SETAC
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das von Standard Elektrik Lorenz (SEL) entwickelte System SETAC (auch als MITAC/SETAC bezeichnet) war ein in Deutschland entwickeltes Präzisionsanflugverfahren.
Es basierte auf dem dem TACAN-System. Daraus leitet sich die Bezeichnung ab: MITAC steht für MIcro TACan, die SEL-Bezeichnung für TACAN, während SETAC für SEctor TACan steht.
Das Projekt entsteht 1968 aus der Forderung der NATO nach einem einheitlichen Landesystem für alle Flugzeuge und Flugplätze des Militärbündnisses. 1971 wird in Deutschland noch vor Aufstellung der taktischen Forderung (TaF) mit der Entwicklung begonnen, 1972 mit der technischen Erprobung. 1978 folgt die Militärisch-Technisch-Wirtschaftliche Forderung (MTWF), die SETAC-Entwicklung ist aber schon fast abgeschlossen. Die NATO verwirft aber den deutschen Entwurf. Auch die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) zeigt kein Interesse an dem System. Dadurch ist das System zu diesem Zeitpunkt für die Luftwaffe bereits wertlos, worauf führende Luftwaffenoffiziere auch mehrfach hinweisen. Trotzdem beginnt ein über Jahre andauernder Konflikt um die Einführung. Ursprünglich war eine Beschaffung von 1436 Bordgeräten und 83 Bodenanlagen geplant, im Jahre 1984 beginnt die Auslieferung von 592 Bordgeräten und 12 Bodenstationen. Der Preis für eine Bodenstation ist mittlerweile aber von 1,5 auf 7,5 Millionen Mark gestiegen. Die nun beginnende Systemmusterprüfung verläuft allerdings völlig unbefriedigend, das primär in das Waffensystem Tornado eingebaute Gerät (für den Alpha Jet war das System aufgrund der Zuordnung der Instrumente nicht geeignet) erweist sich nicht nur als unzureichend sondern auch als Gefahr für Piloten und Flugzeuge. Deswegen wird die Erprobung bereits 1985 größtenteils abgebrochen.
1989 wird das Ende des Projektes beschlossen, 1992 werden die Geräte von der Luftwaffe ausgesondert und für insgesamt 15 315 Mark an Schrotthändler und einen Elektronik-Laden verkauft.
Die Entwicklung und Beschaffung des Systems MITAC/SETAC kostete über 300 Millionen Mark.[1]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ [Wolfgang Hoffmann: Chronik eines Millionenflops, Die Zeit Nr. 40 vom 01.10.1993]
