Urawa Red Diamonds
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Urawa Red Diamonds | |||
Voller Name | Urawa Red Diamonds (jap. 浦和レッドダイヤモンズ) |
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Spitzname(n) | Urawa Reds, The Nearly Men | ||
Gegründet | 1992 (Mitsubishi FC: 1950) |
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Vereinsfarben | Rot-weiß-schwarz | ||
Stadion | Urawa Komaba Stadium & Saitama Soccer Stadium | ||
Plätze | 23,000 & 67,000 | ||
Präsident | Mitsunori Fujiguchi | ||
Trainer | Gert Engels | ||
Homepage | urawa-reds.co.jp | ||
Liga | J. League Division 1 | ||
2007 | 2. Platz | ||
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Die Urawa Red Diamonds (jap. 浦和レッドダイヤモンズ), oft auch kurz Urawa Reds (浦和レッズ) genannt, sind einer der beliebtesten Fußballvereine aus Japans Profiliga, der J. League. Der Klub, der seine Heimspiele in Urawa (inzwischen in die Stadt Saitama eingemeindet) austrägt und dort regelmäßig vor Rekordkulissen spielt, ging aus einer Werksmannschaft des Industriekonzerns Mitsubishi hervor, die in den 70er Jahren Japans bestes Team aufbot, und ist seitdem besonders stark durch deutsche Spieler und Trainer geprägt worden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vereinsgeschichte
Im Jahr 1950, als Japans Fußball noch von Universitätsmannschaften dominiert wurde, wurde in Urawa die Betriebssportgruppe Mitsubishi Heavy Industries Football Club gegründet, der Vorgängerverein der heutigen Urawa Reds. Damit ist der Verein älter als die meisten seiner Mitstreiter in der J. League, die zumeist um 1970 datieren. Als im Zuge der Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokyo Fußball immer beliebter wurde und die Firmen den Sport als Werbeplattform entdeckten, wurde der Verein ausgebaut. Als Ergebnis dieser Arbeit war Mitsubishi in den 70er Jahren das dominierende Team des Landes, mit vier Meisterschaften und vier Kaiserpokal-Siegen zwischen 1969 und 1982. Besonders erwähnenswert ist hierbei, dass der Verein die Meisterschaft zwischen 1969 und 1978 zehn Jahre lang in Folge auf einem der ersten beiden Plätze beendete.
Als 1992 der Entschluss zur Gründung einer Profiliga gefasst wurde, hatte Mitsubishi seinen Zenith zwar bereits überschritten und die Führungsrolle an Mannschaften wie Yomiuri oder Nissan abgetreten, aber dennoch war man als Gründungsmitglied mit von der Partie. Wie die anderen Vereine legte sich aber auch der Klub aus Urawa einen neuen, westlich angehauchten Namen zu: Urawa Red Diamonds oder einfach: Reds. Damit nahm man einerseits Bezug auf den Besitzer Mitsubishi, dessen Firmenlogo aus drei roten Diamanten besteht, andererseits ist der Spitzname ein Verweis auf Manchester United. An den beliebten englischen Verein erinnert schließlich die Uniform (rotes Trikot, weiße Shorts, schwarze Strümpfe), vor allem seit die beiden Mannschaften auf ihren Trikots beide für den Mobilfunkbetreiber Vodafone werben.
Doch den Ton gaben bei den Reds zu Anfang hauptsächlich deutsche Akteure an: nachdem Urawa die ersten drei J.-League-Halbserien jeweils als Letzter beendet hatte (was damals allerdings noch nicht zum Abstieg führte, da die Liga kontinuierlich aufgestockt wurde), wurden 1994 mit Guido Buchwald und Uwe Bein zwei Weltmeister von 1990 verpflichtet, welche schnell zu Publikumslieblingen der Liga avancierten. Nachdem ein Jahr später mit Holger Osieck auch ein deutscher Trainer unter Vertrag genommen wurde, ging es kurzzeitig sportlich bergauf. Doch bald beendeten Bein und Buchwald ihre Karrieren, Osieck kehrte in die Türkei zurück, und der Niedergang setzte ein, den weder Neuzugang Michael Rummenigge noch der neue Trainer Horst Köppel stoppen konnten.
