Prozess der Umformung vom Hudewald zum Naturwald statt. Beim Bewuchs der Wälder können oft zwei Schichten beobachtet werden: eine obere Schicht besteht zum größten Teil aus urwüchsigen, knorrigen Buchen und Eichen, eine zweite Schicht ist von Hainbuche und Bergahorn bewachsen. Da der letzte große Holzeinschlag 1527 stattfand, sind die Buchenwälder Teil der ältesten und wertvollsten Naturwälder Norddeutschlands.
Die Insel ist Standort von über fünfhundert, oftmals seltener Farn- und Blütenpflanzen wie z.B. Leberblümchen, Lerchensporn, Bärlauch, Wiesen-Lieschgras, Schwalbenwurz und Steinbruch, Natternzungengewächse, Stranddreizack und Milchkraut.
[Bearbeiten] Kunst
Im 19. Jahrhundert war Vilm beliebtes Objekt verschiedener bekannter Maler. Deshalb nannte man die Insel in dieser Zeit auch Malerinsel. Von Caspar David Friedrich stammen die Inselmotive „Blick zur Insel Vilm“ (1809) und „Landschaft mit Regenbogen" (1810). Friedrich Preller schuf um 1840 das Aquarell „Insel Vilm“, und das Ölgemälde „Erinnerung an eine bewaldete Ostseeinsel“ von Carl Gustav Carus wird ebenfalls Vilm zugeordnet.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 54° 19′ 26″ N, 13° 32′ 3″ O
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