Reissner-Nordström-Metrik
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Die Reissner-Nordström-Metrik (nach Hans Reissner und Gunnar Nordström) ist eine exakte, asymptotisch flache, stationäre und sphärisch-symmetrische Lösung der Einstein-Gleichungen für elektrisch geladene, nicht-rotierende Schwarze Löcher.
Das Linienelement hat die Form:
wobei M die Masse und Q die elektrische Ladung des Objektes sind. In den sogenannten natürlichen Einheiten wird c = G = 1 gesetzt, sodass die Metrik auch in der Form
geschrieben werden kann.
Im Grenzfall Q = 0 ergibt sich daraus die bekannte Schwarzschild-Metrik. Der Einfachheit halber wird hier eine elektrische Punktladung im Koordinatenursprung angenommen, keine magnetischen Felder oder Kreisströme. Das elektromagnetische Viererpotential ist somit ein Coulomb-Potential:
Ähnlich wie bei der Schwarzschild-Metrik lässt sich der Ereignishorizont berechnen, indem man den Radius bestimmt, für den die Metrik singulär wird. Aufgrund des Terms finden sich in diesem Fall zwei Ereignishorizonte:
Für den Fall | Q | = M fallen die beiden Ereignishorizonte zusammen, man spricht ab von einer nackten Singularität, während bei Q = 0 sich wie bei der Schwarzschild-Metrik die Singularitäten bei r = 0 und r = 2M ergeben.
In der Astrophysik spielen elektrisch geladene Schwarze Löcher (also auch die Kerr-Newman-Metrik) eine untergeordnete Rolle, weil man annimmt, dass jede Ladung des Loches recht schnell durch elektrische Ströme, nämlich die Akkretionsflüsse, neutralisiert wird.
[Bearbeiten] Quellen
- Der Text basiert zum Teil auf der Übersetzung des englischen Artikels [1] - Version vom 17. Juni 2006.
- Andreas Müller - Lexikon der Astrophysik - Reissner-Nordstrøm-Lösung