Als Ende 1999 letztendlich der Abstieg in die zweite Division nicht mehr aufzuhalten war, zeigte sich erst das ungeheure Potential des Vereins: in der Zweitliga-Saison 2000 erreichten die Reds im heimischen Urawa Komaba Stadium einen höheren Zuschauerschnitt als alle Erstligisten, und nach dem direkten Wiederaufstieg erlebte Urawa im neugebauten WM-Stadion von Saitama am ersten Spieltag die höchste Besucherzahl in der J.-League-Geschichte. Die große und gleichzeitig treue Fangemeinde hat es den Red Diamonds seither erlaubt, die Mannschaft sukzessive zu verstärken, was sich im Gewinn des Yamazaki Nabisco Cups 2003 (vgl. Ligapokal), des ersten Titels seit der Umbenennung Mitsubishis, niederschlug. Als 2004 schließlich der Publikumsliebling Buchwald als Trainer zurückkehrte, stellte sich erstmals der sportliche Erfolg ein: Mit dem Sieg in der Rückrunde 2004 war Urawa erstmals für das Meisterschaftsfinale qualifiziert. Obwohl Buchwalds Reds dort den Yokohama F. Marinos unterlagen, haben sie sich doch als Meisterschaftskandidat etabliert und wurden im darauffolgenden Jahr erneut Vizemeister. Anfang 2006 konnte dann ein weiterer Titel gefeiert werden, als man den Kaiserpokal (japanischer Pokal) gewann. Im Dezember 2006 gewann das Team mit Buchwald als Trainer die Meisterschaft, und am 1. Januar 2007 gewann man abermals den Kaiserpokal. Buchwald ging zurück nach Deutschland (für kurze Zeit Trainer des deutschen Zweitligisten Alemannia Aachen) und Nachfolger wurde Holger Osieck, der Urawa ja schon einmal trainiert hatte.
Das Jahr 2007 war das erfolgreichste in der Vereinsgeschichte. Erstmals konnten die Urawa Reds die AFC Champions League gewinnen. Gegen den iranischen Vertreter Sepahan Isfahan spielten die Japaner 1:1 und 2:0 und wurden somit erstmals die beste Mannchafts des asiatischen Kontinents. Somit qualifizierte sich Urawa auch erstmals für die FIFA-Klubweltmeisterschaft, wo das Team Dritter wurde (im Halbfinale schied man gegen den späteren Turniersieger AC Mailand aus). Das Jahr hätte allerdings noch erfolgreicher verlaufen können, doch ausgerechnet beim sicheren Absteiger Yokohama FC verlor die Mannschaft am letzten Spieltag der Saison mit 0:1. Zuvor war der Gegner in 20 Spielen in Folge ohne Sieg geblieben und hatte gerade einmal 15 Punkte nach 33 Spieltagen auf dem Konto.
Nach nur 2 Spieltagen der Saison 2008, aus denen man keinen einzigen Punkt holen konnte, wurde der Deutsche Trainer Holger Osieck entlassen. Sein Nachfolger wurde der bisherige Co-Trainer Gert Engels.
