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Schmales Leerzeichen – Wikipedia

Schmales Leerzeichen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Schmale Leerzeichen (engl. „thin space“) wird in der Typografie zur optischen Gliederung einer zusammenhängenden Zeichengruppe benutzt.

Das Zeichen soll die Lesbarkeit einer unübersichtlichen Zeichengruppe verbessern, im Unterschied zum üblichen Leerzeichen jedoch die Zusammengehörigkeit der Gruppe eindeutig erkennen lassen. Weiter sind durch die Verwendung schmaler Leerzeichen einzelne Zeichengruppen schneller erkennbar und wirken besser proportioniert. Auch tragen sie dazu bei, die unerwünschte Loch- und Gassenbildung zu verringern, welche ansonsten die Leserlichkeit ganzer Absätze verschlechtern könnte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verwendung

(schmales Leerzeichen durch »¦«, „normales“ Leerzeichen durch »« dargestellt)

Verwendung Beispiele Sieht so aus
Abkürzung z.¦B.   i.¦d.¦R. z. B.   i. d. R.
Datum 1.¦Mai2006   31.¦12.¦06   – aber: 31.¦12.¦2006 oder 31.¦12.2006 1. Mai 2006   31. 12. 06   – aber: 31. 12. 2006 oder 31. 12. 2006
Nummer Bankleitzahl100¦100¦10 Bankleitzahl 100 100 10
Abkürzung mit Nummer §¦315cStGB   Abs.¦3   S.¦78¦ff § 315c StGB   Abs. 3   S. 78 ff
Zahl (Tausendertrennzeichen) 3¦456¦789Einwohner 3 456 789 Einwohner
Zahl mit Einheitenzeichen 220¦V   37¦°C   20¦€   98¦765¦tBananen
aber:   Winkel von 90°
220 V   37 °C   20 €   98 765 t Bananen
aber:   Winkel von 90°

Weiterhin kann es in Gleichungen und Formeln eingesetzt werden, wie   3¦+¦6=5¦+¦4

[Bearbeiten] Vergleich

Trennungsart Beispiel 1 Beispiel 2
kein Leerzeichen z.B. i.d.R.
schmales Leerzeichen z. B. i. d. R.
normales Leerzeichen z. B. i. d. R.

[Bearbeiten] Zeilenumbruch

Quellenangaben
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Per Definition ist an einem schmalen Leerzeichen nie ein Zeilenumbruch erlaubt. Dagegen wird zwischen Wörtern ein normales Leerzeichen – ein Wortzwischenraum – gesetzt. Am Wortzwischenraum ist auch der Umbruch erlaubt. Beim Ausschließen behält ein schmales Leerzeichen immer seine feste Breite, während die Ausdehnung der Wortzwischenräume leicht vergrößert wird.

[Bearbeiten] Digitale Texte

Erst mit den Unicode-Zeichensätzen sind schmale Leerzeichen für elektronische Publikationen verfügbar geworden, und zwar gleich mit zwei Codierungen:

Unicode dezimal Bedeutung HTML
U+202F 8239 NARROW NO-BREAK SPACE  
U+2009 8201 THIN SPACE  

Für die deutsche Typografie sind beide Zeichen möglich; es gibt keinen optischen Unterschied. Die Breite soll ein Sechstel der Grundzeichenbreite (em) betragen, aber auch ein Achtel wäre zulässig.

Beim erstgenannten Zeichen U+202F soll das Textsystem einen Zeilenumbruch an dieser Stelle direkt verhindern; beim zweiten Zeichen U+2009 ist ein Umbruch, sowie die Verbreiterung des Leerzeichens, etwa im Blocksatz erlaubt.[1]

Im Englischen kann der lange Gedankenstrich mit einem noch schmaleren „hair space“, U+200A (dezimal 8202) von den angrenzenden Wörtern abgesetzt werden.

[Bearbeiten] Bürokommunikation

Für Geschäftsbriefe und sonstige Geschäftsunterlagen sollen Schreibkräfte nach DIN 5008 statt eines schmalen Leerzeichens das geschützte Leerzeichen benutzen. Dies ist ein Kompromiss zwischen der schnellen Texterstellung und einer ansprechenden Gestaltung.

[Bearbeiten] Übergangslösungen

Diese Entwicklung ist noch sehr jung; die Zeichendarstellung wie auch die richtige Interpretation wird bei weitem noch nicht von jeder Software richtig vorgenommen. Beim automatischen Zeilenumbruch ist darauf zu achten, dass keine Trennung erfolgt. Die Regeln dafür sind aber ggf. in der Software noch nicht richtig implementiert. Falls das schmale Leerzeichen jedoch als unbekanntes Buchstabenzeichen interpretiert wird, würde nicht umbrochen werden und das wäre genau der gewünschte Effekt.

Schwieriger ist die Darstellung auf dem Bildschirm und beim Ausdruck. Längst nicht jede von den Betrachtern eingesetzte Schriftart „kennt“ bereits die oben genannten Codierungen, so dass vielfach bislang ein Rechteck oder ein Fragezeichen dargestellt wird.

In den meisten Proportionalschriften wird das geschützte Leerzeichen nicht allzu breit dargestellt, kann somit ohne allzu große Beeinträchtigung ersatzweise verwendet werden.

Im Kontext von HTML gibt es verschiedene Methoden, ein geschütztes schmales Leerzeichen zu simulieren. Eine einfache Methode besteht darin, die Schriftgröße eines einfachen geschützten Leerzeichens ( ) zu halbieren:

<span style="font-size:50%;">&nbsp;</span>.

Es gibt jedoch Browser – z. B. Opera – die die Breite des geschützten Leerzeichens nach unten hin beschränken (i. d. R. auf 0,25 em), sodass diese Methode versagt.

Verlässlicher lässt sich mithilfe der Konstruktion

<span style="margin-left:0.167em"> … </span>

ein Weißraum beliebiger Breite erzeugen, der allerdings nicht zum Text gehört, d. h., wenn der Text auf der HTML-Seite markiert und kopiert wird, befindet sich an dessen Stelle kein Leerzeichen in der Zwischenablage. Bei Zahlen mit Zifferngruppierung ist dies durchaus vorteilhaft, da für Screenreader sowie für die Weiterverwendung der Zahlen in anderen Anwendungen wie Tabellenkalkulationen die Leerzeichen störend wären. Daher ist für die Zifferngruppierung in HTML diese Lösung dem schmalen geschützten Leerzeichen sogar vorzuziehen. Wird die span-Konstruktion als Ersatz für das schmale Leerzeichen verwendet – also bei Abkürzungen etc. – ist es hingegen sinnvoll, für den zu kopierenden Text ein unsichtbares schmales Leerzeichen oder Ersatzzeichen im Weißraum zu „verstecken“, etwa so:

<span style="margin-left:0.167em"><span style="display:none">&nbsp;</span></span>.

Folgender Satz ist eine Anwendung der hier dargestellten Methode:

Im Hinblick auf § 555 hielt er i. d. R. 18500 ft Abstand zum Boden.

Die Natur der Weißräume erkannt man am einfachsten, indem man den entsprechenden Text mit der Maus markiert.

[Bearbeiten] Latex

Im Schriftsatzsystem LaTeX wird das schmale Leerzeichen durch den Befehl \, erzeugt.

[Bearbeiten] Sonstiges

Im Bleisatz wurde ein Spatium verwendet.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://unicode.org/reports/tr14/#Introduction

[Bearbeiten] Literatur

DUDEN 1: Rechtschreibung. 24. Auflage 2006; Abschnitt „Textverarbeitung und E-Mails“


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