Schwimmdach
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Mit einem Schwimmdach versehene Häuser (Drifthuusen) wurden bis ins achtzehnte Jahrhundert im Bereich der Nordseeküste gebaut. Es war eine einfache aber wirksame Rettungmaßnahme bei Sturmfluten. Im Ernstfall konnten sich hierher die Bewohner samt Vieh, mit Ihrem Hab und Gut flüchten. Im Katastrophenfall lösten sich die Lehmwände des Hauses auf bzw. wurde ein Haltebolzen entfernt und das begrenzt „seetüchtige“ Dach konnte sich schwimmend vom restlichen Haus trennen. Der Nordwind, der die Sturmflut verursacht, treibt das Dach wie ein Segelschiff gegen die Küste, wo sich die Bewohner retten konnten.
Einige solche Häuser sind beispielsweise auf Spiekeroog erhalten. Beispiele für erhaltene Häuser: das „Huus Puppenstuv“ besitzt noch heute diese Schwimmdachkonstruktion, deutlich zu erkennen an den wuchtigen alten Balken in der Stube und im Schlafzimmer einer Ferienwohnung, weiter das „Alte Inselhaus“ mit der alten Hausnummer 20 (heute Cafe und Restaurant; Baujahr ca. 1701), das „Drifthuus“ und das Doppelhaus „Noorderloog“ 15/17.