Reichenbach im Kandertal
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Reichenbach im Kandertal | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Bern |
Amtsbezirk: | Frutigen |
BFS-Nr.: | 0567 |
PLZ: | 3713 |
UN/LOCODE: | CH RNB |
Koordinaten: | (618744 / 162853)Koordinaten: 46° 37′ 0″ N, 7° 41′ 0″ O; CH1903: (618744 / 162853) |
Höhe: | 700 m ü. M. |
Fläche: | 125.8 km² |
Einwohner: | 3340
(31. Dezember 2006) |
Website: | www.reichenbach.ch |
Karte | |
Reichenbach im Kandertal (bis 1957 offiziell Reichenbach bei Frutigen genannt) ist eine politische Gemeinde im Amtsbezirk Frutigen des Kantons Bern in der Schweiz.
[Bearbeiten] Geographie
Die Struktur der Gemeinde Reichenbach ist komplex. Die Gemeinde ist in die acht Bäuerten (Teilgemeinden) Reichenbach, Faltschen, Scharnachtal, Kiental, Kien-Aris, Reudlen, Wengi und Schwandi aufgeteilt. Diese "Bäuerten" sind sehr autonom und von eigenen Kommissionen verwaltet, politisch gehören sie alle zur Einwohnergemeinde Reichenbach.
Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Gipfel des Niesen im Nordwesten bis zum Gipfel der Blüemlisalp mit 3664 Metern über Meer. Dazwischen liegt der tiefste Punkt auf 690 Metern über Meer. Auf ca. 120 Alpbetrieben werden Vieh und Schafe gesömmert. Die intakte Natur- und Kulturlandschaft des Kientals ist ein Geheimtipp für Wanderfreunde, 250 km Wanderwege laden ein in dieses alpine Paradies.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Alpen wurden vermutlich schon in keltischer Zeit bewohnt, wie die keltische Namensgebung des Flusses Kander, bedeutet "die Weisse", und des Baches Suld, bedeutet "Graben", beweisen. Der Name Reichenbach stammt vom althochdeutschen rihhi (reich, mächtig) und dem Wort bah (Bach).
Die Gemeinde gehörte früher zur Herrschaft Mülenen-Aeschi im Frutigland. Oberhalb Kien finden sich die Spuren einer einstigen Burg, von der wahrscheinlich das Geschlecht der Kien, der ersten bekannten Herren von "Mülinen", seinen Anfang nahm. Um 1400 verkaufte der Lehnherr Anton von Turm die Herrschaften Mülenen-Aeschi und Frutigen für 6200 Florentiner Gulden dem Stand Bern. Seit 1528 ist Reichenbach eine selbständige Kirchgemeinde. Im 16. Jahrhundert nahm der Durchgangsverkehr zu den Bädern in Leuk (Wallis) an Bedeutung zu. Aus dieser Zeit stammen die ersten Gasthäuser, wie z.B. der "Bären" (1542 erbaut) in Reichenbach.
Die Armut zwang im 17. und 18. Jahrhundert viele Leute zur Auswanderung, etliche sogar nach Amerika. Erst die Entwicklung der Verkehrswege brachte dem Frutigtal im 19. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung. Seit 1899 besteht ein Postverkehr von Reichenbach nach Kiental. 1930 wurde der Kutschenverkehr durch das Postauto ersetzt und bis auf die Griesalp ausgedehnt. Die Strecke Kiental - Griesalp ist mit 28 Prozent Steigung die steilste Bergpoststrecke Europas! Mit der Eröffnung der Lötschberglinie durch den Lötschbergtunnel, 1913, erhielt das Kandertal den Anschluss an die "weite Welt".
Am 22. August 2005 wurde das gesamte Dorf von der über die Ufer tretenden Kiene überschwemmt. Es kam zu schweren Sachschäden, wie sie auch in der übrigen Schweiz entlang von Seen und Flüssen infolge heftiger Regenschauern eintraten, die innert 48 Stunden bis zu 200 Liter Wasser pro Quadratmeter brachten. Besonders schwer getroffen wurde der Dorfteil Kien, der während mehrerer Tage unter Wasser stand. Insgesamt mussten 300 Personen evakuiert werden und rund 100 Häuser wurden von den Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen.
Seit 1910 kann von der Talstation Mülenen mit der Niesenbahn, einer Standseilbahn, auf den Niesen (2362 Höhenmeter) gefahren werden.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Reichenbach im Kandertal
- Tourismusinformationen über das Kiental
- Sagengeschichten aus dem Kiental
- Niesenbahn
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