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Richard Owen – Wikipedia

Richard Owen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Richard Owen (1804–1892)
Richard Owen (1804–1892)

Sir Richard Owen (* 20. Juli 1804 in Lancaster; † 18. Dezember 1892 im Richmond Park in Surrey (heute zu Greater London gehörend)) war ein britischer Anatom, Biologe und Paläontologe.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Owen wurde am 20. Juli 1804 als Sohn eines Westindien-Kaufmanns in Lancaster geboren. Sein Vater starb 1809, als Sohn Richard fünf Jahre alt war. Nach seiner Schulzeit (1810-1820) ging Owen bei verschiedenen Chirurgen und Apothekern in Lancaster in die Lehre (1820-1824). Nach dieser Ausbildung studierte er ein halbes Jahr an der Universität Edinburgh. Er ging danach nach London, um als Präparator für die Vorlesungen von John Abernethy am St. Bartholomew's Hospital zu arbeiten. 1826 wurde er Mitglied des Royal College of Surgeons und eröffnete eine Arztpraxis. Bereits mit 22 Jahren wurde er Assistenz-Kurator von William Clift am Hunterian Museum des Royal College of Surgeons. Owen besuchte 1831 Georges Cuvier in Paris, nachdem dieser ihn ein Jahr zuvor am Hunterian Museum besucht hatte. Er heiratete 1835 nach einer Verlobungszeit von neun Jahren Caroline Clift, die Tochter seines Vorgesetzten William Clift. Zwei Jahre später wurde er der erste ständige „Hunterian“ Professor am College of Surgeons. Im selben Jahr wurde sein einziger Sohn William geboren, der mit 31 Jahren Selbstmord verübte. Owen folgte 1842 Clift als Konservator des Huntarian Museums nach; diesen Posten hatte er bis zum Jahr 1856 inne. Danach wurde er zum 1. Superintendant der naturgeschichtlichen Sammlung des Britischen Museums ernannt, zog sich jedoch 1883 aus der Öffentlichkeit zurück.

Owen verstarb am 18. Dezember 1892, taub und an Stomatitis erkrankt. Er wurde im Ham churchyard nahe Richmond, Surrey (heute zu Greater London gehörend) bestattet.[1]

[Bearbeiten] Ehrungen

1834 wurde Owen als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society gewählt, die ihm 1846 die Royal Medal, 1851 die Copley-Medaille verlieh. 1873 erhielt Owen den Bathorden 3. Klasse (CB), 1884 den Bathorden 2. Klasse (KCB) des Order of the Bath. 1888 wurde er mit der Linné-Medaille der Linnean Society of London ausgezeichnet.

Owen war ab 1840 Mitglied im Athenaeum Club. [1]

[Bearbeiten] Werk

Owens „Archetyp“ der Wirbeltiere von 1847
Owens „Archetyp“ der Wirbeltiere von 1847

Owen war Leiter der naturwissenschaftlichen Abteilung des Britischen Museums. Er entdeckte die Trichine und prägte den Begriff der Homologie.

Er arbeitete viel mit vergleichender Anatomie an Fossilien und lieferte dadurch wissenschaftliche Unterstützung für die Evolutionstheorie. Ab 1848 erforschte er die Ableitung verschiedener Wirbeltierskelette von einer Urform (Archetypus). Owen war Anhänger von Jean Baptiste Lamarck, aber Gegner der Darwinschen Selektionstheorie und der Theoreme Gideon Mantells, der erstmals anhand von Fossilien die Existenz von urzeitlichen Riesenechsen beschrieb. Im April 1842 gab er diesen Geschöpfen den Namen „Dinosaurier“ (Dinosauria).

Sir Richard Owen neben dem Skelett eines Moas
Sir Richard Owen neben dem Skelett eines Moas

In der Öffentlichkeit bekannt wurde Owen vor allem durch die von ihm konzipierten Saurier-Statuen im Garten des Crystal Palace in London. Diese von Benjamin Waterhouse Hawkins gefertigten Skulpturen vermittelten der Welt erstmals eine grobe Vorstellung von der Gewaltigkeit jener Kreaturen. Aus heutiger Sicht erscheint ihre anatomische Rekonstruktion aber als überholt.

Ebenfalls beigetragen hat er zur Systematik der Biologie; zum Beispiel prägte er die Begriffe der Paarhufer und Unpaarhufer und deren anatomische Abgrenzung voneinander.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b Eintrag bei der Royal Society (engl.)

[Bearbeiten] Weblinks


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