[Bearbeiten] Vereinserfolge
[Bearbeiten] Vereinserfolge National
als Mitsubishi Urawa FC
- Japan Soccer League Division 1: Meister (1969, 1973, 1978, 1982)
- Japan Soccer League Division 2: Meister (1989/90)
- Kaiserpokal: Gewinner (1971, 1973, 1978, 1980)
- JSL Cup: Gewinner (1978, 1981)
als Urawa Red Diamonds
- J. League Division 1: Meister (2006), Vizemeister (2004, 2005, 2007)
- Kaierspokal: Gewinner (2005, 2006)
- Yamazaki Nabisco Cup: Gewinner (2003), Finale (2002, 2004)
- Xerox Super Cup: Gewinner (2006)
[Bearbeiten] Vereinserfolge Kontinental
- AFC Champions League: 2007
- FIFA-Klub-Weltmeisterschaft: 3. Platz 2007
[Bearbeiten] Trainerchronik
Manager | Nat. | Tenure |
---|---|---|
Takaji Mori | Japan | 1993 |
Kenzo Yokoyama | Japan | 1994 |
Holger Osieck | Deutschland | 1995-1996 |
Horst Köppel | Deutschland | 1997 |
Hiromi Hara | Japan | 1998–1999 |
Aad de Mos | Niederlande | 1999 |
Yasushi Yoshida | Japan | 1999 |
Kazuo Saito | Japan | 2000 |
Kenzo Yokoyama | Japan | 2000 |
Tita | Brasilien | 2001 |
Pita | Brasilien | 2001 |
Hans Ooft | Niederlande | 2002-2003 |
Guido Buchwald | Deutschland | 2004-2006 |
Holger Osieck | Deutschland | 2007-2008 |
Gert Engels | Deutschland | 2008- |
[Bearbeiten] Kader der Saison 2008
Posi- tion |
Spieler | Nr. | Land | Alter | Kör- per- größe |
Ge- wicht |
bei Urawa seit |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Tor | Norihiro Yamagishi | 1 | (28) | 1,85 | 84 | 2001 | ||
Ryota Tsuzuki | 23 | (28) | 1,85 | 81 | 2003 | |||
Nobuhiro Kato | 28 | (22) | 1,80 | 71 | 2003 | |||
Koki Otani | 29 | (17) | 1,85 | 80 | 2007 | |||
Abwehr | Keisuke Tsuboi | 2 | (27) | 1,79 | 67 | 2002 | ||
Marcus Tulio Tanaka | 4 | (25) | 1,85 | 82 | 2004 | |||
Shunsuke Tsutsumi | 12 | (19) | 1,77 | 69 | 2006 | |||
Hideki Uchidate | 19 | (33) | 1,80 | 65 | 1996 | |||
Satoshi Horinouchi | 20 | (27) | 1,78 | 72 | 2002 | |||
Kazuya Sakamoto | 24 | (19) | 1,80 | 67 | 2006 | |||
Mittelfeld | Hajime Hosogai | 3 | (20) | 1,77 | 64 | 2005 | ||
Nobuhisa Yamada | 6 | (31) | 1,75 | 66 | 1994 | |||
Robson Ponte | 10 | (30) | 1,74 | 69 | 2005 | |||
Keita Suzuki | 13 | (25) | 1,77 | 67 | 2000 | |||
Tadaaki Hirakawa | 14 | (27) | 1,71 | 67 | 2002 | |||
Takahito Soma | 16 | (25) | 1,76 | 74 | 2006 | |||
Yūki Abe | 22 | (25) | 1,77 | 77 | 2007 | |||
Takafumi Akahoshi | 25 | (20) | 1,75 | 66 | 2005 | |||
Yoshiya Nishizawa | 27 | (19) | 1,74 | 66 | 2006 | |||
Angriff | Yūichirō Nagai | 9 | (28) | 1,84 | 75 | 1999 | ||
Tatsuya Tanaka | 11 | (24) | 1,67 | 63 | 2001 | |||
Sergio Escudero | 15 | (18) | 1,71 | 71 | 2005 | |||
Junki Koike | 18 | (19) | 1,79 | 71 | 2006 | |||
Masayuki Okano | 30 | (34) | 1,75 | 71 | 2004 | |||
Naohiro Takahara | 7 | (29) | 1,80 | 75 | 2008 | |||
Trainer | Gert Engels | - | (50) | - | - | 2008 |
[Bearbeiten] Weitere bekannte Spieler
- Masahiro Fukuda
- Masami Ihara
- Kazuo Ozaki
- Guido Buchwald
- Uwe Bein
- Michael Rummenigge
- Uwe Rahn
- Txiki Begiristain
- Marcio Emerson Passos
- Edmundo
- Washington
- Tomislav Marić
- Alpay Özalan
- Basile Boli
- Juri Walerjewitsch Nikiforow
- Michael Baur
- Kōji Yamase
- Shinji Ono
- Makoto Hasebe
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Seite der Urawa Reds (Engl., Jap.)
- Urawa Red Diamonds Fan Webseite (Jap.)
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