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Schüler Union – Wikipedia

Schüler Union

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschreibt die deutsche Schüler Union. Für ihren österreichischen Namensvetter siehe Schülerunion.
Logo Vorsitzender
Basisdaten
Gründungsdatum: 2. Juni 1972
Gründungsort: Bad Godesberg
Vorsitzender: Younes Ouaqasse
Stellvertreter: Malte Kramer,
David Winands
Beisitzer: Fabian Schröter,
Juliane Weigel
Bundesgeschäftsführer: Ramon Weilinger
Website: www.schueler-union.de

Die Schüler Union (kurz: SU) ist eine CDU- und CSU-nahe Schülerorganisation in Deutschland. Sie agiert als bundesweite politische Interessenvertretung der Schülerinnen und Schüler. 1972 gegründet, um dem Links-Ruck unter Schülern und Lehrern entgegenzutreten, versteht sie sich heute als Dienstleister für Schüler und insbesondere Schülervertretungen. Die Schüler Union hat bundesweit nach eigenen Angaben mehr als 10.000 Mitglieder und wird innerhalb der CDU/CSU als „Sonderorganisation“ geführt.[1]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhaltliches Profil

[Bearbeiten] Allgemeinpolitische Standpunkte

Die Schüler Union beschreibt sich in ihrem Grundsatzprogramm als "christlich-soziale, liberale und konservative" Interessenvertretung aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland. Das Hauptengagement soll dabei auf der Vertretung der Meinungen der Schüler-Generation im politischen Alltag liegen. Ein wichtiges Aufgabenfeld der Schüler Union ist zudem die Unterstützung der Schülervertretungen vor Ort.

Die Schüler Union bekennt sich zur Demokratie und möchte im Sinne eines christlichen Menschenbild handeln, das von der „Verantwortung für andere, Nächstenliebe und Gemeinschaft als Sinnbild für Miteinander statt Gegeneinander“ geprägt ist. Sie fordert einen positiv gelebten Patriotismus und die Umsetzung des europäischen Gedankens. Christlich-bürgerliche Werte betrachten die Mitglieder der Schüler Union als ihre Leitkultur.

[Bearbeiten] Bildungspolitische Standpunkte

Die Schüler Union ist die einzige politische Schülerorganisation, die sich ausdrücklich zum dreigliedrigen Schulsystem bestehend aus Haupt- und Realschule sowie dem Gymnasium bekennt. Sie fordert, dass alle drei Schulformen stärker eigene Profile entwickeln und der Wechsel unter den Schulformen ermöglicht wird.

Weitere Forderungen, die die Schüler Union erhebt, sind Chancengleichheit, frühkindliche Bildungsmaßnahmen, eine bessere personelle und materielle Ausstatung der Schulen, demokratische Mitbestimmung der Schüler sowie eigenverantwortliches Handeln der Schulen, aber auch der Schülervertretungen.

[Bearbeiten] Geschichte

Die SU ging am 2. Juni 1972 auf Bundesebene aus dem Verband Kritischer Schüler hervor. Ihre Gründung ist im direkten Zusammenhang mit der Studentenbewegung der späten 1960er Jahre zu sehen, die schließlich auch die Schulen erreichte: Die SU trat offen in Opposition zu den "68ern" in Schülerschaft und Lehrerkollegium.

[Bearbeiten] Bundesvorsitzende/-sprecher

  • 1972-1973 Hans Reckers (Landesverband (LV) Niedersachsen)
  • 1973-1974 Klaus Walther (LV Hessen)
  • 1974-1976 Christoph von Bülow (LV Niedersachsen)
  • 1977-1978 Wolfgang Kühl (LV Hamburg)
  • 1978-1980 Christian Wulff (LV Niedersachsen)
  • 1980-1981 Peter Pott (LV Rheinland)
  • 1982-1984 Peter Stefan Herbst (LV Rheinland)
  • 1984-1985 Volker Streu (LV Hamburg)
  • 1985-1986 Michael Schottenhamel (LV Bayern)
  • 1986-1988 Dirk Bettels (LV Niedersachsen)
  • 1988-1989 Johannes Kram (LV Rheinland-Pfalz)
  • 1989-1990 Harald Größmann (LV Nordrhein-Westfalen)
  • 1990-1992 Frank Schuster (LV Rheinland-Pfalz)
  • 1992-1994 Markus Ostermann (LV Schleswig-Holstein)
  • 1994-1995 Michael Güntner (LV Hessen)
  • 1995-1996 Christian Burkiczak (LV Nordrhein-Westfalen)
  • 1996-1997 Florian Schuck (LV Rheinland-Pfalz)
  • 1997-1998 Christian Jung (LV Baden-Württemberg)
  • 1998-2000 Philipp Mißfelder (LV Nordrhein-Westfalen)
  • 2000-2001 Sebastian Warken (LV Saarland)
  • 2001-2004 Mark Blue (LV Schleswig-Holstein)
  • 2004-2005 Karolina Swiderski (LV Nordrhein-Westfalen)
  • 2005-2006 Veit Albert (LV Niedersachsen)
  • 2006-2008 Lukas Krieger (LV Berlin)
  • seit 2008 Younes Ouaqasse (LV Baden-Württemberg)

