Rohrbombe
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Rohrbombe ist die allgemeine Bezeichnung für einen Sprengkörper mit einer länglichen Metallhülle, die während der Reaktion der Inhaltsstoffe so stark unter Druck gesetzt wird, dass sie explosionsartig zerbirst und so zu einer Explosion führt, selbst wenn kein eigentlicher Sprengstoff beteiligt ist. Rohrbomben können verschiedene Sprengsubstanzen enthalten z. B. TNT, Schwarzpulver oder Ekrasit. Rohrbomben werden auf Grund der relativ einfachen Herstellung meist von Terroristen oder Kriminellen verwendet. Um eine verheerende Wirkung zu erreichen, werden metallische Hüllen (Rohrstücke) verwendet oder um eine weiche Hülle Projektile, z. B. Schrauben, Nägel, Bleistücke befestigt, die bei der Detonation bis zu einigen hundert Metern weit "verschossen" werden und schwere Verletzungen verursachen können. (siehe Schrapnell)
Rohrbomben wurden in der Vergangenheit mehrfach bei terroristischen Anschlägen verwendet, so unter anderem beim Schulmassaker von Littleton, beim Anschlag auf die Olympischen Spiele in Atlanta oder beim Oktoberfestattentat.
[Bearbeiten] Aufbau
Bei Rohrbomben kann man prinzipiell zwischen 2 Arten unterscheiden:
- Solche, die durch zu hohen Druck zum explodieren gebracht werden. Dies kann geschehen, indem man im Inneren des verschlossenen Rohres eine chemische Reaktion ablaufen lässt, bei der ein Gas frei wird. Dies kann durch Verbrennung sein, z.B. oder es entsteht ein Gas aus einer Suspension heraus. Bei dieser Kategorie handelt es sich nicht um Sprengstoffe im engeren Sinne, da die Stoffe für sich nicht detonieren.
- Solche, bei denen das Metallrohr hauptsächlich zur "Aufbewahrung" eines Sprengstoffes dient. Wenn die Explosion des Sprengstoffes stark genug ist, wird das Rohr vollständig zerstört.
Die Bombe selber besteht in der Regel aus einem Metallrohr, einem sogenannten "Rohrnippel", der an beiden Enden mit Stahl- oder Blechkappen verschlossen wurde und den Füllstoff enthält. Der Zünder wird in der Regel durch ein Loch in das Rohr eingeführt.