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Teddy Edwards – Wikipedia

Teddy Edwards

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Teddy Edwards (Theodore Marcus Edwards, * 26. April 1924 in Jackson, Mississippi, † 20. April 2003 in Los Angeles an Prostatakrebs) war ein Tenorsaxophonist des Blues und Modern Jazz.

Mit 16 Jahren spielte Edwards als Altsaxophonist und Klarinettist in Detroit, wo er mit Wardell Gray, Hank Jones und Sonny Stitt zusammentraf. Später leitete er eigene Bands in Alexandria (Louisiana) und in Tampa (Florida). Im mittleren Westen war Teddy Edwards Mitglied verschiedener Bluesbands, wechselte 1945 von Florida nach Los Angeles und trat dort dem Sextett des Trompeters Howard McGhee bei. Dieser bat ihn, das Alt- zugunsten des Tenorsaxophons aufzugeben, da Teddy als Nachfolger des an die Ostküste gegangenen Coleman Hawkins vorgesehen war.

Bei McGhee bekam er Kontakt zu Größen wie Charlie Parker, Sonny Criss, Hampton Hawes oder Dodo Marmarosa. Bei Charlie Parker galt er bald als einer der ersten Tenorsaxophonisten des Bebop (Teddy selbst meinte, er sei überhaupt der erste gewesen). Als McGhee 1947 mit Norman Granz auf Tournee ging, stieg er aus und durfte sich mit Wardell Gray und Dexter Gordon im Dezember 1947 an einer Spitzen-Session beteiligen, die auf den Schallplatten "The Duel" und "Homin' In" dokumentiert wurde.

Nach Jobs bei Benny Carter und Gerald Wilson war er 1949 für jeweils 1 Jahr Hausmusiker im „Lighthouse“ (Hermosa Beach) und in San Franciscos Bop City. 1954 trat er ins Quintett von Clifford Brown und Max Roach ein (seine Nachfolger waren Harold Land und Sonny Rollins). Nach einem 2.Engagement bei Benny Carter leitete Teddy 1955 bis 1960 sein eigenes Quartett (Mitglieder waren unter anderem Leroy Vinnegar und Billy Higgins), doch blieb er auch anderen Bands (insbesondere der seines Bassisten Vinnegar) verbunden.

Edwards verzichtete zugunsten seiner Familie in Kalifornien auf einige Tournee-Angebote - und damit zu einer internationalen Karriere. Jedoch nahm er 1959 bis 1962 sechs Alben auf (Pacific Jazz und Contemporary), solange das Bop-Interesse an der Westküste anhielt. Anschließend arbeitete er für die Rundfunk- und Fernsehwerbung, ferner als freiberuflich mit Shelly Manne und Nancy Wilson und für Platten von Ray Charles, Julie London, Mel Tormé und Sarah Vaughan. 1964/65 trat er mit dem Benny Goodman-Orchester auf der New Yorker Weltausstellung und in Disneyland auf. Neben 2 Eigenplatten bei "Prestige" entstand noch ein Arrangement für die Sängerin Lorez Alexandria.

Ab etwa 1975 ergab sich Neues - mit Milt Jackson und Ray Brown, seiner eigenen Band und zahlreichen Film-Soundtracks wie "They Shoot Horses, Don't They?". 1980 ging er auf den Wunsch des Sängers Tom Waits ein, den Soundtrack für Coppolas "One From The Heart" aufzunehmen, und ging dann mit ihm auf internationale Tournee, u. a. nach Paris und zu Aufnahmen für europäische Labels. Die große Anerkennung kam aber erst zu Beginn der 1990er mit Erwards erstem Verve-Album "Mississippi Lad", auf dem Tom Waits zwei Titel sang. Die Fans rühmten sein Solo-Saxophon mit dem Kontrast zwischen Dynamik und Lyrik. Der Erfolg regte ihn dazu an, für sein nächstes Album "Blue Saxophone" sogar Kompositionen und Arrangements für Blechbläser und Streicher zu schreiben. Sein letztes Verve-Album kam 1995 "La Villa - Live In Paris" heraus, gefolgt noch von 3 Soloalben (Midnight Creeper, Ladies Man und Smooth Sailing).

Tom Waits nennt Edwards im Nachruf der Los Angeles Times einen der wichtigsten Architekten des Bebop, den die Musikszene sehr vermissen werde.

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