[Bearbeiten] Organisation

[Bearbeiten] Mitgliedschaft

Mitglied der Schüler Union kann werden, wer sein 12. Lebensjahr vollendet hat und Schüler einer allgemein- oder berufsbildenden Schule ist oder eine Ausbildung absolviert. Nach Verlassen der Schule bzw. Beenden der Ausbildung erlischt die Mitgliedschaft automatisch. In einigen Landesverbänden ist ein Höchstalter festgesetzt worden. Die Mitgliedschaft ist kostenlos.

[Bearbeiten] Gliederungen

Die Schüler Union ist in 16 Landesverbänden organisiert, die von der Größe her an die Bundesländer gekoppelt sind. Bedingt durch den Bildungsföderalismus der Bundesrepublik kommt den Landesverbänden eine größere Bedeutung als dem Bundesverband zu. Letzterer ist ein Arbeitskreis der Landesverbände und dient ausschließlich der Koordination der Landesverbände.

Die einzelnen Landesverbände sind in Bezirks-, Kreis- und Stadtverbände unterteilt, die sich aus Arbeitsgruppen der Jungen Union oder aus parteiunabhängigen Gruppierungen zusammensetzen. Der Großteil der Landesverbände ist eigenständig.

[Bearbeiten] Organe des Bundesverbandes

Der Bundesverband der Schüler Union, der als Arbeitsgemeinschaft der Jungen Union Deutschlands arbeitet, besitzt drei Organe, die Bundesschülertagung (BST), den Bundeskoordinationsausschuss (BKA) sowie den Bundesvorstand (BuVo).[2]

Höchstes Gremium ist die Bundesschülertagung, die Delegiertenversammlung aus allen Landesverbänden. Jeder der sechzehn Landesverbände entsendet neben dem Landesvorsitzenden zehn weitere stimmberechtigte Delegierte. Die Bundesschülertagung findet einmal jährlich statt und fasst schul- sowie bildungspolitische Beschlüsse. Nur auf der BST können Änderungen in der Satzung und dem Grundsatzprogramm beschlossen werden.

Die Delegierten der Bundesschülertagung wählen den fünfköpfigen Bundesvorstand, der aus einem Vorsitzenden, zwei Stellvertretern und zwei Beisitzern besteht. Auf der konstituierendetn Bundesvorstandssitzung wird ein Bundesgeschäftsführer gewählt. Der Bundesvorstand ist auf 12 Monate, höchstens jedoch auf 18 Monate, gewählt und ist für eine kontinuierliche Arbeit der Schüler Union Deutschlands verantwortlich.

Ferner tagt zwischen den jährlich abgehaltenen Bundesschülertagungen der Bundeskoordinationsausschuss, der sich aus dem Bundesvorstand und je einem stimmberechtigten Vertreter je Landesverband, generell dem jeweiligen Landesvorsitzenden, zusammensetzt. Der BKA koordiniert die politische Zusammenarbeit der Landesverbände und hat Maßnahmen im schul- und bildungspolitischen Bereich vorzubereiten und durchzuführen.

[Bearbeiten] Prominente ehemalige Mitglieder

[Bearbeiten] Quellenbelege

  1. Website der CDU
  2. Satzung der Schüler Union Deutschlands

[Bearbeiten] Literatur

  • Christoph von Bülow (Hrsg.): Die Schüler-Union: Tendenzwende an den Schulen?, NBV, Bonn 1975 (Forum Politik) ISBN 3-8097-0011-8
  • Joseph Stenger: La Schüler-Union: Etude d'un mouvement de jeunes lycéens en République Fédérale allemande de 1972 à 1980, Verlag Peter D. Lang (Europäische Hochschulschriften Band 30), Frankfurt am Main/Bern 1982 ISBN 3-8204-5894-8
  • T.Heinz/M.Hartung u.a.: 25 Jahre Schüler Union Hessen - eine Chronik, Wiesbaden 1999
  • Volker Martin (Hrsg.) u.a.: So far, so good - 25 Jahre Schüler Union! Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum der Schüler Union Niedersachsen, Selbstverlag, Hildesheim 1996

[Bearbeiten] Weblinks


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