Rote Spinne
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Rote Spinne | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Panonychus ulmi | ||||||||||||
Koch, 1836 |
Rote Spinne oder auch Obstbaumspinnmilbe (Metatetrachnychus ulmi / Panonychus ulmi) gehört zu den Spinnmilben, und richtet an der Weinrebe, an Apfel, Birne, Pflaume, Stachelbeere, Johannisbeere unter anderem Schäden an.
[Bearbeiten] Biologie
Die Art überwintert im Eistadium an Obstbäumen. Im Frühjahr schlüpft dann die Masse der Spinnmilben und ab Mai/Juni treten Geschlechtstiere und Sommereier auf. Pro Weibchen werden etwa 20-40 Eier abgelegt. Bei der Weinrebe überwintern die Weibchen im Bereich der Winterknospen. Diese sind 0,5 mm groß, ziegelrot und tragen auf dem Rücken charakteristische weiße Borsten. Im Jahr werden etwa 5-7 Generationen erzeugt.
[Bearbeiten] Schadbild
Bei der Weinrebe werden im Frühjahr nach dem Austrieb zunächst dunkle Blattzipfel sichtbar. An entfalteten Blättern kommen dunkle Stichstellen hinzu. Die Blätter wölben sich nach oben, bleiben klein und fallen ab. Der Trieb bleibt kurz. Im Sommer erhalten die Blätter ein bronze-braune Färbung.
[Bearbeiten] Bekämpfung
Der Einsatz von chemisch-synthetischen Mitteln kann bei geeigneter Kontrolle gering gehalten werden. Außerdem hat die Rote Spinne zahlreiche natürliche Gegenspieler wie Raubmilben, Raubwanzen, Florfliegen, Marienkäfer. Zur biologischen Bekämpfung hat sich in den letzten Jahren der gezielte Einsatz der Raubmilben Typhlodromus pyri bewährt. Da P. ulmi auch immer häufiger im Unterglasanbau und in Gartencentern anzutreffen ist, ist auch der Einsatz der Raubmilbe Amblyseius californicus möglich, wohingegen durch die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis kein ausreichender Bekämpfungserfolg erzielt werden kann. In Ausnahmefällen kann es notwendig sein, mit Phosphorsäureestern oder mit spezifischen Akariziden zu spritzen, nachdem die Tiere in die Bestände eingewandert sind. Die besten Bekämpfungserfolge werden dann erzielt, wenn die Masse der Milben aus den Wintereiern geschlüpft und von der ersten Milbengeneration noch keine Sommereier abgelegt worden sind.
Bei Zimmerpflanzen ist eine Bekämpfung mit Raubmilben oft erfolglos, da letztere ungewöhnlich hohe Luftfeuchtigkeiten benötigen. Auch der Einsatz chemischer Bekämpfungsmittel kann die Pflanzen oft mehr als die Milben schädigen. Bei einem Befall beispielsweise auf Ficus religiosa hilft nur die radikale Reduktion der Pflanze auf einen Stumpf, den man neu austreiben lässt.