Segelboot
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Ein Segelboot ist ein Sportboot, das in erster Linie durch Windkraft betrieben wird. Vom Segelschiff unterscheidet es sich durch seine geringere Größe.
Segelboote können einerseits in Jollen (diese sind formstabil) und Yachten (gewichtsstabil) aufgeteilt werden und zum anderen in Einrumpf- und Mehrrumpfboote (z. B. Katamarane).
Segelboote haben in der Regel nur einen Mast, an dem Schratsegel geführt werden. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Bautypen, die sich, abhängig vom Einsatzbereich und den damit verbundenen Anforderungen, u. a. durch ihre Größe, die Konstruktion, das Baumaterial und die Takelung unterscheiden:
- Hinsichtlich der Rumpfform gibt es u. a. die Konstruktionsmerkmale S-Spant, U-Spant und Knickspant.
- Nach Art und Form des Unterwasserschiffs, dem so genannten Lateralplan, werden unterschieden Schwertboote, Kielschwertboote und Segelboote mit starrem Kiel oder Kielflosse, unter letzteren zudem Langkieler, Kurzkieler und gemäßigte Kurzkieler.
- Nach der Takelungsart unterscheiden sich cat- und slupgetakelte Boote; nach der Art des Besegelung werden ferner Boote mit Hochsegel, Gaffelsegel, Lateinersegel und Sprietsegel unterschieden.
Zu Regattazwecken werden Segelboote in Bootsklassen eingeteilt, die die baulichen Eigenarten eines Bootstyps mehr oder weniger stark .
Alle Konstruktionsmerkmale wirken sich auf die Segeleigenschaften eines Segelbootes aus.
Leichte Segelboote, wie Jollen, die ein aufholbares Schwert besitzen, lassen sich sportlich segeln und reagieren auf kleinste Böen oder Steuerbewegungen des Rudergängers. Jollen und Jollenkreuzer werden aufgrund ihres geringen Tiefgangs überwiegend auf Binnenseen und Randmeeren gesegelt.
Auf dem Meer werden hingegen meistens Kielboote benutzt, da sie eine wesentlich höhere Stabilität aufweisen. Durch das Gewicht des Kiels erhalten sie ein höheres aufrichtendes Moment, das dem Druck der Segel entgegenwirkt und kentern nicht so leicht bei plötzlich einfallenden Böen. Klassische Kielboote mit Langkiel reagieren wesentlich träger auf Windböen oder Steuerbewegungen. Dank Erkenntnissen aus der Strömunglehre und neuen Bootsentwürfen lassen sich jedoch auch Kielboote sportlich segeln.
[Bearbeiten] Antrieb
Hauptartikel: Segel
Den Vortrieb erhält ein Segelboot durch eine Kombination aus Winddruck auf die Segel, der Luftströmung um die Segel und den entgegengerichteten Widerstand des Lateralplans im Wasser. Physikalisch gesehen handelt es sich dabei um eine Vektoraddition mehrerer auf das Boot einwirkender Kräfte, die je nach Kurs zum Wind eine Anpassung der Segelstellung und des Segeltrimms erfordern. Um bei starker seitlicher Windeinwirkung einer übermäßigen Krängung oder einem Kentern entgegenzuwirken, verändert die Besatzung des Boots durch Gewichtsverlagerung den Schwerpunkt des Bootes. Sportlich genutzte Boote sind für einen optimalen Gewichtstrimm oft mit einem Trapez ausgestattet.
Ab einer gewissen Größe können Segelboote mit einem Außenbordmotor ausgestattet werden, um Flauten zu überbrücken oder um im Hafen manövriert zu werden. Jollen verfügen für diese Zwecke über Paddel.
[Bearbeiten] Baumaterialien
Das traditionelle Bootsbaumaterial von Segelbooten ist Holz, das mit Lack einen schützenden Anstrich erhält. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts kommen überwiegend andere Bootsbaumaterialen zum Einsatz. Moderne Segelbootsrümpfe bestehen aus glasfaser- oder kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff bzw. aus Aluminium. Das gleiche trifft auf Masten und Bäume zu.
Wanten und Stage, das so genannte stehende Gut, bestehen heute zumeist aus Nirosta-Stahlseilen, die Leinen zur Bedienung der Segel, das laufende Gut, aus Nylon.
Auch die Segel, früher aus Leinen oder Baumwolle, sind heute aus Nylon oder anderen Kunststoffen gefertigt.
[Bearbeiten] Siehe auch
-
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- Übersichtsartikel Segeln
- Liste der Bootsklassen
- Sportschifffahrt
- Segelyacht
- Segelschiff