Turmuhr von Rupprechtstegen
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Die Turmuhr im alten Schlauchturm ist eine Sehenswürdigkeit im Ortsteil Rupprechtstegen der Gemeinde Hartenstein in Bayern.
[Bearbeiten] Der Turm
Der Turm wurde früher zur Trocknung von Feuerwehrschläuchen benutzt. Während sich die alte Feuerspritze in Lungsdorf befindet, stehen das Spritzen- und Feuerwehrhaus fast am gleichen Platz in Rupprechtstegen, allerdings ein bisschen oberhalb. Das alte Feuerwehrhaus wurde, nachdem es ausgedient hatte, in den 1960er Jahren abgerissen. Nur der alte Trockenturm ist geblieben. Er wurde in den 1870er Jahren errichtet und diente als Turm für die alte Bahnhofsuhr, aus dem alten Bahnhof in Rupprechtstegen. Schon 1936 wurde die alte Bahnhofsuhr ausgemustert.
Noch dreißig Jahre weiter als die Uhr, diente der alte Bahnhof. Das einstige Bahnhofsgebäude steht zwar noch, doch den Bahnhof Rupprechtstegen gibt es nicht mehr. Unmittelbar daneben wurde als moderner Ersatz eine Haltestelle eingerichtet. Ein Unterstand aus Stahl, Kunststoff und Blech, mit einen Fahrkartenautomaten und einer Bank ersetzt ihn. Die Uhr, bzw. das Uhrwerk wurde 1876 von der Nürnberger Firma Johann Neher erbaut und leistete ihre Dienste für die neu eingerichtete Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Neuhaus an der Pegnitz und zurück. Als die Bahnhofsuhr von der damaligen Reichsbahn ausgemustert wurde, wollte man sie nicht entsorgen. Die damaligen Räte der Gemeindeverwaltung Enzendorf, das Bürgermeisteramt befand sich in Rupprechtstegen, wie auch die Polizeistation und das Postamt und Telegraphenamt, hatten eben den Einfall das Uhrwerk im Trockenturm der damaligen Feuerwehr einzurichten. Im Mai 1936 wurde die alte Bahnhofsuhr von der Firma Johann Förster im Turm aufgestellt. So erhielt Rupprechtstegen eine Uhr mit Turm inmitten des Ortskerns.
Der Turm ist auf einem quadratischen Mauersockel aufgebaut, das Fachwerk ist in der unteren Hälfte mit Steinen ausgemauert, die obere Hälfte ist mit senkrechten Holzbrettern verschalt und mit Lüftungsfenstern versehen; daran erkannt man noch seine einstige Funktion. Der Turm ist etwa fünf Meter hoch und wird von einem vierseitigen Zeltdach abgedeckt, ein Dachreiter in der Mitte krönt den Abschluss der Dachspitze.
Im Turm führt eine schmale Holztreppe nach oben, die den Zugang zum Uhrwerk ermöglicht.
[Bearbeiten] Das Uhrwerk
Es handelt sich um ein Uhrwerk mit Pendel und einer Aufzugsmechanik die über Gewichte angetrieben wird. Der Handaufzug, mit einer Kurbel, ist oben im Turm direkt an der Mechanik. Zusätzlich gehören zwei Glocken, zwei Tassen mit mechanisch angetriebenen Schwingklöppel, einmal für die vollen Stunden, und einmal für die viertel und halben Stunden zur Uhr. Das Werk läuft etwa 24 Stunden und muss jeden Tag aufgezogen werden. Das Glockenwerk hat man bereits abgestellt, es war oft sehr laut und störte den Schlaf der Rupprechtstegener, die in der nächsten Umgebung wohnen. Die Familie Weber, die unmittelbar daneben wohnt, bemüht sich schon seit Jahren um den Erhalt, sie ziehen die Uhr täglich einmal auf, damit sie immer die richtige Zeit anzeigt. Die Uhr geht allerdings nicht immer genau.
Es wird die gemessene Zeit in drei Himmelsrichtungen angezeigt, in der vierten Himmelsrichtung befinden sich die Glockenkörper. Die drei Zifferblätter sind einfach und glatt, mit schwarzen Zeitmarkierungen auf weißem Grund und arabischen Ziffern. Die Zeiger sind im Zeitgenössischen Stil erstellt und ebenso schwarz gehalten. Die Uhr ist somit weithin gut sichtbar. Der Turm steht direkt an der Durchgangsstraße des Ortes Rupprechtstegen, auf halben Wege zum Bahnhof.
Anfang 2007 wurde der denkmalgeschütze Uhrturm renoviert. Teilweise wurden dafür Mittel aus der Dorf- und Flurerneuerung eingesetzt.
[Bearbeiten] Literatur
Beitrag zu einer Chronik und Heimatgeschichte für die Gemeinde Hartenstein in Mittelfranken Rupprechtstegen und Enzendorf sind zwei der sechzehn Ortsteile von Hartenstein. Erste Veröffentlichung: August 2003
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